vielen Dank für diese Erkenntnisse.

Moderator: Barbarossa
So ist es, mir fehlt nur gerade wegen eines runden Geburtstages die Zeit, meine Bedenken ob " Stadtgründung" näher zu erläutern, wobei es bei Köln nun ganz offensichtlich ist, dass der Begriff fehl am Platze ist.Exakte Zeitpunkte für eine Stadtgründung sind meist nur bei von Landesfürsten geplanten Städten zu nenne, wie das z.B. bei Freiburg der Fall ist, das 1120 von den Zähringern gegründet wurde.
Als "Sradtgründung" wird häufig das Jahr genannt, in dem einer Siedlung das Markt- oder Stadtrecht verliehen wurde. Dass an solchen Plätzen auch schon zuvor Menschen siedelten, versteht sich von selbst. Köln wurde im Jahr 50 n. Chr. zur Stadt erhoben, also kann man mit Recht dieses Datum als Stadtgründung bezeichnen. Doch gab es dort bereits eine vorrömische Siedlung der keltischen Eburonen, deren Namen nicht überliefert ist. - Bei Frankfurt haben wir lediglich eine erste urkundliche Erwähnung anlässlich einer von Karl dem Großen im Jahr 793 einberufenen Synode. Die Verleihung von Stadt- oder Marktrechten ist nicht überliefert, sodass die Frankfurter nur die erste urkundliche Erwähnung ihrer Stadt feiern können - immerhin ein stolzes Datum von rund 1200 Jahren.
In der Regel wird unter "Stadtgründung" die Verleihung des Markt- oder Stadtrechts verstanden. Im Grunde ist das nur ein ziemlich willkürliches Datum im Lebenslauf einer Siedlung oder eines Ortes. Dieser Sachverhalt dürfte aber allgemein bekannt sein.Ruaidhri hat geschrieben: Setzt man Stadtgründung mit Verleihung des Stadtrechtes gleich, ist das zwar legitm, trifft aber den eigentlichen Vorgang im Sinne des Wortes nicht immer, da Stadtrechte oft erst lange nach der Entstehung eines städtischen Gebildes, soziale Strukturen inbegriffen, verliehen wurden.
Ja, es gibt eine ganze Reihe von Städten, an denen sich vor der deutschen Gründung eine slawische Siedlung befand, die teilweise noch eine ganze Zeit neben der deutschen fortexistierte. So befand sich an Stelle Stralsunds ein großes slawisches Fischerdorf, bis im Jahr 1234 die deutsche Stadtgründung erfolgte. Stettin wuchs aus einer wendischen und deutschen Siedlung zusammen und erhielt 1243 deutsches Stadtrecht. Ähnlich sieht das bei vielen Orten jenseits von Elbe und Saale aus, wo zahlreiche eingedeutschte slawische Ortsnamen an die ursprüngliche Herkunft erinnern.dieter hat geschrieben:Lieber Dietrich,
bei der Ostkolonisierung ist es völlig klar. Oder gibt es auch Städte im Osten, die schon ein Sitz eines slawischen Fürsten waren und dann von den deutschen Fürsten wie Albrecht dem Bären oder Heinrich dem Löwen übernommen wurdenIch denke da vorallem an die Hafenstadte an der Ostsee
Die Brennaburg als Hauptort der slawischen Heveller ist ein besonders prominentes Beispiel, da das Land Brandenburg bzw. die Mark Brandenburg danch ihren Namen tragen.Barbarossa hat geschrieben:Brandenburg/Havel war vor der Ostexpansion ebenfalls eine slawische Siedlung bzw. Burg, deren Name als "Brennaburg" historisch überliefert ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Brandenbu ... Geschichte
Auf jeden Fall haben wir der Kleinstaaterei eine hohe Kulturdichte auch in der Fläche zu verdanken, was z.B. in Frankreich ganz anders aussieht. Dort sind alle Regionen außerhalb von Paris in einen tiefen Provinzschlaf mit kultureller Armut vefallen.dieter hat geschrieben:Deutschland ist berühmt für seine Städte. Denn bei uns gab es lange Zeit keinalles überagende Hauptstadt wie London oder Paris. Deutschland war ein land der Kleinstaaterei.
Dass das Land verödet und Dörfer in Mecklenburg-Vorpommern inzwischen verlassen sind, kann allerdings auch nicht in unserem Sinne sein.dieter hat geschrieben: Der Zuzug in die Städte hält auf der ganzen Welt an. In der Zukunft wird die Mehrheit der Menschen in Städten leben.
Nach M-V und Brandenburg werden dann alte und arme Deutsche umgesiedelt, denn den Wohnraum brauchen wir für die jüngeren "Zuzügler" aus aller Herren Länder in den Städten. Denen ist ja nicht zuzmuten, mit einer schwachen Infrastruktur zu leben, ob Ämter, Verkehr mit Öffis oder Einkauf zu leben.Dietrich hat geschrieben:Dass das Land verödet und Dörfer in Mecklenburg-Vorpommern inzwischen verlassen sind, kann allerdings auch nicht in unserem Sinne sein.dieter hat geschrieben: Der Zuzug in die Städte hält auf der ganzen Welt an. In der Zukunft wird die Mehrheit der Menschen in Städten leben.