Ziemlich unbemerkt wurde ein anderes Freihandelsabkommen, nämlich EPA zwischen der EU und Afrika. von einigen afrikanischen Staaten bereits unterzeichnet. Damit fallen schrittweise Zölle weg, die die afrikanischen Staaten bei Importen erheben können. Diese Zölle sind nicht nur eine staatliche Einnahmequelle sondern schützen auch die heimische, meist noch kleinbäuerliche Landwirtschaft vor Billigimporten aus der industriealisierten LW. Bekanntes Beispiel sind die gefrorenen Geflügelteile, die bei der westlichen Massentiermast quasi als Abfallprodukt anfallen, nun aber mit Gewinn nach Afrika verkauft werden und damit dort die einheimischen Geflügelzüchter ihrer Einnahmen berauben.
Wir müssen uns also nicht wundern, wenn sich immer mehr Menschen auf den Weg machen, weil sie in ihren Heimatländern keine Existenzgrundlage mehr haben. Kenia hat das Abkommen unterzeichnen müssen, um u.a. seine Schniiblumenindustrie weiterbetreiben zu können.
https://www.tagesschau.de/ausland/epa-afrika-101.html
Mir fiel das EPA-Abkommen im Zusammenhang mit
http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... 361#p60361 ein, bevor Paul auch noch anfängt, Ananas ans nördliche Klima anzupassen.
Man kann den alten Toleranzspruch "leben und leben lassen" auch kaufmännisch auffassen, etwa im Sinne von "will ich mit jemanden langfristig Geschäfte machen, darf ich ihn nicht zu weit knebeln, sondern muss ihm im Gegenzug auch seine Produkte und Dienstleistungen zu fairen Preisen abnehmen.
Die Folgen der Nichtbeachtung dieses alten Leitspruchs passen dann wiederum besser in
http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... 339#p60339