(Vor einigen Monaten habe ich mir einmal die Zeit genommen und den Koran gelesen. Vielleicht kennen ihn ja einige von euch. Mich würde euer Eindruck interessieren).
Der Koran ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. Anders als die Bibel, die ja chronologisch aufgebaut ist, sie beginnt mit der Erschaffung der Welt und im letzten Kapitel, der Apokalypse, wird geschildert, wie in der fernen Zukunft alles wieder in die Luft fliegt, ist der Koran ganz anders strukturiert.
Er bringt uns zahlreiche Reden und Belehrungen des Propheten Mohammed zu verschiedenen Aspekten des menschlichen Zusammenlebens, alles Texte bzw. Offenbarungen, die er ursprünglich von dem Erzengel Gabriel erhalten haben will.
Diese Offenbarungen, Suren genannt, sind der Länge nach geordnet. Die längste Sure mit der Überschrift „Die Kuh“ steht am Anfang, die kürzesten Suren mit dem Titel „Die Überfülle und „Die Menschheit“ befinden sich am Schluss des Werkes.
Nur ein einziges Mal wird dieses Ordnungsprinzip durchbrochen, die erste Sure, „Die Öffnende“ ist sehr kurz und mit ihr beginnt der Koran.
Dieser Werkaufbau, die einzelnen Kapitel nicht thematisch, sondern nach ihrer Länge zu ordnen, soll im Orient durchaus üblich sein, wirkt auf Europäer allerdings zunächst sehr befremdlich.
Einige Überschriften lauten zum Beispiel „Der Tisch“, „Die Weiber“, „Die Beute“, „Die Reue“, „Der Wall“, „Die Pilgerfahrt“ und so weiter und so fort.
Ich fand den Koran ziemlich langweilig. Die meisten Geschichten kannte ich schon: Der Zug Abrahams durch die Wüste und die versuchte Opferung seines Sohnes Issac, die Gott dann verbot, den Zug des Moses durch das rote Meer, der Kampf David gegen Goliath und all die anderen Erzählungen, die sich bereits im Alten Testament finden und die wir im Religionsunterricht und im Konfirmandenunterricht immer wieder durchgekaut haben.
Dann die bekannten Figuren aus dem Neuen Testament, wie etwa Jesus und die Jungfrau Maria, aber ohne die Kreuzigung und Jesus ist laut Koran auch nicht Gottes Sohn, sondern ein Prophet. Er hat allerdings keinen menschlichen Vater, sondern wurde von Gott künstlich erschaffen und im Bauch der Jungfrau Maria platziert. Jesus wurde auch nicht wirklich gekreuzigt, das haben sich die Juden nur eingebildet, er ist nicht tatsächlich gestorben, sondern wurde nur „entrückt“. In Wirklichkeit wurde jemand getötet, der nur so aussah wie Jesus. (Das habe ich nicht so richtig verstanden. Nachzulesen in Sure 4 „Die Weiber“, Vers 155 und ff.). Eine interessante neue Interpretation der Passionsgeschichte.
Er lebt jetzt offensichtlich im Himmel und kommt am Jüngsten Tag zurück zu den Menschen. Kurz vor dem Ende der Welt steigt er wieder herab auf die Erde und wird als eine Art islamischer Jesus über uns herrschen und das Gericht an den Menschen vollziehen, die sich einem Verhör unterwerfen müssen und auf seinen Richterspruch warten. Ähnlich wie in der biblischen Apokalypse gibt es auch im Koran in der Endzeit einen Kampf mit einem mächtigen Tier, welches erscheint und wohl den Teufel symbolisieren soll. Der Koran ist wie das Neue Testament voll von Warnungen über das bevorstehende Ende der Welt.
(Nach schiitischer Auffassung bekommt Jesus am Jüngsten Tag noch Verstärkung durch den zwölften Imam, der als kleines Kind vor über 1.000 Jahren ebenfalls von Gott „entrückt“ wurde und die beiden „Entrückten“ vollziehen dann in Teamarbeit das Weltgericht. Der zwölfte Imam gilt als das eigentliche Staatsoberhaupt vom Iran. Die Geistlichkeit regiert nur stellvertretend für ihn, bis der kleine Junge aus seiner „Entrückung“ zurückkehrt.)
