hier: weiterlesenDonnerstag, 04.12.2008
Johannes Heesters
Hitler war „ein guter Kerl“
Der 104-jährige Johannes Heesters hat sich in einem niederländischen TV-Interview um Kopf und Kragen geredet.
(...)
Auf die Frage, ob Hitler denn ein „netter Bursche“ gewesen sei, antwortete der hochbetagte Bühnen- und Filmstar nach Angaben der niederländischen Nachrichtenagentur ANP auf Holländisch: „Adolf Hitler, ja Gott, ich kenn den Mann wenig. Ein Kerl, weißt du, das war er, ein guter Kerl.“
Nach einer erschrockenen Reaktion seiner Frau sagte Heesters bei der Aufzeichnung des Interviews: „Nun ja, das war er nicht, aber für mich war er nett.“...
Irritationen zum 105. Geburtstag von Johannes Heesters
Moderator: Barbarossa
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weiter lesen: http://www.fnp.de/fnp/welt/vermischtes/ ... 237.de.htmHeesters bittet um Verzeihung
Von Henning Otte (dpa)
Stuttgart. Johannes «Jopie» Heesters weiß die große Bühne zu nutzen. Das hat der älteste Schauspieler der Welt unzählige Male in seinem Leben bewiesen. Bei «Wetten, dass...?» am Samstagabend in Stuttgart nahm der 105-Jährige sich vor seiner Gesangseinlage die Freiheit, den Millionen von Fernsehzuschauern etwas in eigener Sache zu erklären. «Ich habe vor ein paar Tagen etwas Dummes, etwas Blödes, etwas Furchtbares gesagt. Und dafür bitte ich um Verzeihung.» Das Publikum wusste sofort, worum es ging, erhob sich von den Plätzen und klatschte lange Beifall. Heesters hatte jüngst Hitler in einem Interview als «guten Kerl» bezeichnet und damit Empörung ausgelöst.
Tja - das Klischee, daß Alter und Weisheit zwingend zusammen gehören, ist damit wohl endgültig widerlegt.
weiter lesen: http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/ ... 17,2686553Mit den Nazis ist jetzt aber Schluss
Johannes Heesters hat den Prozess verloren – und will nie wieder über die NS-Zeit reden. Der Schauspieler hat einen Monat Zeit, Berufung einzlegen.
Ob Johannes Heesters im Mai 1941 bei einem Besuch im KZ Dachau vor SS-Männern gesungen hat, wird sich – so hat das Berliner Landgericht am Dienstag befunden – nicht mehr klären lassen. Man darf es aber weiterhin behaupten.
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Gestern kam eine Doku über das Leben Heesters und da wurde auch auf dieses Interview eingegangen. Im Grunde war es ja so, daß er einfach nur sagte, daß er ihm persönlich gegenüber korrekt war. Nichts anderes wollte er sagen, als er meinte: [wörtliche Übersetzung] "Für mich war er nett." = [sinngemäße Übersetzung aus dem Holländischen] "Zu mir war er nett."
Wenn das so war, dann weiß ich nicht, warum man das auch so sagen sollte. Das ändert natürlich nichts an der Tatsache, daß Hitler einer der größten Massenmöder der Weltgeschichte war.
Er hat sich einfach nur nicht "diplomatisch korrekt ausgedrückt", aber wer will das einem über 100-järigen vorwerfen? Wer wird überhaupt so alt?
Teilweise würde ich also meine Äußreung zurücknehmen, wo ich meinte:
Wenn das so war, dann weiß ich nicht, warum man das auch so sagen sollte. Das ändert natürlich nichts an der Tatsache, daß Hitler einer der größten Massenmöder der Weltgeschichte war.
Er hat sich einfach nur nicht "diplomatisch korrekt ausgedrückt", aber wer will das einem über 100-järigen vorwerfen? Wer wird überhaupt so alt?
Teilweise würde ich also meine Äußreung zurücknehmen, wo ich meinte:
Barbarossa hat geschrieben:Tja - das Klischee, daß Alter und Weisheit zwingend zusammen gehören, ist damit wohl endgültig widerlegt.
