Reiten kann man anscheinend schneller lernen als einen Wagen zu steuern. Die nordamerikanischen Indianer haben in Windeseile das Reiten mit den bei den Spaniern aussgebrochenen Pferden gelernt.

Moderator: Barbarossa
Klar, mobil waren die IE-Sprecher mit Sicherheit, sonst wären sie nicht so weit rumgekommen. Aber mobil sind prinzipiell alle Menschen. Besonders dann, wenn sich die Lebensbedingungen am Wohnsitz verschlechtern, sie hungern, dürsten, bedroht werden usw. Oder im Gegenteil, wenn es woanders viel besser ist, die Leute reicher.Spartaner hat geschrieben:Die Indogermanen als Reitervolk zu bezeichnen war wohl etwas voreilig von mir. Es gibt auch Hinweise auf Landwirtschaft. Allerdings schließt dies die Mobilität der indogermanischen Völker nicht ganz aus.
Deine Annahme dürfte sogar richtig sein. Man kann es aber nur vage verifizieren, wo die ersten Indogermanen vor 7000 bis 4000 Jahren den Übergang zur Seßhaftigkeit und zur Landwirtschaft geschafft haben. Ob im grünen Gürtel Anatoliens, oder nördlich der iranischen Hochlandes, oder südlich von Kasachstan( Turkmensistan ,Tadschikstan, Kirgisien) oder sogar an den ersten Ausläufern des Himmalaya, sei mal dahingestellt.Harald hat geschrieben:Das Pferd wurde nachweislich in Westsibirien in einem Gebiet nahe der kasachischen Grenze domestiziert. Man geht sicher nicht fehl in der Annahme, daß die Ur-Indogermanen nicht fern davon lebten. Ob sie kutschierten oder ritten ist dabei ziemlich egal.
Wegen Frau Gimbutas, deren Anhänger ich auch bin, habe ich mich mit einem Oberguru angelegt und gepostet, ich könne mir nicht leisten, bei jeder seiner Lügen ein Buch zu kaufen. Ich wurde daraufhin für 14 Tage aus dem Nirwana verbannt und stehe an 1. Stelle der Liste der Gesperrten. Die Sperre ist noch nicht aufgehoben.
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Hier muss ich dir widersprechen . Slawisch ist nicht etwa später entstanden als baltisch . Es gibt hier zwei Hypothesen.Paul hat geschrieben:Die Vorfahren der Traker, Daker, Griechen wanderten von der Nordküste des Schwarzen Meeres in den Balkan ein, andere wanderten Richtung Anatolien. Die Einwanderung nach Anatolien schuf wohl erst diesen Familienzweig. Die aus der Kurgan Region Richtung Kasachstan wandernden bildeten die iranische Gruppe, die später Richtung Iran, Afghanistan, Pakistan, Indien, Anatolien, Turkestan...expandierten.
Die Vorfahren der Baltoslawen und Germanen müssen nördlich der Vorfahren der Südlichen Indogermanen gelebt haben.
Schwer zu sagen, ob sie zwischen 6000 und 4000 vor Chr. nach Westen o. nach Osten expandierten, also die Ausgangsregion in Mitteleuropa o. in der Kurgan Region o. irgendwo dazwischen lag. Am wahrscheinlichsten könnte die Region dazwischen sein, in der die ursprünglichsten späteren Sprachen gesprochen wurden. In Westrussland wurde noch lange Baltisch gesprochen, bis es vom entstehenden Slawisch verdrängt wurde.
Hier streiten sich die Wissenschafler noch immer. Bevor die Kelten Europa besiedelten, könnte es nach einer nicht indogermanischen Bevölkerung in Europa, eine schon erste Auswanderungswelle von Indogermanen nach Europa gegeben haben. Einige Sprachwissenschaftler verifizieren die Glockenbecherkultur als indogermanisch und versuchen das anhand von alteuropöäischen Fluss-und Ortsnamen zu beweisen. Man setzt diese Einwanderungswelle mit dem dritten vorchristlichen Jahrtausend an und postuliert eine enge Verwandschaft zu den anatolischen Sprachen. http://www.namenkundliche-informationen ... Wodtko.pdf Diese Einwanderungswelle, die auch Spanien erfasste, würde mit der Kurgantheorie und Kurgankultur übereinstimmen. in der dritten Phase der Einwanderung der Kurgan-Kulturen besiedelten die indogermanische Völker Westeuropa etwa 3000 vor Chr. http://commons.wikimedia.org/wiki/File: ... kultur.pngPaul hat geschrieben:.
Die Gewässernamen in Norddeutschland sprechen aber dafür, das in Norddeutschland schon vor der Bandkeramischen Einwanderung indogermanisch gesprochen wurde, also schon früher als vor 7500 Jahren und früher als sich der Ackerbau ausgebreitet hatte. Die Rentierjägerkultur könnte diese Sprache gesprochen haben. Diese könnte natürlich auch sehr großflächig verbreitet gewesen sein, von Mitteleuropa bis zum nördlichen Russland(nördlich des Steppengürtels), aber südlich der uralischen Sprachfamilie. Damit fällt das Gebiet nördlich der Kurgan Region weg. Im Steppengürtel wurden in dieser frühen Phase wohl noch Sprachen der Kaukasischen Sprachfamilie gesprochen.
Die frühen Indogermanen konnten in einem breiten Band den Ackerbau kennengelernt haben z.B. als die Bandkeramiker und Atlantiker nach Norden expandierten, aber auch zeitgleich im Osten. Die indogermanischen Flüchtlinge aus den von den Bandkeramikern eroberten Gebieten könnten den Ackerbau verbreitet haben.
Wir haben nur das Problem, das die Sprachwissenschaftler sagen, die Trennung von Germanen und Baltoslawen läge nicht so weit zurück. In der Trichterbecherkultur, bildeten sie noch einen Kulturraum, der in dieser Zeit in die Region der nördlichen Megalithiker expandierte. Sie müssten über mehrere tausend Jahre einen Sprachraum gebildet haben.
Ich bin ebenfalls Anhänger dieser Hypothese, doch muss man ehrlicherweise sagen, dass es keine zwingenden archäologischen Belege dafür gibt. Aus diesem Grunde greifen die meisten Indogermanisten zu einer Hilfskonstruktion und sagen, dass für die so genannte "Urheimat" der Indogermanen der ganze Raum zwischen westlicher Ostsee und Osteuropa infrage käme. Dadurch umgehen sie elegant eine präzisere Verortung, denn erwiesenermaßen erfolgt die Entstehung einer neuen Sprach- und Kulturgruppe oder eines Stammes in einem weitaus umgrenzteren Raum.dieter hat geschrieben: Ich hänge der Theorie von Gimbutas an. Nicht nur wegen der Kurgane, sondern weil schon immer Völker aus dem asiatischen und osteuropäischen Raum versucht haben in Europa sich festzusetzen. Siehe Skythen, Awaren,Hunnen, Tataren, Mongolen und zuletzt die Ungarn.