Spartaner hat geschrieben:Ihr beide seit leider keine Numismatiker, auch wenn ihr euch hier in regelmäßiger Eintracht ablöst zu schreiben, ändert dass nchts daran, dass das was ihr hier aufführt nur allzu schwammig ist. (...) Hierzu hatte ich dir einige Münzen konkret genannt, auf die du nicht eingegangen bist. Ganz einfach darum , weil du kein Numismatiker bist und dich nicht zu weit aus dem Fenster legen möchtest.
Dein agressiver Unterton gefällt mir nicht. Deshalb gibt es jetzt eine kleine Nachhilfestunde in antiker Numismatik.
Spartaner hat geschrieben:Da wäre als fehlende Münzen die den eindeutigen Beweis erbringen würden als Beispiele zu nennen: geprägte Silberdenare Bronze und Goldmünzen von Tiberius reg 14 nach Christus geprägt.
-oder Kupfer As von Augustus 9- 14-n. Chr geprägt -darauf- Kopf mit Lorbeerkranz von Caesar AVGVSTVS DIVU F Pater PATRIAE/Rom ET AVG Altar von Lyon
oder Augustus geprägt 10 n.Chr.- 14 nach Christus mit Lorbeerkranz und des Agrippa mit Corona rostrata sowie Korkodil an Plame gekettet.
Ich glaube jetzt hast Du Dich etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt. Ich beschäftige mich seit 29 Jahren mit antiker Numismatik (wahrscheinlich warst Du da noch nicht einmal geboren). Nur weil ich seit Jahren antike Münzen sammle, kann ich deine unpräzisen Angaben konkretisieren. Römische Münzen werden nach gewissen Registern katalogisiert, um sie eindeutig zuordnen zu können. Es gibt z.B. RIC (Roman Imperial Coinage), C (Crawford), BMC (British Museum Coinage), CO (Cohen), RPC (Roman Provincial Coinage) oder auch S (Sear).
Die von Dir gemeinten Münzen sind also folgende:
Silberdenar von Tiberius reg 14 nach Christus=
Du meintest wohl RIC-26, BMC-34, C-16
Aureus von Tiberius reg 14 nach Christus=
RIC-30, BMC-30, C-15,
Augustus geprägt 10 n.Chr.- 14 nach Christus mit Lorbeerkranz und des Agrippa mit Corona rostrata sowie Korkodil an Plame gekettet=
RIC 159-160, Cohen 8, RPC 525
Kupfer As von Augustus 9- 14-n. Chr geprägt -darauf- Kopf mit Lorbeerkranz vonCaesar AVGVSTVS DIVU F Pater PATRIAE/Rom ET AVG Altar von Lyon=
(sog. Lugdunum II-Serie) RIC 232, Cohen 237, BMC 566
Mir sind also sehr wohl diese Münzen bekannt und ich bin auch darauf eingegangen. Gerne nochmals: Wolters hat angemerkt, dass die Prägungen erst mit einiger Verzögerung im fernen Germanien auftauchten. Das Phänomen bezeichnet man in der Numismatik als coin-drift. Im übrigen herrschten in Germanien im Jahr 14 n.Chr. Geldknappheit, so dass Germancius und seine Freunde aus eigenem Vermögen vorerst den noch ausstehenden Sold an die meuternden Legionäre auszahlen mussten.
Tacitus Ann. I, 37:
„Die fünfte und die einundzwanzigste Legion rückten nicht eher ab, bis man noch hier in dem Sommerlager das Geld ausbezahlte, das die Freunde des Caesars und dieser selbst aus ihrer Reisekasse zusammenlegten.“
Das waren keine neuen Prägungen, sondern altes Geld. Aufgrund der großen Geldknappheit waren Germanicus und seine Freunde gezwungen, auf diese Art und Weise zu handeln. Die hohen Abfindungen an die altgedienten Veteranen wurden nicht in Kupfer- oder Bronzemünzen (also Kleingeld) ausgezahlt, sondern in Denaren und Aurei, also Silber-und Goldmünzen aus dem Privatbesitz des Germanicus. Die Zahlmeister der Legion (aquilifer) führten diese hohen Summen in der Kriegskasse direkt bei den Truppen mit.
Tacitus ebenda: „
Es war ein hässliches Bild, das die Kolonne bot, da die dem Germanicus abgenommenen Geldkassen zwischen den Fahnen und zwischen den Adlern mitgeführt wurden.“
Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass in Kalkriese dieses große Vermögen an Gold-und Silbermünzen auftauchte, das für ein römisches Heer unter normalen Umständen sehr ungewöhnlich gewesen wäre.
PS: Bitte, Spartaner, kauf´Dir doch den Tacitus und lese etwas darin.