bei Frankfurt/M. habe ich keine Schwierigkeiten. Im Odenwald in unserem Häuschen ist das anders, es gibt Handwerker, aber viele Handwerker machen das im Nebenerwerb, weil ihr Umsatz nicht so groß ist.

Moderator: Barbarossa
Renegat hat geschrieben:Auch im Osten hat man in den frühen 90ern versucht, solche Minigewerbegebiete neben Kleinstädten zu etablieren. Ob dieses bewährte Mittel der Landesentwicklung dort was gebracht hat, bezweifle ich allerdings. Die Flucht aus dem ländlichen Osten hält ja bis heute an.
Triton hat geschrieben:Im Osten gibt es. mit Ausnahme des Handwerks, wohl kaum Familienbetriebe, die im Westen einfach den Grundstock der Selbstständigen bilden.
Zum Handwerk und allgemein zu Familienbetrieben und Selbständigkeit, auch als Kleinarbeitgeber könnten wir bei Bedarf ein eigenes Thema aufmachen. Gerade in Zeiten einer immer älter werdenden Bevölkerung, die teilweise noch über gute Renten verfügt, könnte das ein interessanter Markt sein. Das Baumarktsterben ist überdies ein Indiz, dass die "Alles-selber-machen-Bewegung" sich langsam abschwächt.dieter hat geschrieben: bei Frankfurt/M. habe ich keine Schwierigkeiten. Im Odenwald in unserem Häuschen ist das anders, es gibt Handwerker, aber viele Handwerker machen das im Nebenerwerb, weil ihr Umsatz nicht so groß ist.
Triton hat geschrieben:Als ehemaliger Bewohner einer Großstadt kann ich Deinen Beschreibungen zustimmen. Aber echte Großstädte gibt es im Süden eher selten, typisch ist hier mit Ausnahme Münchens eher die Mittelstadt (<100000 Einwohner) mit dem entsprechenden Drumrum und das so alle 25 km. In BaWü bestimmt diese Struktur die Landschaft, echte ländliche Gegend gibt es fast nur auf der schwäbischen Alb und im Schwarzwald.
Für die Reichen gelten andere Regeln, klar. Die werden wohl kaum eine Wohnung mieten.Triton hat geschrieben:Und in dieser Struktur sind die besseren Lagen die mit viel Landschaft drumrum. Gestern war ich in einem Kaff (bis vor wenigen Jahren ohne Einkaufsmöglichkeit), dort wohnt der reiche Bonze neben dem reichen Bonzen. Erklärung: direkt am Ortsrand mit brauchbarer Aussicht.
Renegat hat geschrieben:Renegat hat geschrieben:AEinwohner) mit dem entsprechenden Drumrum und das so alle 25 km. In BaWü
Das Problem beim Kaufen ist allerdings, dass man sich ziemlich festlegt, denn bei einem Umzug muß man die alte Wohnung zu einem Preis wieder loswerden, zu dem man am neuen Wohnort wieder kaufen kann. Dazu kommen Steuern + Notargebühren, da muß man bis zu 10 % rechnen. Dieses Risiko schreckt viele, in Zeiten befristeter Arbeitsverhältnisse verständlich.
Es ist auch dort ein Problem, oder gerade dort, bezahlbaren Miet-Wohnraum zu finden. Teil 2 stimmt- jedenfalls bei uns, schon ganz gut, allerdings birgt das ganz andere Probleme ob der Entfernung zu Ämtern und Einkaufsmöglichkeiten- und möglichen Arbeitsplätzen.In kleineren Städten und Dörfern mag Wohnraum kein Problem sein, wahrscheinlich ist dort die Integration auch leichter weil der persönliche Kontakt theoretisch leichter herzustellen ist.
Wird schwierig, weil es wenige freie Flächen gibt, die auch frei bleiben sollten. ( Parks, Grünanlagen zwischen moderaten Wohnblöcken.Aber wie soll das gehen, wo sind in den gewachsenen Stadtteilen von Großstädten die Flächen für einen neuen, sozialen Wohnungsbau oder die freien Wohnungen, die sich auch Ärmere leisten können, von denen die aktuellen Flüchtlinge ja nur ein Teil sind.
Für die Integration der Einwanderer wäre es schon gut, sie in kleineren Orten anzusiedeln und damit auch Regionalpolitik zu betreiben. Für die neuen Bundesländer wären normale ausgewählte Einwanderer besser.Renegat hat geschrieben:Das Thema möchte ich gern wiederbeleben, denn seit wir es Anfang diesen Jahres diskutierten, hat sich viel geändert. Manchmal bringt ein knappes halbes Jahr und die Aussicht auf ein paar zusätzliche Menschen auf einen Schlag, neuen Schwung in eine seit Jahren festgefahrene Diskussion.
