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Moderator: Barbarossa

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dieter
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Peppone hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben:Das ist auch meine Hoffnung und hoffentlich geht es nun schnell. Es ist wirklich schon viel zu viel gestorben worden.
Jedenfalls schnell genug. Assad hat Chemiewaffen, die er jetzt, wo er offensichtlich mit dem Rücken zur Wand steht, einsetzen könnte...
Ihm ist wohl klar, dass ihm, sollte er von Rebellen geschnappt werden, ein Ende á la Gaddafi blüht.

Beppe
Lieber Beppe,
und das mit Recht. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Barbarossa
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Montag, 13. August 2012
Mursis innenpolitisches Meisterstück
Mubaraks Schatten wird kleiner
Von Wolfram Neidhard

Ägyptens Präsident Mursi baut nach und nach seine Macht aus. Er degradiert die wichtigsten Militärführer - beide sind langjährige Anhänger des gestürzten Ex-Staatschefs Mubarak - zu Beratern. Mursi vollzieht dabei einen innenpolitischen Spagat. Rückendeckung erfährt er dabei von den USA...
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Aneri

Ich habe vor ein Paar Tagen ein Bericht über die Massakas in Syrien gesehen. Es wurde berichtet, dass es sehr schwer ist die Verantwortlichen für Massaker herausfinden in dieser unübersichtlichen Lage. Es wurde auch Beispiel mit Serbischen Krieg vorgetragen, wenn der NATO eingriff, jedoch später sich herausstellte, dass es nicht Serben waren. Es war nicht über Srebrenica die Rede. Der Moderator nannte zwei anderen Massakers, bzw. Orte, leider erinnere ich nicht. Könntet ihr mir helfen?
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Barbarossa
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Aneri hat geschrieben:...Es wurde auch Beispiel mit Serbischen Krieg vorgetragen, wenn der NATO eingriff, jedoch später sich herausstellte, dass es nicht Serben waren. Es war nicht über Srebrenica die Rede. Der Moderator nannte zwei anderen Massakers, bzw. Orte, leider erinnere ich nicht. Könntet ihr mir helfen?
Als die NATO eingriff, da war der Krieg im Kosovo im Gange. An bestimmte Orte kann ich mich da jetzt nicht erinnern.
Davor waren ja u. a. auch Blauhelme der UNO in Bosnien und haben versucht, für Ruhe zu sorgen, allerdings mit mäßigem Erfolg.
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Aneri

ja, ist schon klar. Es ging in dieser Sendung um den Vergleich der unübersichtlichen Lage in Syrien mit Balkan. Dass man nicht sofort glauben an der Schuld der Regierung darf (deren allgemeine Schuld an der Lage nicht bestritten wird), wenn über eine Eskalation geht. Es sind eben die Taktik der kriegerischen Auseinandersetzungen. Man will die Gegenseite diskreditieren, auch mit absichtlich vorgetäuschten Tatsachen. Das Leben der Zivilisten ist beiden Seiten gleich egal, wenn sie ihre Ziele durchsetzen wollen. Es war auch zwei Orten auf dem Balkan erwähnt, wo angebliche Massaker seitens Serben passierte, was aber später sich als falsch herausstellte. Die öffentliche Meinung war aber damit geprägt.
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Barbarossa
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Massaker gab es zweifellos auf beiden Seiten, aber erst, nachdem die Serben gewaltsam versuchten, Jugoslawien irgendwie zusammenzuhalten. Als das nicht gelang, versuchten Serben in verschiedenen Regionen, sich unabhängig zu machen und rein serbische Siedlungsgebiete zu schaffen. Man wollte sich auf keinen Fall einer anderen Regierung unterordnen. So stellte sich für mich die damalige Situation dar.
Serbien hat inzwischen die "ethnischen Säuberungen" offiziell "bereut" - siehe: http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... =28&t=2185

Und es war ja nicht nur Srebrenica. Selbst Sarajevo war ja vom Bürgerkrieg schwer betroffen.
Das war schon eine schlimme Sache dort.
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Barbarossa
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21.08.2012
USA reagieren zurückhaltend:
Syriens Vize bereit, über Assad-Rücktritt zu verhandeln

Die syrische Regierung ist offenbar bereit, über einen Rücktritt von Präsident Baschar al-Assad zu verhandeln. Bedingung für Verhandlungen dürfe dieser Schritt aber nicht sein, sagt sein Vize. Gleichzeitig warnt Russland die USA vor einem Angriff.
(...)
Nach der Drohung von Präsident Barack Obama mit einer Militäraktion in Syrien hat Russland die USA indirekt vor einem Alleingang gewarnt. Moskau lege viel Wert darauf, dass internationales Recht und die Charta der Vereinten Nationen nicht verletzt würden, sagte Außenminister Lawrow. „Das ist überaus wichtig“, sagte Lawrow...
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dieter
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Lieber Barbarossa,
hat der überhaupt etwas zu sagen :?: :wink:
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Barbarossa
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Anscheinend ja, denn Russland ist neben dem Iran Syriens wichtigster Verbündeter.
Mir scheint, der Kalte Krieg ist noch lange nicht vorbei.
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dieter
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Lieber Barbarossa,
also abwarten und Tee drinken. :roll:
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Peppone
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Michael Wolffsohn hat in der SZ vor einiger Zeit ein Szenario präsentiert, wie der Nahe Osten zu Ruhe kommen könnte:
Die jetzigen Staaten werden nach seiner Theorie zerbrechen, die kolonialen Grenzen passé sein und es werden sich föderale Strukturen bilden, in denen dann Sunniten, Schiiten, Kurden und Israelis neben- und miteinander existieren können.

