Renegat hat geschrieben:
Das Stimmensplitting ist keine neue Erfindung, ich kenne viele Leute, die ihre Erststimme dem SPD oder CDU-Kandidaten geben und die entscheidende Zweitstimme einer kleinen Partei. Überzeugte CDU-Wähler können das nicht sein, denn wozu das ganze, sie konnten ja vorher nicht wissen, wieviele echte FDP-Wähler überhaupt zusammenkommen. Ein stabiles Wählerklientel scheint die FDP nicht zu haben, die Zahl der Hotelbesitzer reicht wohl nicht für die 5%.

Die FDP hat ein Stammwählerpotential von 6 - 7 %: Selbstständige, Freiberufler, Unternehmer... Dass diese Wählerschicht eingebrochen ist, braucht angesichts der desaströsen Parteiführung und der unterirdischen Politik in den letzten 3 Jahren nicht verwundern.
Die FDP hat die letzte Wahl gewonnen, weil sie mit dem Thema Steuersenkungen überzeugen konnte. Das deutsche Steuersystem gehört dringendst reformiert.
Durch die Finanzkrise wurde das Thema verdrängt, aber die Wähler haben nicht vergessen, was die FDP versprochen hat.
Ich denke nicht, dass die Steinbrückpresse großen Einfluß auf die Nds-wahl hatte, Barbarossa.
Für mich bleibt als Ergebnis, dass die Wahlbeteiligung zwar leicht gestiegen ist, aber mit knapp 60 % immer noch sehr niedrig liegt, ein Zeichen für die anhaltende Politikfrustration, die auch in deinem Beitrag anklingt, Barbarossa.
http://de.statista.com/statistik/daten/ ... seit-1947/
Ich denke, dass die Steinbrück-Pannen eben doch Auswirkungen auf die Wahl hatten. Vor einigen Monaten hatte das linke Lager einen satten Vorsprung, der ist in den Monaten vor der Wahl dahingeschmolzen.
Interessant ist weiter die schwindende Mehrheit für das schwarz/gelbe Lager, wenn das schon im konservativem Flächenland Nds für einen Wechsel reicht?
Diese Unkenrufe teile ich nicht. Es ist ungeschriebenes politisches Gesetz, dass die Koalition, die im Bund regiert, in den Ländern Federn lässt. Das ist zum einen der Fundamentalopposition geschuldet, die die Opposition durchweg fährt (egal welche Seite, bestes Beispiel jetzt die Kampagne 22 % Einkommensunterschied bei den Geschlechtern der SPD - eine unrichtige und nur auf Emotionen geführte Diskussion) und ebenso der Presse, die besonders gerne Regierungsbraten spielt.
Dieter:
die CDU ist stärkste Partei, hat aber nicht gewonnen, sonst könnte sie die Regierung stellen.

Piraten haben von Politik keine Ahnung. Mann braucht die Reichensteuer, um unsere Kindergärten und Schulen zu sanieren. Steinbrück ist nicht abgehoben, sondern erzählt nur eine Menge Mist, der natürlich vom politischen Gegnern und der Journalie noch aufgebauscht wird. Deswegen bekommt er ein Pflaster auf den Mund.

Im Parlamentsbetrieb hat die Partei mit der höchsten Stimmzahl normalerweise die Aufgabe zur Regierungsbildung. Bei Lagerwahlkämpfen ist das anders. Deshalb ist die CDU in der Pflicht sich für Schwarz-Grün zu öffnen, ich bin immer noch der Meinung, dass das (in wenigen Jahren) möglich ist.