von Lia » 20.07.2014, 14:36
Wie sagte ein polnischer Historiker-Freund, Mitglied der Solidarnosc von Beginn an, als das Thema Widerstand diskutiert wurde:
"Wir wussten in Polen lange nicht, dass es überhaupt aktiven deutschen Widerstand gegebenhatte, mal gar nicht innerhab der Wehrmacht. Bevor man sich daran macht, Widerstand zu bewerten, sollte sich jeder darüber im klaren sein, wie schwierig und im kleinsten gefährlich es sein kann, überhaupt solchen zu entwickeln, geschweige denn, vom passiven in den aktiven überzugehen. Gleich, aus welchen Kreisen und wie viel zu spät es den Nachgeborenen erscheinen mag."
V. war am Abend des 12. Dezember auf dem Weg von Warschau nach Kiel, lange geplante Reise, und gerade über die innerdeutsche Grenze eingereist, als das Kriegsrecht verhängt wurde.
Triton wies weit vorn in ähnlicher Form darauf hin, dass die Geschehnisse sehr differenziert betrachtet werden werden müssen und nicht bestimmte Gruppen, insbesondere Adel und Wehrmacht, von vornherein als der "schlechtere" Widerstand dargestellt werden.
Um gegen ein Regime aktiven Widerstand zu leisten, müssen auch innere Zweifel, Skrupel, Prägungen zunächst mal überwunden werden.
Barbarossa hat Recht, auf Beppes Stellungnahmen zu verweisen, in den fast alles gesagt ist.
Was wäre gewesen, wenn?
Ein großer Teil der Bevölkerung und der kämpfenden Truppe war definitiv kriegsmüde, hätte keinen Widerstand gegen eine Machtübernahme der Widerständler geleistet. Andere Teile der Bevölkerung, wären möglicherweise zu aktiven Unterstützern geworden.
Gab die Menschen, die durchaus Hass gegen die Nazis empfanden, aber nicht so recht wussten, was sie tun konnten, das Regime zu beseitigen, immer auch war damit Gefahr für die ganze Familie verbunden.
Und sei es, wenn man nichts von Ehre und Stolz und " gefallen für Führer, Volk und Vaterland" in eine Traueranzeige schreiben wollte.
Längst nicht alle zogen begeistert und für Deutschland nach Russland, nach Stalingrad mal gar nicht.
Ein anderer Teil war fanatisiert, definitiv, wollte kämpfen bis zum Sieg oder Untergang.
Wie oben erwähnt, sicherlich Teile der HJ, da trafen die jüngeren Jahrgänge, die nie etwas anderes gekannt hatten als die Nazis und Füher-Verehrung, auf ebenso fanatische Führer im Kleinen, daneben gab es auch die Jahrgänge, die langsam realisierten, wohin sie sich hatten ziehen lassen.
Barbarossa hat geschrieben:Darum ging es in meinem Beitrag nicht, sondern es ging um das letzte Kriegsjahr, wo ich nach Argumenten dafür gesucht habe, warum trotz der aussichtslosen Lage weitergekämpft und weiter ausgehalten wurde.
Eine einzige Begründung gibt es dafür wohl nicht. Zum Teil war jeder viel zu sehr mit dem eigenen nackten Überleben beschäftigt, um sich selbst in Aktionen noch einzubringen, viele waren fatalistisch, andere fanatisiert und an den Endsieg glaubend, andere wussten- die tägliche Not mit eingerechnet, einfach nicht, was sie selber hätten tun können, wäre noch Kraft vorhanden gewesen. Nicht jeder ist zum Helden geboren.
Was so oft als Durchhaltewillen bezeichnet wird, war in Teilen und in der Realität des Kriegswahnsinns Resignation und passives Abwarten, dass es irgendwannn irgendwie vorbei sein möge, nicht der von der Propaganda verbreitete Hass und Widerstand gegen die Bomber-Nationen.
Den Männern und Frauen des 20.Juli gehört Respekt gezollt. Uneingeschränkt, denn sie waren Menschen ihrer Zeit, von denen man nicht als kluger Nachgeborener fordern sollte, was man selbst nicht unbedingt als Kind dieser Zeit leistet, trotz größerer Möglichkeiten.