Die Westbank wird zwischen Israelis und Arabern aufgeteilt, der westliche Teil geht an Israel, der östliche an einen sunnitischen Staat, der aus Teilen Syriens, Jordaniens, des Irak und Saudi-Arabiens gebildet wird. Am Persischen Golf wird sich ein schiitischer (föderativer) Staat bilden, der mit Iran mindestens in einer lockeren Konföderation existieren wird. Die Kurden Syriens, des Irak und des Iran bilden eine Föderation, eventuell unter Einschluss der türkischen Kurden. Westsyrien und der Libanon bilden eine Föderation, in der Alawiten, Drusen, Christen, etc. zusammenleben.

Bis auf die föderalen Strukturen, deren Entwicklung ich so einfach in den nächsten Jahrzehnten noch nicht sehen kann, stimme ich Wolffsohn zu: Viele Probleme des Nahen Ostens (wie auch Afrikas oder Zentralsiens, aber das ist eine ganz andere Geschichte) beruhen darauf, dass das Osmanische Reich nach dem 1.Wk. nach französisch-britischen Vorstellungen aufgeteilt wurde. Dabei wurde nich an die vielen Bevölkerungsgruppen gedacht, die in dem Gebiet leben. Bzw., es wurde gerade an die vielen Gruppen gedacht, die gezielt auf mehrere Staaten verteilt wurden...

Sollten sich im Nahen Osten Föderationen bilden, wird das noch viele Konflikte geben. Ich denke eher, dass es einige "failed states" gteben wird (Irak, Syrien), die neue Konfliktherde bilden, bis sich ein Machthaber findet, der gewaltsam neue staatliche Strukuren schafft, die dann allerdings auch wieder Konfliktpotential beherbergen, denn die vielen Gruppen in dem Gebiet kann man fast nicht unter einen Hut bringen. Föderative Strukturen, die sich auf einvernehmlicher Basis bilden, wären tatsächlich eine Lösung, sind aber m.E. utopisch.

Beppe
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dieter
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Lieber Beppe,
das ist alles Zukunftsmusik und weil es von einem Israeli(Wolfsohn) kommt auch Wunschdenken dabei.So hätten es die Israli gern, Aufteilen der Westbank und das Problem wäre gelöst. Es gibt ein anders Problem und das ist der Staat Israel, der nicht in die nahöstliche Landschaft passt und mit jedem arabischen Land im Gegensatz steht. Bestehende Grenzen haben auch was deeskalierndes. Wie ich die Araber kenne, wird es dazu nie kommen. :roll:
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Barbarossa
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Das sehe ich ähnlich wie Dieter.
Noch ein Stück vom Westjordanland, das sich Israel einverleibt und dann noch eins...
An der Siedlungspolitik der israelischen Regierung kann man ganz genau ablesen, wohin die Reise gehen soll: Israel bekommt alles und die Palästinenser werden heimatlos. Das ist nicht akzeptabel und das muß den Isaelis unmissverständlich klar gemacht werden. Shoa hin, Shoa her - es rechtfertigt nicht das Unrecht, das die Zionisten und Israel nicht erst nach 1945 den Palästinensern antut.
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dieter
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Lieber Barbarossa,
so isses. :wink:
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Peppone
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Nein, so isses eben nicht. Auch Wolffsohn macht zur Bedingung, dass Israel den auf israeilischem Gebiet lebenden Arabern ein vollwertiges (!) Bürgerrecht anbietet. Er erkennt mit seiner Westbank-Forderung lediglich den Stand der Dinge an, wie widerrechtlich der auch zustande gekommen sein mag. Es ist nu mal jetzt so, kann nicht in vollem Umfang rückgängig gemacht werden (wohin denn z.B. mit den ganzen "Siedlern"?).
Der Gazastreifen würde nach Wolffsohns Vorstellungen den Ägyptern zufallen, eventuell denkt er auch hier an eine Art Föderation zwischen Gaza und Ägypten. Als eigenständiger Palästinenserstaat wäre der Gazastreifen schlicht nicht lebensfähig.
Auch das Westjordanland wäre - ob mit oder ohne Gazastreifen - kein wirklich lebensfähiger Staat, allein aus Mangel an landwirtschaftlich nutzbarem Gebiet und an Wasser. Also will ihn Wolffsohn zwischen Israelis und Palästinensern aufteilen, wobei die Palästinenser wiederum in einem größeren sunnitischen Staat aufgehen sollen.

Wie gesagt, halte ich für utopisch, das Ganze, aber ein Ansatz wäre es schon. Setzt natürlich voraus, dass keiner der neu entstehenden Staaten Gebiets- oder Wasseransprüche an einen anderen Staat hat. Weitere Utopie...

Beppe
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