Beim Koran störte mich aber beim Lesen, dass die Erzählungen nicht chronologisch aufeinander folgen. Außerdem hatte ich manchmal das Gefühl, das Mohammed davon ausgeht, dass seine Zuhörer die entsprechenden Geschichten bereits kennen und er sie lediglich etwas anders interpretiert. Verwunderlich wäre dies nicht, denn der Islam ist eine Mischung aus Judentum, Christentum und arabischen Stammesreligionen, bringt also von allem etwas.
Störend empfand ich Mohammeds fortwährende Beschimpfung aller Ungläubigen und der nicht rechtmäßig Gläubigen, also Personen, die sich nur äußerlich zum Islam bekannten, in Wirklichkeit aber nicht an diese Lehre glaubten. Diese Beschimpfungen durchziehen wie ein roter Faden den gesamten Koran.
Erstaunlich ist diese Haltung allerdings auch nicht. Die meisten Religionsstifter sind davon überzeugt, dass nur sie im Besitz der allgemeingültigen Wahrheit sind. Wer diese Auffassung nicht teilt, muss erst noch bekehrt werden oder man muss diese Leute bekämpfen, falls sie den neuen Glauben nicht freiwillig annehmen wollen. Zwar wird Gott diese verstockten Menschen später ohnehin bestrafen, aber da sich Allah gelegentlich sehr viel Zeit damit lässt, können die Rechtgläubigen schon einmal vorsichtshalber deren Bestrafung selber vornehmen.
Wer von euch hat auch den Koran gelesen und was ist euer Eindruck?
Der Koran - Lesererfahrungen und Interpretationen
Moderator: Barbarossa
Interessanter Thread. Wieviel Seiten hat eigentlich der Koran? Ist er im Vergleich zur Bibel kürzer oder länger?
Gelesen habe ich ihn nicht, kenne halt auch nur das, was verschiedentlich tradiert wird.
Es ist für mich natürlich schwierig, unvoreingenommen an den Koran ranzugehen. Ich bin christlich erzogen worden und sehe genau die von Dir auch erwähnte Intoleranz. Der gewisse Despekt gegenüber anderen Religionen machte sich immer mal wieder bemerkbar. Insbesondere die Islamische Revolution im Iran habe ich schon bewusst miterlebt, war damals 16.
In der Schule diskutierten wir dann dieses Thema. In unserer Gruppe war noch ein Jude und so charakterisierten wir den Islam als "seit jeher intolerant", was der beide Lehrer ablehnten, der eine, gar als "ziemlichen Blödsinn" bezeichnete. Überzeugende Argumente lieferten sie eigentlich nicht, nur dass Judentum und Christentum "nicht besser" seien und jede Religion intolerant sei.
Meine Meinung war damals, und ist es eigentlich noch heute, und Du scheinst das zu bestätigen, dass eben schon im Koran viel von dieser Intoleranz ergeugt wird. Zwischen Mission und Heiligem Krieg gibt es schon gewissen Unterschied. Und einen "Sauerteig" der Gerechten unter Andersgläubigen, wie ihn die Juden kennen, dürfte es wohl gar nicht geben.
Immerhin dürften aber die Moslems zum Zeitalter des Aufschwungs ihrer Religion offener auch gegenüber anderen Denkweisen gewesen sein als heute oder die Christen zur Zeit der Kreuzzüge, zumindest habe ich das so begriffen, bin aber in diesem Thema nicht sehr stark. Das will ich jetzt aber in einem anderen Thread thematisieren.
Hier interessiert mich jetzt, inwieweit der Koran als Basis des Islam tatsächlich intoleranter zu werten ist das Alte und Neue Testament für Judentum und Christentum.
Auch interessiert mich, ob er so weiten Interpretationsspielraum zulässt, wie ich auch schon gehört habe.
Gelesen habe ich ihn nicht, kenne halt auch nur das, was verschiedentlich tradiert wird.
