Barbarossa hat geschrieben:Über die Stellung des Militärs bin ich mir nicht so ganz im Klaren. Eigentlich sollte das Militär keine Politik betreiben, sie auch nicht kontrollieren. Andererseits scheint es aber eine demokratische Entwicklung Ägyptens zu befördern und selbst wenn ein Islamist Präsident wird, kann Ägypten nicht zu einer islamistischen Republik werden - so wie der Iran z. B.
Ich bin da etwas zwiegespalten...
Ich kenne bislang nur zwei Fälle, in denen Militärregierungen zu demokratischen Verhältnissen führten:
Der eine ist die Türkei, wobei hier einschränkend gesagt werden muss, dass die letzte Junta eine nur halb demokratische Verfassung oktroyiert hat, die erst vor kurzem demokratischer gestaltet werden konnte.
Der zweite ist Nigeria, wo 1999 eine Militärregierung die Macht an einen demokratische gewählten Präsidenten übergab. Nigeria ist allerdings nach wie vor innenpolitisch labil, nicht wegen der Demokratie, sondern wegen des Charakters des Staates als Vielvölkerstaat und der Gegensätze zwischen Christen und Moslems im Lande.
Beide Male zwar eine Entwicklung hin zur Demokratie, beide Male aber eine Entwicklung mit Hemmnissen und das, was dabei rauskam, sind etwas zweispältige Demokratien...
Das ist im Falle Ägyptens das Günstigste, was ich mir zu erhoffen wage...
Möge ich (und andere, die so wie ich denken) positiv überrascht werden...
Beppe