
Weitere Streitigkeiten bitte ich, in Zukunft dort auszutragen.
[Mod. aus]
Moderator: Barbarossa
Die Straßburger Eide bilden nicht die Grundlage der deutschen und französischen Sprache. Sie zeigen lediglich, dass sich das Vulgärlatein (Sprechlatein) in Gallien seit dem 4./5. Jh. allmählich zum (Alt)Französischen ntwickelt hatte, während im Ostfrankenreich das Althochdeutsche entstanden war. Die Straßburger Eide verdeutlichen also augenfällig die Entstehung einer romanischen und germanischen Sprachvariante.dieter hat geschrieben: Lieber Dietrich,
diese Eide dürften die Grundlage für die französische und deutsche Sprache sein
Der bekannte US-Historiker Patrick J. Geary kommt in seinem lesenswerten Buch "Die Merowinger. Europa vor Karl dem Großen" zum Schkuss, das sich zur Zeit der Spätantike an der römischen Rheingrenze auf beiden Seiten vorwiegend Germanen gegenüberstanden: solche in römischen Diensten und solche aus dem freien Germanien. Er schreibt dazu u.a.:Spartaner hat geschrieben: Von historischen Schriftstellern ist belegt, dass die Gaetaten (Speermänner)den oberitalischen Kelten als Söldner dienten und später auch den Römern.
Die Urnenfelderzeit zwischen 1300 und 800 v. Chr. war eine Zeit großer Wanderungen und Bevölkerungsverschiebungen. Wann sich eine keltische Ethnie herausbildete ist unsicher und es lässt sich nicht sagen, wo diese Ethnogenese erfolgte. Von "Kelten" sprechen Archäologen und Historiker erst ab der La-Tène-Teit um 500 v. Chr., einige schon ab der Hallstattzeit um 800 v. Chr. - was durchaus umstritten ist. Was allerdings davor geschah, zur Urnenfelderzeit oder noch früher zur Bronzezeit, ist völlig ungewiss und spekulativ.Cherusker hat geschrieben: um 2800 v.Chr. wandern osteuropäische Nomaden ("Schnurkeramiker") in das spätere Kerngebiet der Kelten ein. Sie vermischen sich dort mit der einheimischen Bevölkerung und es wird eine indogermanische Sprache gesprochen.
Um 1300 v.Chr. sprechen südlich der Alpen Menschen einer frühe Form des Keltischen. Diese Stammesgruppen sind aus dem nordwestlichen Alpenraum zugewandert.
Hier hatte ich mich einfach verschrieben. Ich meinte natürlich Usipeter und Tenkterer. Die Tenkterer lebten hinter der Fulda und mußten als erste mit ihrer Führung fliehen. In Ostmittelhessen folgten die Usipeter. Ob diese beiden Stämme eigentlich ubische Unterstämme waren wurde nirgends schriftlich beschrieben.Dietrich hat geschrieben:Eine solche "Flucht" der Treverer lässt sich nicht belegen.
In der Forschung gelten die Treverer als keltisch-germanisches Mischvolk, das in vorchristlicher Zeit aus der Bevölkerung der eisenzeitlichen Hunsrück-Eifel-Kultur hervorging.Paul hat geschrieben: Die ursprüngliche Zuordnung der Treverer ist umstritten. Sie hatten aber in der Zeit des 1. römischen Kontakts eine keltische Führung und wurden dann durch germanische Einwanderer germanisert o. ihre ethnische Zugehärigkeit trat wieder offensichtlicher hervor.
Du bist also der Meinung, die Treverer seien ein keltischer Stamm, der später germanisch überformt wurde. Dieser Meinung bin ich ebenfalls, vor allem weil die Hunsrück-Eifel-Kultur mit der Mosel von Archäologen zum keltischen Ursprungsraum gezählt wird.Paul hat geschrieben:Quellheiligtümer, Matronenkult u.a. gab es auch bei anderen Germanen z.B. Ubiern u. Sugambrern. Die Vorfahren der Treverer waren wohl erst Indogermanen, die den anderen westlichen Urindogermanen nahestanden. Dann wurden sie von den Kelten stark beeinflußt und wurden dann durch Germanische Einwanderung wieder germanisiert.
Das ist nach meinem Wissensstand noch längst nicht erwiesen, sondern eine Vermutung.Paul hat geschrieben:Die Schlacht am Tollensesee war eine solche Schlacht zwischen Prä-Vorgermanen aus dem Norden und Indogermanen aus dem Süden - möglichweise Vorläufer der Kelten.