Es ist für mich natürlich schwierig, unvoreingenommen an den Koran ranzugehen. Ich bin christlich erzogen worden und sehe genau die von Dir auch erwähnte Intoleranz. Der gewisse Despekt gegenüber anderen Religionen machte sich immer mal wieder bemerkbar. Insbesondere die Islamische Revolution im Iran habe ich schon bewusst miterlebt, war damals 16.
In der Schule diskutierten wir dann dieses Thema. In unserer Gruppe war noch ein Jude und so charakterisierten wir den Islam als "seit jeher intolerant", was der beide Lehrer ablehnten, der eine, gar als "ziemlichen Blödsinn" bezeichnete. Überzeugende Argumente lieferten sie eigentlich nicht, nur dass Judentum und Christentum "nicht besser" seien und jede Religion intolerant sei.
Meine Meinung war damals, und ist es eigentlich noch heute, und Du scheinst das zu bestätigen, dass eben schon im Koran viel von dieser Intoleranz ergeugt wird. Zwischen Mission und Heiligem Krieg gibt es schon gewissen Unterschied. Und einen "Sauerteig" der Gerechten unter Andersgläubigen, wie ihn die Juden kennen, dürfte es wohl gar nicht geben.
Immerhin dürften aber die Moslems zum Zeitalter des Aufschwungs ihrer Religion offener auch gegenüber anderen Denkweisen gewesen sein als heute oder die Christen zur Zeit der Kreuzzüge, zumindest habe ich das so begriffen, bin aber in diesem Thema nicht sehr stark. Das will ich jetzt aber in einem anderen Thread thematisieren.
Hier interessiert mich jetzt, inwieweit der Koran als Basis des Islam tatsächlich intoleranter zu werten ist das Alte und Neue Testament für Judentum und Christentum.
Auch interessiert mich, ob er so weiten Interpretationsspielraum zulässt, wie ich auch schon gehört habe.
Meine Ausgabe vom Koran hat 631 Seiten (Reclam-Verlag.), Format 16,2 x 11,1 cm.Marek1964
Ich fand ihn erschreckend intolerant. Mohammed beschimpft pausenlos alle die, die ihm nicht folgen wollen, führt auch gegen sie Krieg. Vor allem die Juden werden von ihm oft heftig attackiert. Das Jesus gekreuzigt wurde, sei eine Lüge der Juden gewesen, die sie in die Welt gesetzt haben und noch so manches mehr. Ich konnte wirklich nichts Positives für mich finden. Die späteren Kalifen sind wohl toleranter gewesen als Mohammed selbst, denn dieser musste sich ja ständig verteidigen gegen seine übermächtigen Feinde. Das hatten spätere Nachfolger nicht mehr nötig.
Der Koran erinnert mich an das Alte Testament. Der Gott Jahwe ist ein extrem boshafter und niederträchtiger Bursche, der einseitig auf Seiten der Juden steht. Die brennen ja öfters ganze Städte von anderen Völkern nieder und ermorden dort alle Menschen, Völkermord, der von Gott ausdrücklich gutgeheißen wird. Ich wohnte nach dem Tod meiner Eltern in einem evangelischen Jugendheim und musste die Bibel von vorne bis hinten lesen und Teile davon auswendig lernen. Die Grausamkeit des Gottes im Alten Testament hat mich schon damals abgestoßen. Der Gott im Neuen Testament ist sehr viel angenehmer und Jesus sympathischer als Mohammed.
Eines ist allerdings auffällig. Mohammed tut so, als ob die Juden Jesus getötet hätten, zumindest hätten die dies behauptet, dabei waren es ja die Römer gewesen. Auch im Neuen Testament wird so getan, als ob die Juden unbedingt den Tod von Jesus forderten während die Römer ihn eigentlich freilassen wollten. Beide Religionen machen also die Juden ursächlich, direkt oder indirekt, verantwortlich für seinen Tod. Manche Historiker glauben, dass beide Versionen falsch sind, verantwortlich für seinen Tod waren vermutlich ausschließlich die Römer. Da aber sowohl die Christen als auch die Moslems mit ihrer Religion in Konkurrenz zum Judentum standen, haben sie den Juden die Schuld in die Schuhe geschoben.
