RedScorpion hat geschrieben:Abgesehen davon, dass das schon wieder nach Kulturüberheblichkeit klingt (denn in, um und durch Europa war's und ist's ja angeblich sooooviel besser bestellt),:
Was soll das denn jetz? Der Syrien-Konflikt ist ein nahöstlicher, kein europäischer, Vergleiche hinken zwangsläufig, daher verbieten sie sich vonn selber.
RedScorpion hat geschrieben:eher die (unbewältigten) Folgen ein echtes Problem (eigentlich aber immer noch ein kleineres Problem als der Kalte Krieg damals und der darauf folgende Aufbau Ost und die Westerweiterung von NATO und EU).:
Schon wieder: Das kann man doch nicht vergleichen, um Himmels willen! Im Übrigen sind weniger die Folgen als die Voraussetzungen das Problem in Nahost - an diesen Voraussetzungen (künstliche Grenzen, autokratische und von der jeweiligen Seite des ehemaligen Kalten Krieges gestützte autokratische Regime) sind allerdings die Europäer schuld, in dieser Hinsicht zumindest spielen sie eine Rolle in dieser Region.
RedScorpion hat geschrieben:Das sind neue Massstäbe, die es zuvor so in der Form eigentlich seit den Kreuzzügen nicht mehr gab, von Armenien und Kleinasien abgesehen .:
Armenien und Kleinasien/"Großgriechenland" vermutlich nach dem WK I betrachtet? Dann rege ich mal an, sich den WK I selber zu betrachten, ferner die Eroberung der Region durch die Osmanen, die Zeit der Mamelucken, Timurs...
RedScorpion hat geschrieben:Sprich: Ich bin mit Dieter einmal einer Meinung, dass eigentlich nichts auf Dauer so schlimm ist wie ein anhaltender Bürgerkrieg/Aufstand ohne echte Waffen:
Da bin ich auch eurer Meinung
RedScorpion hat geschrieben: und dass ich auch meine, dass Erdogan das Zeug hätte, den Karren aus dem Dreck zu ziehen (denn dort im Dreck ist der Karren schon drin, wohlgemerkt).:
Da bin ich nicht mehr eurer Meinung. Außer, dass der Karren derart im Dreck steckt, dass eine Lösung von außen keine Lösung mehr sein kann. Dazu hat die Diplomatie von EU, UN, Russland, X+Y--Gruppen zu sehr versagt und zu spät versucht, dem "kleinen Löwen" ein Stoppschild zu zeigen. War angesichts der anderen Probleme, die gleichzeitig vorhanden waren, war die Diplomatie aber auch irgendwo überfordert. Irgendwie scheint mir der Syrien-Konflikt fast zwangsläufig gewesen zu sein. Es war klar, dass der arabische Frühling auch auf Syrien übergreift, ebenso klar war, dass Assad sich ähnlich wie Gaddafi verhalten wird.
Während des Libyen-Konflikts wurden ja schon Zeichen nach Damaskus geschickt, diese waren allerdings viel zu zaghaft. Hätte Erdogan damals schon auf die Pauke gehauen, hätte man vielleicht noch was verhndern können...
RedScorpion hat geschrieben:Weder der Iran, noch der Irak haben der Türkei annähernd Ebenbürtiges entgegenzusetzen.
Wenn Erdogan vermeidet, dass es um einen Rachefeldzug gegen Öcalan und seine Anhänger geht, und sich - wonach es zumindest teilweise derzeit aussieht - :
Denke ich nicht. Dazu ist das türkische Militär zu begeistert von Erdogans Vorstoß.
RedScorpion hat geschrieben:mit der Idee anfreundet, dass es eben eine kurdische Komponente gibt, auch in der Türkei, dann hat er bereits gewonnen.:
Das heißt noch lange nicht, dass er die PKK in Ruhe lässt - und damit kommt Öcalan fast zwangsläufig mit ins Spiel.
Peppone hat geschrieben:
...
... mit Israel als paranoidem Beobachter daneben, der (zumindest unter der gegenwärtigen Regierung) ebenfalls bereit ist, allenthalben seinen Senf in Form von Waffengewalt dazuzugeben.
...
RedScorpion hat geschrieben:Schön wär's (ich mein, hoffen kann man es ja 'mal), dann käme die zumindest i.M. auf Eis liegende Allianz TR-IL wieder in Schwung, und Damaskus wäre im Morgengrauen eingenommen. :
Und dann? Dann schreit die ganze arabische Welt auf, weil ja die Israelis mal wieder einen arabischen Staat angegriffen haben, die Türkei als Israels mindestens de-facto-Verbündeter hat jeden Kredit in der arabischen Welt verspielt, Saudi-Arabien und Katar werfen sich zu Verteidigern der arabischen Sache auf, der Iran mischt auch kräftig mit anti-israelischen Tönen mit, der Libanon geht hoch wie ein Pulverfaß - was ist denn dann gewonnen??
RedScorpion hat geschrieben:Dann kann der miese kleine Löwe und seine lockige Gattin der Justiz übergeben werden, hoffentlich noch, bevor sie baumeln
Jaja, und die Araber sprechen dann von "Siegerjustiz" usw.usf.
Wenn, dann müssen das die Syrer selbst erledigen, evtl. so wie die Libyer - nur dass die Libyer im Vergleich zur syrischen Opposition ein vor Einigkeit glänzender Haufen sind. In Syrien fängt nach einem Sieg der Opposition erst mal die Selbstzerfleischung der verschiedenen siegreichen Gruppen an. Wird eine Analogie zum Irak werden, das scheint mir ziemlich sicher.
Barbarossa hat geschrieben:
...
Vom Bündnisfall der NATO bei einem Kriegseintritt der Türkei will ich jetzt nicht einmal reden, bei dem auch Deutschland mit Soldaten dabei sein müsste...
RedScorpion hat geschrieben:Ja, dann jeht dat Ding freilich nich mehr, ne. Dann müsste man ja für was einstehen, aber dafür sind sich die Deutschen ja zu schade, oder sie tun so, als wärn se zu doof.
Schön lockerer Spruch, aber mir fehlt die Substanz dahinter.
Beppe