Dreifelderwirtschaft

Die Dreifelderwirtschaft breitete sich um das 11. Jahrhundert im westlichen Europa aus und führte zu einer ausgesprochen ertragreichen Landwirtschaft. Hierzu muss man aber anmerken, dass die damalige Landwirtschaft eine relativ kleine Bevölkerungszahl zu versorgen hatte. Mit zunehmender Bevölkerung und der Entwicklung landwirtschaftlicher Hilfsmittel wurden andere und ertragreichere Bewirtschaftungsformen möglich.

In der Mitte des 18. Jahrhunderts führte ein landwirtschaftlicher Umbruch, heute sprechen wir von Agrarrevolution, zu einer grundsätzlichen Änderung der Bewirtschaftung und damit zu einer gewünschten Steigerung der Flächenerträge.

Die Technik der Dreifelderwirtschaft bestand darin, die zur Verfügung stehende Ackerfläche in drei Felder aufzuteilen und diese wechselweise zu nutzen. Auf einem Drittel wurden Winterfrüchte angebaut, auf einem weiteren Drittel Sommerfrüchte und das dritte Drittel blieb ein Jahr lang eine Brache, auf der lediglich Futterklee angebaut wurde.

Die Entwicklung hin zur Dreifelderwirtschaft geschah etwa in der Zeit vom 8. – 10. Jahrhundert durch eine sich langsam durchsetzende Veränderung in der Bodennutzung. Bis zu dieser Zeit war eine sogenannte Urwechselwirtschaft üblich, in der einige Jahre lang das Ackerland genutzt wurde, um es danach für einige Jahre verwildern zu lassen. In dieser Zeit hatte sich der Boden erholt und konnte wieder landwirtschaftlich genutzt werden. Während der Römerzeit entwickelte sich z.B. im Rheinland zunächst eine Zweifelderwirtschaft, die lediglich einen Wechsel der Felder bedeutete. Außerdem gab es den Versuch, mit einer anderen Fruchtfolge die Vier- oder Fünffelderwirtschaft einzurichten.