Renegat hat geschrieben:Es gibt deshalb kein richtiges Maß von Aufnahmefähigkeit einer Gesellschaft. Das sieht man schon daran, dass Dresden und Sachsen, wie der gesamte Osten keineswegs zu den Einwanderungshochburgen gehören. Irgendwo bei Jauch gestern war von 2 % Ausländeranteil die Rede, davon 0,5 Muslime. Trotzdem ist dort die Pegidaunterstützung am höchsten.
Renegat hat geschrieben:... wenn man an den gnadenlosen Konkurrenzkampf auf dem Arbeitsmarkt denkt.
Aneri hat geschrieben:Da beschreibst du sehr plakativ. Welcher Kampf? woraus besteht Gnadenlossigkeit?
Renegat hat geschrieben:Naja, so vor 20 Jahren zogen die meisten Firmen auch leistungsschwächere Mitarbeiter irgendwie mit durch, heute kommt das nur noch in Ausnahmefällen vor. Die Menschen im Osten können sich noch größtenteils an die Vollbeschäftigung der DDR erinnern, inzwischen ist die Erinnerung wahrscheinlich verklärt. Vielleicht kommen sie deshalb auf den Fehlschluß, dass sie durch die Konkurrenz der Migranten arbeitslos sind.
Da mag ein bisschen zu wenig Differentzierung dabei sein, wenn man von DEN Ausländern spricht, die den Einheimischen die Arbeit "wegnehmen", aber ein Fünkchen Wahrheit ist schon dabei. Wir hatten das Thema auch schon, als ich beschrieb, wieviele Ausländer auf deutschen Baustellen arbeiten und ich selbst in der Baubranche eben nicht Fuß fassen konnte. Ich gebe auch nicht den Ausländern die Schuld dafür, dass ich nach 3 Jahren die Branche wieder verließ (nach vorheriger zweijähriger Umschulung), sondern den Chefs, die eben Ausländer gegenüber Einheimischen bevorzugen.
Kleine Annekdote dazu aus eigenem Erleben: Später als Zusteller sah ich, wie ein Wohnviertel in einem Nachbarort mit sozial benachteiligter Bevölkerung saniert wurde. Das war also ein Viertel mit hoher Arbeitslosigkeit bzw. niedrigem Einkommen. Die Arbeiter, die die Sanierungen dieser Häuser vornahmen, waren allesamt Ausländer. Ich versuchte mir vorzustellen, was wohl die Einwohner dieser Häuser während der Sanierungsmaßnahme so gedacht haben mögen, als dort fast ausschließlich Leute arbeiteten, bei denen man kein Wort versteht, während sie selber zu Hause sitzen und keine Arbeit haben. Dass in diesem Wohnviertel einerseits eine DDR-Fahne aus dem Fenster hin, andererseits an vielen Briefkästen NPD-Aufkleber angebracht waren, die niemand entfernte, wurderte mich dann auch nicht.
Da spielt es dann auch keine Rolle, wenn in Ostdeutschland der Ausländeranteil in der Bevölkerung nur etwa 2 % beträgt - sie arbeiten aber hier, während viel zu viele Ostdeutsche kaum Arbeit finden. Noch heute ist die Arbeitslosigkeit im Osten etwa doppelt so hoch, wie im Westen. Das schafft Frustration.
Spartaner hat geschrieben:... Auch der Islam muss sich dazu bekunden, dass er gegen jegliche Gewalt ist und das sehen wir eben zu wenig . Da müsste es eigentlich einen Aufschrei in den Reihen der Islamgläubigen geben ,wenn man die Bilder der Enthauptungen der ISIs in Syrien sieht . Es gab aber in Deutschland keine einzige Islamgläubige Gruppe außer den Kurden die dagegen demosntiert hat. Im Gegenteil es gab sogar Bekundungen für den IS und die Menschen in Deutschland begreifen , dass was den Jesiden, Arabern und Kurden im Irak und Syrien wiederfahren ist , kann auch uns später einmal wiederfahren.
Sicher, der IS kann auch für uns zu einer Gefahr werden, wenn er im Nahen Osten es schaffen würde, sich ungehindert auszubreiten. Das muss natürlich verhindert werden.
Andererseits den friedlichen Muslimen hier in Europa vorzuwerfen, sie würden nur zuschauen und nichts gegen den IS tun - demonstrieren z. B. - die große Masse von ihnen distanziert sich doch aber vom IS und sagt, das ist nicht der Islam.
Wenn das stimmt, dann frage ich mich, warum sie gegen etwas demonstrieren sollen, mit dem sie sich gar nicht identifizieren, aber trotzdem so tun sollen, als hätte das etwas mit ihrer Religion zu tun?
Friedliche Christen demonstrieren ja auch nicht ständig gegen den Ku Klux Clan - nur mal so als Beispiel.