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Er hat aber auch gesagt: "Er war ein guter Kerl". Was natürlich auch Interpretationsspielraum offen lässt, aber in seinem biblischen Alter hatte Heesters wohl vergessen, was politisch opportun ist und hat seinen einstigen Gönner so beschrieben, wie er ihn wirklich sah.Barbarossa hat geschrieben:Nichts anderes wollte er sagen, als er meinte: [wörtliche Übersetzung] "Für mich war er nett." = [sinngemäße Übersetzung aus dem Holländischen] "Zu mir war er nett."
Von seiner angeblichen unpolitischen Haltung halte ich so viel wie von der ebenso angeblich unpolitischen Einstellung von Heinz Rühmann, der seine jüdische Frau ja auch in die Wüste schickte, als seine Karriere in Gefahr war...
Heesters und Rühmann waren wir Albers auch Lieblingsschauspieler von Göbbels. Alle drei wollten diesen Status nicht in Gefahr bringen. Es hätte Karriere-Alternativen gegeben, die Dietrich hat´s vorgemacht.
Darüber hinaus: Friede ihrer Asche. Alle sind sie tot, waren eindeutig sehr gute Schuaspieler, lassen wir sie ruhen.
Beppe
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Rühmann achtete aber darauf, daß ihr nichts passieren konnte, indem er sie mit einem Ausländer verkuppelte. Er wollte sich nur neu verheiraten.Peppone hat geschrieben:...Von seiner angeblichen unpolitischen Haltung halte ich so viel wie von der ebenso angeblich unpolitischen Einstellung von Heinz Rühmann, der seine jüdische Frau ja auch in die Wüste schickte, als seine Karriere in Gefahr war...
Ja ok, aber Geschichtaufarbeitung ist auch in solchen Fällen richtig und notwendig.Peppone hat geschrieben:Darüber hinaus: Friede ihrer Asche. Alle sind sie tot, waren eindeutig sehr gute Schuaspieler, lassen wir sie ruhen.
Beppe
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So sehr ich ihn als Schauspieler verehre, aber im Dritten Reich hat er sich immer schön systemkonform verhalten.Barbarossa hat geschrieben: Rühmann achtete aber darauf, daß ihr nichts passieren konnte, indem er sie mit einem Ausländer verkuppelte. Er wollte sich nur neu verheiraten.
Seine erste Ehe war schon länger zerrüttet, das stimmt, aber erst, als es ihm von "oben" nahe gelegt wurde, verkuppelte er sie an einen anderen...
Beppe
Maria Bernheim und Heinz Rühmann haben sich 1923 kennengelernt und 1924 geheiratet. Ihr Künstlername war Maria Herbot.Barbarossa hat geschrieben: Rühmann achtete aber darauf, daß ihr nichts passieren konnte, indem er sie mit einem Ausländer verkuppelte. Er wollte sich nur neu verheiraten.
Nach dem das Gesetz für "Schutz des deutschen Blutes" in Kraft trat, bekam Rühmann Probleme. Einen Tag nach dem Erlass der Gesetze hatte er eine Aufführung in Oldenburg. Der Bürgermeister hatte bedenken, wegen der Rassenschande. Es wurde befürchtet das die SA und SS die Aufführung stören könnte und diese wurde dann abgesetzt. Heinz Rühmann ging daraufhin zu Goebbels und Göring um die Sicherheit seiner Frau zu garantieren.
Goebbels schreibt am 6. November 1936 folgendes in sein Tagebuch:
"Heinz Rühmann klagt uns sein Eheleid mit einer Jüdin. Ich werde ihm helfen. Er verdient es, denn er ist ein ganz grosser Schauspieler."
Joseph Goebbels. Tagebücher. Band 3 1935 - 1939. Piper Taschenbuch. S. 1002
Rühmann wurde mit einer Geldstrafe belegt weil er das Vermögen seiner Frau nicht fristgerecht angemeldet hatte. Im November 1938 wird die Ehe geschieden und heiratet zum Schein den Schauspieler Nauckhoff. 1943 kann sie nach Stockholm emigrieren.
Ausführlicher kann man es hier nachlesen:
http://books.google.ch/books?id=ImwbyZq ... im&f=false
Torsten Körner
Der kleine Mann als Star
Heinz Rühmann und seine Filme der 50er Jahre
Campus Verlag . 2001
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