Auch ich finde die Diskussion wirklich spannend und ich muss sagen, ich bin geneigt, der Argumentation von Dietrich zu folgen. Insbesondere die folgende Argumentation von Spartaner überzeugt mich jetzt nicht:
Spartaner hat geschrieben:...
Es scheint einfach nicht logisch und nicht einleuchtend zu sein warum sich der Dichter ausgerechnet eine Person holt die weitaus später gelebt hat . (auch wenn´s verlockend klingen mag. Das wäre ohne Beispiel. Oder gibt´s ein zweites Beispiel aus der Sagenwelt für so eine "Verwandlung" eines späteren Helden in eine noch 130- 140 Jahre früher stattfindende geschichtliche Abhandlung? Oder ist mir da vl. etwas geschichtliches entfallen ? Warum sollte es also ausgerechnet hier so sein?
...
Dann ist es eben eine einmalige Sache - na und? Warum muss ein Dichter bei seinen Werken zwingend "logisch" sein? Selbst heute gibt es ja den Begriff der " künstlerischen Freiheit".
Und ich möchte noch ein (schlagendes, wie ich finde) Argument in die Runde einwerfen:
Es wird ja mit Theoderich dem Großen ohnehin eine Figur in das Nibelungenlied eingebaut, die definitiv später gelebt hat - chronologisch etwa in der Mitte zwischen den Burgunden unter König Gundahar (Gunther) und dem fränkischen König Sigibert I. Was du also anzweifelst, Spartaner, findet sowieso statt.
Es könnte imho durchaus sein, dass die ohnehin dramatische Geschichte der Burgunden durch die Einflechtung der ständigen Fehden unter den Merowingern noch weiter dramatisiert wird.
Warum eigentlich nicht?
Wäre nur noch zu klären, wo der Drache in der Geschichte herkommt.