Karlheinz hat geschrieben:Gott wird schon dafür sorgen, dass sich alles wieder zurechtfindet.
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Die erste Sure des Korans heißt „die Eröffnende“ oder „ „die Eröffnung“ (arab. al-fâtiha). Sie wird von den gläubigen Moslems pausenlos rezitiert, fünfmal am Tag vor dem nachfolgenden Gebet, beim Betreten einer Moschee usw. Die Gotteskrieger in Syrien werden sie sicherlich pausenlos sprechen. Es wird sich ja zeigen, ob Gott ihrer Sache gnädig gestimmt ist.
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Gott wird die Sache letztlich entscheiden. Im Zweifel ist Gott allerdings in der Regel auf Seiten der stärkeren Bataillone.
Obwohl die Frage alles andere als banal ist, sollte man sie im Zweifelsfall doch besser Leuten wie Elie Wiesel überlassen. Denn ansonsten läuft man schnell Gefahr, mitunter auch ungewollt, dass es übel zynisch klingt.
Barbarossa hat geschrieben:Mich hat vor kurzem eine Äußerung eines freien Journalisten, der direkt aus Syrien kam, ziemlich nachdenklich gemacht.
Er meinte nämlich, daß sich die Aufstände des "Arabischen Frühlings" vor allem gegen den jeweiligen säkularen Staat richten.
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Nicht "säkular" als Trennung zwischen Jurisdiktion und Moral, sondern "laizistisch" im Sinne von Verbannung der Religion aus dem öffentlichen Bereich. Arabische (sozialistisch-nationale) Regimes sind nicht pluralistisch-säkular, sondern höchstens laizistisch. Daher der Widerstand der Bev. gegen das propagierte "verwestlichte" Erscheinungsbild.
Barbarossa hat geschrieben:
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Wenn das stimmt, dann hätte die ganze dortige Bewegung eher das Gegenteil von einer Demokratisierung zum Ziel.
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Nein, denn der Widerstand ging in erster Linie gegen mangelnden Pluralismus, ungleiche Verteilung der Ressourcen und Verbannung der Religion in ein Nischendasein. Jetzt geht es evtl. auch gegen das westliche Modell - im Gegensatz zu Libyen - da man Syrien im Stich gelassen hat und sich im Westen eine widerliche Doppelmoral leistet, nach der nur ein durch Gas umgekommener Toter ein guter Toter ist. Und wenn's dann so ist, nichtmal dann. Die anderen hunderttausend sind piepegal.
Logisch werden dann auch die Orgs unterstützt, mit denen man nicht 100% dieselben Ziele verfolgt. Aus reiner Not. Jeder normale Mensch würde genauso handeln.
Barbarossa hat geschrieben:
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Aber insgesamt erklärt das schon prinzipiell die tiefe Spaltung der Gesellschaft in den dortigen Ländern.
Spaltungen hat's überall (tief auch jene in D zwischen Ost und West). Die Frage ist, ob und wie dem institutionell und politisch Ausdruck verliehen wird und wie sie dann gelebt werden.
A propos grüne und schwarze Fahnen: Hat es in manchen arab.-israelischen Städten auch, ohne dass die Einwohner deshalb zu schlechten Bürgern würden.
LG