RedScorpion hat geschrieben:Es ist richtig, dass die USA auch vor 1941 Supermacht waren; allein, sie wussten das nicht (und andere mitunter auch nicht immer), und es fehlten noch die 50er und die Verwirklichung des Pursuit of happiness.
...die darauf aufbauten, was sich die USA an industriellem Potential VOR ALLEM während des Krieges aufgebaut hatten.
Tatsachse ist nämlich, dass die USA zwar schon im 1.Wk als EINZIGER Staat der Welt die industrielle Power hatten, um den 1.Wk. rein materiell für sich zu entscheiden, dass dann aber alles wieder zurück gefahren wurde, u.a. mit dem Effekt, dass die Weltwirtschaftskrise in den USA begann. Es gab hier nämlich in den 20ern eine hohe Arbeitslosigkeit, die durch die Krise zur Massenarbeitslosigkeit gesteigert wurde.
Hoover und v.a. Roosevelt setzten zuallererst hier an: Arbeitslosigkeit und Armut in den zentrumsfernen Regionen der USA zu vermindern. Daher Hoover-Damm, Tennessee-Valley-Project, Unterstützung der Gewerkschaften etc.
Gut, einiges, v.a. die Prohibition, ging nach hinten los und wurde folgerichtig auch von Rossevelt wieder gestoppt.
Der Aufschwung ließ in der erwarteten Form auch auf sich warten, wie gesagt brachte hier erst die Kriegsproduktion eine entscheidende Wende.
Fakt ist aber auch, dass sich gerade bei Rossevelt eigentlich niemand wundern muss, warum gerade dieser Präsident Atombomben auf japanische Städte werfen ließ (und das wahrscheinlich auch mit deutschen Städten getan hätte): Er war ein entschiedener Gegner von imperialistischen Staaten (auch wenn er Stalin gegenüber in dieser Hinsicht bemerkenswert blauäugig war, was nicht nur Churchill bemerkte) und äußerte sich laut Richard Overy (zitiert nach Wiki) "ungewöhnlich brutal" gegenüber Nazi-Deutschland, wenn auch "nur" im privaten Kreis. Anlässlich der Münchner Konferenz jedenfalls befürwortete er sowohl den Morgenthau-Plan als auch eine Bombardierung Deutschlands, wenn auch vorläufig "nur" durch die Nachbarstaaten Deutschlands (er dachte wohl an Frankreich und GB).
Roosevelts Außenpolitik war bis dahin vom Gedanken der "goog neighbourhood" geprägt, was mit den Ansichten Deutschlands, Japans und auch Italiens nun wirklich gar nix zu tun hatte. Daher erklärt sich seine ausgeprägte Feindschaft den genannten Staaten gegenüber.
Dennoch bleibe ich dabei: Roosevelt hat die USA und v.a. auch das Amt des Präsidenten auch sibstantiell derart verändert, dass er neben Washington der wohl bedeutendste = gewichtigste POTUS der US-Geschichte gewesen sein dürfte.
Noch Kennedy, Johnson und Obama griffen/greifen auf seine Ideen und Aktivitäten zurück, v.a. auf sozialem Gebiet, aber auch in Sachen innenpolitische Rolle des Präsidenten. Erst seit Roosevelt hat der Präsident quasi eine Initiativrolle bei der Gesetzgebung, zuvor lag dieses Recht viel mehr beim Kongress...
Beppe