Nun soll auf einmal schnell neu gebaut werden, überkomplizierte Auflagen überprüft, zeitaufwendige Ausschreibungs- und Genehmigungsverfahren gestrafft und vor allem entrümpelt werden. Das ist erstmal ein guter Ansatz. Ich sehe aber ein großes Problem in den Ballungsräumen, nämlich die Flächen. Schon die Platzierung der diversen Flüchtlingsunterkünfte zeigt es. Integration ist schwierig, wenn neue Flüchtlinge zusammengeballt in abseitigen Lagen leben müssen, in leerstehenden Baumärkten, auf schlecht erschlossenen Restflächen, ohne vernünftige Anbindung an normale Nachbarschaften in gewachsenen Stadtteilen.
In kleineren Städten und Dörfern mag Wohnraum kein Problem sein, wahrscheinlich ist dort die Integration auch leichter weil der persönliche Kontakt theoretisch leichter herzustellen ist. Großstädte sind anonymer, da fällt Nähe schwerer, muß vielleicht neu gelernt werden. An gutem Willen fehlt es zur Zeit nicht, hier bilden sich gerade in gut situierten Stadtteilen bereits Unterstützerkreise, obwohl noch gar keine Flüchtlinge da sind.
Die Flüchtlinge sollten nach schneller Erstaufnahmeprozedur mitten rein in die normalen Stadtteile, nur dann können sich persönliche Beziehungen entwickeln.
Aber wie soll das gehen, wo sind in den gewachsenen Stadtteilen von Großstädten die Flächen für einen neuen, sozialen Wohnungsbau oder die freien Wohnungen, die sich auch Ärmere leisten können, von denen die aktuellen Flüchtlinge ja nur ein Teil sind.
Da stimme ich dir zu, nur wie soll die Regionalpolitik aussehen? Es gibt natürlich jede Menge kleinere Orte, die keine Probleme haben, meist weil sie erfolgreich Gewerbe angesiedelt haben oder weil sie im Speckgürtel von Großstädten liegen mit S-Bahn und Autobahnanschluss. Die brauchen dann auch keine Regionalpolitik.Paul hat geschrieben:Für die Integration der Einwanderer wäre es schon gut, sie in kleineren Orten anzusiedeln und damit auch Regionalpolitik zu betreiben.
Nenn doch mal Beispiele?Paul hat geschrieben: Für die neuen Bundesländer wären normale ausgewählte Einwanderer besser.
Ich kopiere aus dem Parallelthread rüber, weil es eigentlich viel besser hierhin passt. Die Ghettobildung ist ja inzwischen allseits als Fehler erkannt worden. Anders als in F und GB ist die in D bis auf wenige Ausnahmen wie Berlin-Kreuzberg, Duisburg u.a. abweichend verlaufen.Paul hat geschrieben:Man muß auf jedenfall die Getthobildung verhindern. Die Politiker lassen viele Entwicklungen aus Gleichgültigkeit treiben.
Renegat hat geschrieben:Hamburg und andere Großstädte sind dagegen ein anderer Fall, die Kommunen können ad hoc nur auf Gebäude und Flächen zugreifen, die sich in ihrem Besitz befinden. Das ist aber nicht mehr viel und wenn, dann sind es problematische Lagen, sonst wären die längst bebaut oder verkauft.
Was also sollen die Großstadtkommunen machen? Reicht das Appellieren an die Gemeinwohlverpflichtung von Eigentum?
Barbarossa hat geschrieben:Und hier könnte eine ganz konkrete Angst von Mietern und Hauseigentümern ansetzen, nämlich die, dass der Staat auch auf die Idee kommen könnte, z. B. selbst in leerstehende Zimmer einer Wohnung oder eines Hauses zwangsweise Flüchtlinge einzuquartieren. Meine Mutter hat eine solche Sorge bereits geäußert.
Du siehst, es gibt bereits ganz konkrete Ängste von Bürgern, die für Unruhe sorgen. Und wir befinden uns noch ganz am Anfang der Fluchtwelle. Das kann noch jahrelang weitergehen mit Mill. von Flüchtlingen. Und wo sollen die alle unterkommen?
Renegat hat geschrieben:Ängste und Bedenken verstehe ich durchaus.
Die Erstunterbringung und daran anschließend der Wohnungsmarkt sind nicht einfach zu lösen.