Hier einige „Menschenfreundlichkeiten“ im Alten Testament:
„Zu der Zeit kam Josua und rottete aus die Anakiter von dem Gebirge, von Hebron, von Debir, von Anab und vom ganzen Gebirge Juda und vom ganzen Gebirge Israel, und er vollstreckte den Bann mit ihren Städten und ließ keine Anakiter übrig im Lande der Israeliten außer in Gaza, in Gat, in Aschdod; dort blieben einige von ihnen übrig. So nahm Josua das ganze Land ein ... und gab es Israel zum Besitz, jedem Stamm sein Teil. Und das Land war zur Ruhe gekommen vom Kriege [weil die anderen Völker ja nahezu komplett ausgerottet wurden. Anmerkung von Karlheinz.]. (Josua 11, 21-23)
Und hier nun der Koran:
Sure 9, Vers 5: "Sind aber die heiligen Monate verflossen, so erschlaget die Götzendiener, wo ihr sie findet, und packet sie und belagert sie und lauert ihnen in jedem Hinterhalt auf. So sie jedoch bereuen und das Gebet verrichten und die Armensteuer zahlen, so lasst sie ihres Weges ziehen. Siehe, Allah ist verzeihend und barmherzig."
Sure 2, Vers 191: ´Und erschlagt sie,die Ungläubigen, wo immer ihr auf sie stoßt, und vertreibt sie, von wannen sie euch vertrieben; denn Verführung zum Unglauben ist schlimmer als Totschlag. ..."
Während der Gott im Alten Testament die Israelis auffordert, ihre Gegner komplett auszurotten ist Mohammed etwas humaner, da man die Frauen und Kinder am Leben lassen soll.
N.B. Eine Koranübersetzung ist kein Koran.
Und auch eine Bibelübersetzung schon Interpretation (wenn Luther meinte, das Wort Gottes in all seiner allumfassenden Weisheit zu verstehen und sich demnach für Gott hielt, dann hatte er eine an der Klatsche).
Gott/Allah/Adonai wusste bestimmt, was die Menschen, die das Wort Gottes lesen, denken,
aber nicht andersherum. Denn dem Menschen ist von Gott auch die Freiheit gegeben, falsch zu verstehen bzw. überhaupt nicht bzw. auch schon mistig zu übersetzen. Selbst einem Fundamentalisten dürfte dies einleuchten.
LG
Und auch eine Bibelübersetzung schon Interpretation (wenn Luther meinte, das Wort Gottes in all seiner allumfassenden Weisheit zu verstehen und sich demnach für Gott hielt, dann hatte er eine an der Klatsche).
Gott/Allah/Adonai wusste bestimmt, was die Menschen, die das Wort Gottes lesen, denken,
aber nicht andersherum. Denn dem Menschen ist von Gott auch die Freiheit gegeben, falsch zu verstehen bzw. überhaupt nicht bzw. auch schon mistig zu übersetzen. Selbst einem Fundamentalisten dürfte dies einleuchten.
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- Barbarossa
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Luther wollte ja die Bibel für das einfache Volk verstehbar machen, in dem er sie ins Deutsche übersetzte. Es ist ja nunmal so, dass jeder Mächtige (und die Kirche war in extremem Maße politisch mächtig) seinen Untergebenen "was vom Pferd" erzählen konnte, wenn das Schriftwerk, auf das sich der Mächtige beruft, in einer anderen Sprache geschrieben steht, die der Untergebene/Gläubige nicht versteht. Im Grunde begann er damit, die Macht der Kirche zu beschneiden - mit den bekannten Folgen.
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Phlipp Reclam juinior, so hatten wir immer unseren Latein "Schlauch" genannt. Aber 631 Seiten, das ist schon arg viel.Karlheinz hat geschrieben:
Meine Ausgabe vom Koran hat 631 Seiten (Reclam-Verlag.), Format 16,2 x 11,1 cm.
Die Intoleranz scheinst Du zu bestätigen.
Zeit diese Religion als inkompatibel mit der EMRK zu bezeichnen - und dann die Konsequenzen zu ziehen.
Dann müsstest du auch das Judentum und teilweise das Christentum als "inkompatibel" (hässliches, technokratisches Wort übrigens) mit der EMRK bezeichnen - beide basieren auf dem Alten Testament.Marek1964 hat geschrieben:
Zeit diese Religion als inkompatibel mit der EMRK zu bezeichnen - und dann die Konsequenzen zu ziehen.
