Empirisch

Empirisch kommt aus dem Griechischen empeirikós und bedeutet erfahren oder kundig sein. Das Substantiv von empirisch heißt in der Wissenschaft die „Empirie“, hat sich allerdings in der Arbeitssprache als „empirisch“ durchgesetzt.

Die Anwendung von empirischen Methoden kann zur Überprüfung von Hypothesen eingesetzt werden, ist ein Instrumentarium für die Beobachtung und Beschreibung eines Sachverhalts. Dadurch ist es möglich, stimmige Theorien von den weniger geeigneten Theorien zu unterscheiden und mögliche Voraussagen einer Entwicklung darzulegen. Allerdings wäre es prinzipiell falsch, anzunehmen, die Empirie käme auch ohne Theorien aus, und seien sie noch so abstrakt oder abwegig. Theorien machen empirische Methoden erst arbeitsfähig, sie sind die Grundlage jeder Forschung.

Aus diesem Grund spricht die Wissenschaft auch von „Empirischen Theorien“ und von „Normativen Theorien“. Mit der empirischen Theorie werden Erkenntnisse gewonnen und bilden den Ist-Zustand ab. Bei normativen Theorien ist das Ziel das Handeln, nicht das Erkennen und bildet somit den Soll-Zustand ab.

In der wissenschaftlichen Methodik wird die empirisch-analytische Theorie angewendet, welche auch die zutreffende Bezeichnung „kritisch-rationalistische Theorie“ erhalten hat. Durch die empirische Methode werden die Erkenntnisse gewonnen, die dann durch eine Analyse logisch und mit Methode erforscht werden (zerlegt werden).

Zielvorstellungen einer empirisch-analytischen Methode sind:

  1. Die Problemstellungen der jeweiligen gesellschaftlichen Bereiche sind zu beobachten und zu erforschen, um richtungweisende Kenntnisse zu erlangen.
  2. Das Ziel hierbei ist das Feststellen von Gesetzmäßigkeiten.
  3. Eine Prognose muss sich auf Erfahrung stützen, durch Beobachtung gewonnen sein und vor allem auf Daten beruhen.
  4. Analyse und Ergebnisse müssen wertfrei sein. Das bedeutet, die empirisch-analytische Methode enthält eine Wertebasis, die durch Werte beeinflusst wird, aber keine Werturteile enthält.
  5. Es muss eine Überprüfung der Datenerhebung vorgenommen werden.
  6. Eine Gegenüberstellung mit gleichgearteten Problemen kann sinnvoll sein und zusätzliche Erkenntnisse erbringen.
  7. Die Ergebnisse ergeben eine praktische Orientierung für z.B. Politikberatung, Parteienforschung, Medienforschung und Konfliktforschung.