norvegia hat geschrieben:Und diesen Krieg gibt es tatsächlich.
Es ist nach der Wende, das entstanden was hier entstehen mußte, mit dem Zuzug der Wessis.
Hier brach ein Kulturkrieg aus.
Ein aufeinanderprallen zweier vollkommen verschiedener Kulturen.
Dann müsste ein solcher Krieg ja auch im Westen Deutschlands ausgebrochen sein. Immerhin sind nicht wenige "Ossis" in den Westen gegangen.
Ich kenne Beispiele aus München, Köln, Augsburg...keine Spur von "anderer Kultur". Eine etwas andere "Denke", das vielleicht (!), aber die Wessi- und Ossi-Kollegen haben immer prima harmoniert.
Wessis im Osten haben sich zumindest anfangs anders aufgeführt, das is mir bekannt. Darauf geht u.a. die Tatsache zurück, dass etwa in Berlin (Ost) die Wessis als "Schwaben" subsummiert werden, und zwar immer mit negativem Touch.
Dennoch: Meiner Erfahrung nach hat sich das mittlerweile zumindest bei denen, die seit Anfang/Mitte der 90er "unter Ossis" leben, mittlerweile gegeben. Einen Stadt-Land-Gegensatz gibt´s da aber ganz sicher. (schon allein deswegen, weil kaum Wessis aufs Land gezogen sind, sondern mehrheitlich in die Städte - was dazu geführt haben dürfte, dass alteingesessene Vorurteile gegenüber Wessis auf dem "Ossi-Land" immer noch gut erhalten vorhanden sind...). Freunde stammen aus der Gegend von Köthen, da lässt sich das ganz extrem beobachten, v.a. im Vergleich zwischen einem Dorf bei Köthen, Köthen selbst und Dessau. Während in den Dörfern noch DDR pur herrscht - auch in den Köpfen -, ist in Köthen ein deutlich rechtsradikaler Touch zu beobachten, während Dessau eine ganz normale deutsche Stadt mit regionalem Einschlag ist. Der Unterschied zu Städten wie Rosenheim, Unna oder Gifhorn besteht eben in diesem regionalen Einschlag, aber nicht in mehr.
Ich denke, norvegia überteibt. Und zwar gnadenlos. Durch meine vielfältigen Beziehungen zu Ossis, auch familiär, bin ich mittlerweile selber ein halber Ossi, naja, zu einem Viertel, ich denke, ich kann das ganz gut beurteilen...
Beppe