Aneri hat geschrieben:Ich finde interessant, wie hier nahtlos von Salafismus zum Islamismus übergegangen ist. Anfangs ging doch über Salafismus - einer radikalen Strömung des Islams. Ich könnte fast allem zustimmen. Endete es aber in generelle Ablehnung des Islams und das finde ich bedenklich.
Das finde ich auch bedenklich. Die Beiträge, die den Extremismus aus der islamischen Religion begründen wollen, negieren eine 1000-jährige Auslegungsgeschichte, die der Islam genauso hat, wie jede andere Religion.
Darüberhinaus lebt die Mehrheit der heute lebenden Moslems ihren individuellen Islam genau wie die Mehrheit der Christen, Buddhisten, Atheisten, Juden usw mit Augenmaß und den Sitten des Umfelds angepaßt. Bei einer tragen einige Männer, aber nicht alle ein Käppi, bei der anderen einige Frauen, aber nicht alle ein Kopftuch.
Ein Generalverdacht ist immer kontraproduktiv, egal von welcher Seite und fördert nie das friedliche Zusammenleben und den gegenseitigen Respekt verschiedener Menschen.
Aneri hat geschrieben:Die Demos jetzt einfach als rechtradikale abzustempeln, finde ich falsch. Es nur noch mehr die Gesellschaft polarisiert. Die Demos zeigen, dass da unten etwas reift, was das Oben nicht wahr nehmen will. Man spricht über offene Gesellschaft (also komm alle rein, wer will) und vergisst, dass eine Nation als kulturelle und staatliche Einheit ihren "natürlichen" Schranken hat. Ich denke, gerade hier gibt es Realitätsverlust bei Linken, die auf eine offene Gesellschaft fixiert sind und treiben es in Extreme bzw. zum Absurd.
Ist die linke Position wirklich "Kommt alle her"?
Was reift da von unten und wer ist das da unten?
Du hast recht, es wird polarisiert, aber wer macht das, mit welchem Ziel?
Aneri hat geschrieben:Zur zeit in Medien wird der Satz: "ich bin nicht gegen Fremden, aber..." aufgegriffen und ausgeschlachtet. Was aber es bedeutet? Ich bin ein friedlicher Mensch, aber es gibt bestimmte Situationen, wann ich aggressiv werde. Bedeutet es, dass ich kein friedlicher Mensch bin? Nein, bedeutet es nicht. Daher verneint das "aber" nicht grundsätzliche Einstellung des Menschen. Statt Menschen auszulachen und in rechte Ecke zu drängen, muss man fragen, was steht NACH dem "aber".
Was steht denn bei dir nach dem aber?