Bei Neubauprojekten schreibt manche Kommune schon länger einen Anteil von Wohnungen vor, mit sozialverträglichen Mieten. D.h. konkret bei 20-30 % der Wohnungen muß die Miete günstiger sein als der Markt es hergibt. Dort können dann auch Arme einziehen, die bereits lange hier wohnen.
Da wir aber bis jetzt kaum Neubau haben, ist das ein Tropfen auf den heißen Stein. Vielleicht kann man diskutieren, diese Regel auf den gesamten Mietwohnungsbestand auszuweiten, d.h. bei Neuvermietung müssten Vermieter erstmal die jeweilige Armenquote füllen, bevor einkommensstarke Mietinteressenten zum Zuge kämen. Auf diese Weise könnte man theoretisch sogar bestehende Ghettos auflösen.
Aber ... was theoretisch gut klingt, würde in der Praxis einen hohen behördlichen Prüfungsaufwand verursachen, etliche Tricksereien und und und. Dagegen ist die Überprüfung des Mindestlohngestzes wahrscheinlich ein Kinderspiel.
Und dort ist es schwierig genug, überhaupt Wohnraum zu finden. Auch mit Geld...Da stimme ich dir zu, nur wie soll die Regionalpolitik aussehen? Es gibt natürlich jede Menge kleinere Orte, die keine Probleme haben, meist weil sie erfolgreich Gewerbe angesiedelt haben oder weil sie im Speckgürtel von Großstädten liegen mit S-Bahn und Autobahnanschluss. Die brauchen dann auch keine Regionalpolitik.
Relativ wenige- sieht man von FeWos ab.Ein Pendlerleben ist auch nicht gerade integrationsfördernd, aber gut, ihr habt ja éh keine freien Wohnungen im Norden.
Flüchtlinge in Touristenlagen - naja, es wird Winter auch an der Küste und auf den Inseln. Auf die Gefahr hin, die beiden Themen zu verknäueln, hier geht es ja um den Mietwohnungsmarkt allgemein, noch ein interessantes Beispiel vom Jugendherbergswerk. http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 54881.htmlRuaidhri hat geschrieben:Relativ wenige- sieht man von FeWos ab.Ein Pendlerleben ist auch nicht gerade integrationsfördernd, aber gut, ihr habt ja éh keine freien Wohnungen im Norden.
Die wieder bringen Geld- den Vermietern wie den Gemeinden. Requierung als Wohnraum für Flüchtlinge wäre kontra- produktiv, in jeder Hinsicht.
Tourismus ist inzwischen ganzjährig üblich, nicht so voll wie Sommers, aber doch.Renegat hat geschrieben:Flüchtlinge in Touristenlagen - naja, es wird Winter auch an der Küste und auf den Inseln. Auf die Gefahr hin, die beiden Themen zu verknäueln, hier geht es ja um den Mietwohnungsmarkt allgemein, noch ein interessantes Beispiel vom Jugendherbergswerk. http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 54881.html
Die wollen sich besonders der unbegleiteten Jugendlichen annehmen, erstmal eine gute Idee, da sollten sie Erfahrung haben.
Schon erstaunlich, welche Potentiale und Ideen in den letzten Tagen veröffentlicht werden.
Sehr schön, Orianne, vielleicht spendet Ikea ja auch diese Hütten nebst Einrichtung, dort wo es nötig und passend ist. Wäre außerdem noch eine gute Werbemaßnahme bei den Ikea-Kunden von morgen.Orianne hat geschrieben:Der Kanton Aargau beschaffe 200 IKEA «Shelters», sagte Regierungsrätin Susanne Hochuli (entspricht einer Ministerpräsidentin in D) am Donnerstag vor den Medien in Brugg. Der Aargau sei der erste Kanton, der solche Hütten im Feldversuch geprüft und evaluiert habe. Sie bezeichnete die mobilen Unterkünfte eine «taugliche Option».
Es sei nicht das Ziel, alle Asylsuchenden in «Shelters» unterzubringen. Feste oberirdische Einrichtungen mit Tageslicht seien jedoch besser als unterirdische Anlagen, hielt Hochuli fest.
Die Hütten entwickelte die gemeinnützige Stiftung des schwedischen Konzerns zusammen mit dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR).
Eine Hütte kostet gemäss Angaben des Kantons rund 1200 Franken. Zusammen mit einfachen Einrichtungen wie Bett und Schrank kommt ein Platz pro Person auf rund 500 Franken zu stehen. Hochuli sprach von einer «sehr kostengünstigen Variante», um Leute gut unterzubringen.
Hier kann man diese IKEA-Hütten anschauen:
https://www.youtube.com/watch?v=7aFMb15FA3o