Wie sagte ein polnischer Historiker-Freund, Mitglied der Solidarnosc von Beginn an, als das Thema Widerstand diskutiert wurde:
"Wir wussten in Polen lange nicht, dass es überhaupt aktiven deutschen Widerstand gegebenhatte, mal gar nicht innerhab der Wehrmacht. Bevor man sich daran macht, Widerstand zu bewerten, sollte sich jeder darüber im klaren sein, wie schwierig und im kleinsten gefährlich es sein kann, überhaupt solchen zu entwickeln, geschweige denn, vom passiven in den aktiven überzugehen. Gleich, aus welchen Kreisen und wie viel zu spät es den Nachgeborenen erscheinen mag."
V. war am Abend des 12. Dezember auf dem Weg von Warschau nach Kiel, lange geplante Reise, und gerade über die innerdeutsche Grenze eingereist, als das Kriegsrecht verhängt wurde.
Triton wies weit vorn in ähnlicher Form darauf hin, dass die Geschehnisse sehr differenziert betrachtet werden werden müssen und nicht bestimmte Gruppen, insbesondere Adel und Wehrmacht, von vornherein als der "schlechtere" Widerstand dargestellt werden.
Um gegen ein Regime aktiven Widerstand zu leisten, müssen auch innere Zweifel, Skrupel, Prägungen zunächst mal überwunden werden.
Barbarossa hat Recht, auf Beppes Stellungnahmen zu verweisen, in den fast alles gesagt ist.
Was wäre gewesen, wenn?
Ein großer Teil der Bevölkerung und der kämpfenden Truppe war definitiv kriegsmüde, hätte keinen Widerstand gegen eine Machtübernahme der Widerständler geleistet. Andere Teile der Bevölkerung, wären möglicherweise zu aktiven Unterstützern geworden.
Gab die Menschen, die durchaus Hass gegen die Nazis empfanden, aber nicht so recht wussten, was sie tun konnten, das Regime zu beseitigen, immer auch war damit Gefahr für die ganze Familie verbunden.
Und sei es, wenn man nichts von Ehre und Stolz und " gefallen für Führer, Volk und Vaterland" in eine Traueranzeige schreiben wollte.
Längst nicht alle zogen begeistert und für Deutschland nach Russland, nach Stalingrad mal gar nicht.
Ein anderer Teil war fanatisiert, definitiv, wollte kämpfen bis zum Sieg oder Untergang.
Wie oben erwähnt, sicherlich Teile der HJ, da trafen die jüngeren Jahrgänge, die nie etwas anderes gekannt hatten als die Nazis und Füher-Verehrung, auf ebenso fanatische Führer im Kleinen, daneben gab es auch die Jahrgänge, die langsam realisierten, wohin sie sich hatten ziehen lassen.
[quote="Barbarossa"]Darum ging es in meinem Beitrag nicht, sondern es ging um das letzte Kriegsjahr, wo ich nach Argumenten dafür gesucht habe, warum trotz der aussichtslosen Lage weitergekämpft und weiter ausgehalten wurde.[/quote]
Eine einzige Begründung gibt es dafür wohl nicht. Zum Teil war jeder viel zu sehr mit dem eigenen nackten Überleben beschäftigt, um sich selbst in Aktionen noch einzubringen, viele waren fatalistisch, andere fanatisiert und an den Endsieg glaubend, andere wussten- die tägliche Not mit eingerechnet, einfach nicht, was sie selber hätten tun können, wäre noch Kraft vorhanden gewesen. Nicht jeder ist zum Helden geboren.
Was so oft als Durchhaltewillen bezeichnet wird, war in Teilen und in der Realität des Kriegswahnsinns Resignation und passives Abwarten, dass es irgendwannn irgendwie vorbei sein möge, nicht der von der Propaganda verbreitete Hass und Widerstand gegen die Bomber-Nationen.
Den Männern und Frauen des 20.Juli gehört Respekt gezollt. Uneingeschränkt, denn sie waren Menschen ihrer Zeit, von denen man nicht als kluger Nachgeborener fordern sollte, was man selbst nicht unbedingt als Kind dieser Zeit leistet, trotz größerer Möglichkeiten.