Ich traue den meisten Muslimen schon, dass sie Geschichte und Gegenwart trennen können.
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
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EMRK = Europäische MenschenrechtskonventionRenegat hat geschrieben:?????? Was soll der Satz bedeuten?Marek1964 hat geschrieben:
Zeit diese Religion als inkompatibel mit der EMRK zu bezeichnen - und dann die Konsequenzen zu ziehen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A ... konvention
Welche "Konsequenzen" stellst du dir denn so vor?
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Wie jetzt ---anteasern, aber dann nicht selber rauskommen mit der Sprache, ist schon ziemlich feige, ehrlich gesagt.Marek1964 hat geschrieben:Irgendwie verlasse ich mich darauf, dass Titus Feuerfuchs und Red Scorpion oder wer auch immer die passende Antwort darauf finden werden, bevor ich selbst und Karlheinz die entsprechende Antwort sich hier einlassen werden.
Titus Meinung ist außerdem bekannt und Karlheinz ging es wahrscheinlich um allgemeine Religionskritik, wenn ich ihn richtig verstanden habe. Ich freue mich schon auf seine Auseinandersetzung mit Buddhismus, Shintoismus ...usw - ein Suchender, wie so viele ...vielleicht.
RS Antworten sind dagegen immer für eine Überraschung gut die von Dieter kann ja mal jemand reinkopieren.
Jetzt aber erstmal deine, Marek!
Nö, das soll als Schlussbouquet herhalten. Und wie ich schon auf FG schon mal geschrieben (und Titus zitiert) habe, dass ich mir nicht vorschreiben lasse, was ich wann schreiben soll. Wer meine Einlassungen zum Islam gelesen hat, kann sich schon die Antwort denken.Renegat hat geschrieben: RS Antworten sind dagegen immer für eine Überraschung gut die von Dieter kann ja mal jemand reinkopieren.
Jetzt aber erstmal deine, Marek!
Dieter ist, auch wenn dann und wann mal als altklug verhöhnt, ein Vertreter des reinherzigen christlichen Denkens.
Gute Leuts,
soll kein Schlusswort sein,
aber es passt halt so gut:
Ein Midrasch erzählt von einem Juden, der in einer feuchten Höhle von morgens bis abends die Torah studiert, und jemand, der ihn dabei erwischt, fragt, was er denn da mache. Ein anderer antwortet: „Der studiert die Torah.“ – „Und wenn er stirbt?“ – „Dann kommt er ins Paradies“. Als denn beide tot sind, sieht der Typ den Juden in einem Zimmer im Paradies, während er immer noch die Torah studiert, und fragt: „Soll das alles sein hier, das Paradies?“ – „Ja, aber jetzt versteht er endlich, was er liest.“
LG
soll kein Schlusswort sein,
aber es passt halt so gut:
Ein Midrasch erzählt von einem Juden, der in einer feuchten Höhle von morgens bis abends die Torah studiert, und jemand, der ihn dabei erwischt, fragt, was er denn da mache. Ein anderer antwortet: „Der studiert die Torah.“ – „Und wenn er stirbt?“ – „Dann kommt er ins Paradies“. Als denn beide tot sind, sieht der Typ den Juden in einem Zimmer im Paradies, während er immer noch die Torah studiert, und fragt: „Soll das alles sein hier, das Paradies?“ – „Ja, aber jetzt versteht er endlich, was er liest.“
LG
- Titus Feuerfuchs
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Ralph hat geschrieben:
Dann müsstest du auch das Judentum und teilweise das Christentum als "inkompatibel" (hässliches, technokratisches Wort übrigens) mit der EMRK bezeichnen - beide basieren auf dem Alten Testament.[...]
So einfach, wie ihr euch das macht, ist die Sache freilich nicht.
Das Judentum hat ganz im Gegensatz zum Islam nicht die Absicht, andere zu missionieren.
Das Christentum hat das Alte Testament durch das NT (insbesondere der Bergpredigt) gehörig relativiert bzw. vollkommend revidiert. Des Weiteren hat das Christentum im Gegensatz zu Islam durch bedeutende Philiosophen (Kant, Rousseau, u.a.) die Aufklärung erfahren. Es ist damit zur Grundlage abendländischer Kultur und damit mittelbar auch eine Grundlage für die Menschenrechte geworden, die durch Istitutionen wie den EMRK gewahrt werden sollen.
Der Islam hat das Alte Testament in die gegenteilige Richtung entwickelt und für die Erfordernisse kriegerischer Wüstenvölker adaptiert.
Zum Umgang mit Religionen in westlichen Demokratien:
Hier herrscht Religionsfreiheit, diese ist aber wie alle Freiheiten keineswegs grenzenlos. Sie gilt für alle gleichermaßen, solange durch die Ausübung dieser Religion kein geltendes Recht verletzt wird.
Und hier ist es eben so, dass der Islam (der in sich nat. auch eine gewisse Heterogenität aufweist, jedoch sind gemäßigte Formen, wie etwas die Aleviten, deutlich in der Minderheit) aufgrund seiner inhaltlichen Ausrichtung viel leichter mit geltenden Regeln und Gesetzen der westliche Welt in Konflikt kommt, als die anderen beiden Weltreligionen.
Statt reaktionären, antidemokratischen islamischen Strömungen entschieden und konsequent entgegenzutreten, wird ihnen in vielen westlichen Ländern -ganz besonders in Deutschland aber auch in Ö- der rote Teppich ausgelegt, da man hier (auch aufgrund der eigenen Geschichte) die Hosen gestrichen voll hat, jemanden -va, wenn er in ein bestimmtes "Toleranzraster" fällt- zu "diskriminieren".
Es hat schließlich seine Gründe, warum es kein Land mit westlicher Demokratie und islamischer Mehrheitsbevölkerung gibt und warum die neuzeitliche Demokratie im Okzident und nicht im Orient ihren Ausgang nahm und warum die schärfsten Islamkritiker nicht selten aus den eigenen Reihen. Hamd abdel samad, Necla Kelec oder Efghani Dönmez (österreichischer Grünenpolitiker türkischer Herkunft) seien hier beispielhaft erwähnt.
Demokratie muss immer aufs Neue ihre Werte verteidigen.
Nicht umsonst gibt es daher den Terminus der "Wehrhaften Demokratie" wie sie z.B. in Deutschland (aber nur auf dem Papier) existiert.
SPD-Politiker und Staatsrechtler Carlo Schmid bringt es auf den Punkt:
„Ich für meinen Teil bin der Meinung, dass es nicht zum Begriff der Demokratie gehört, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. (…) Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen.“
http://de.wikipedia.org/wiki/Wehrhafte_Demokratie
Es ist so, als ob Schmid Erdogan vorausgesehen hätte, denn sein Zitat passt auf das Erdogans, das ich hiermit nochmal bringe, wie die Faust auf's Aug':
„Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten.“
– Recep Tayyip Erdoğan[8][9]
http://de.wikipedia.org/wiki/Recep_Tayy ... gnisstrafe
Ansonsten hab' ich zu dem Thema bereits einige Beiträge verfasst:
http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... =33&t=3945
MfG,
Titus Feuerfuchs
Titus Feuerfuchs
Juden machen immer die besten Witze über das Judentum, das gefällt mir an ihnen so, diese Selbstironie. Als Deutscher traut man sich das ja nicht, weil sonst sofort der Vorwurf des Antisemitismus laut wird.RedScorpion hat geschrieben:Gute Leuts,
soll kein Schlusswort sein,
aber es passt halt so gut:
Ein Midrasch erzählt von einem Juden, der in einer feuchten Höhle von morgens bis abends die Torah studiert, und jemand, der ihn dabei erwischt, fragt, was er denn da mache. Ein anderer antwortet: „Der studiert die Torah.“ – „Und wenn er stirbt?“ – „Dann kommt er ins Paradies“. Als denn beide tot sind, sieht der Typ den Juden in einem Zimmer im Paradies, während er immer noch die Torah studiert, und fragt: „Soll das alles sein hier, das Paradies?“ – „Ja, aber jetzt versteht er endlich, was er liest.“
LG