Barbarossa hat geschrieben:s.: "Innenministerium will Demokratiebekenntnis im Sport"
Das is ja nun ausgemachter Blödsinn. Soll den zukünftig jeder, der einem Kegelverein beitritt, ein Bekenntnis zur Demkratie abgeben müssen?!?
Im speziellen Fall Drygalla ging´s ja nun um eine Olympionikin. Diese spezielle Art von Sportlern nehmen an einem sportlichen Ereignis teil, das - man vergisst es angesichts der modernen Olympischen Spiele und ihrer Aufmachung allzu oft - der Völkerverständigung gewidmet ist. Wenn da nun Rechtsradikale antreten, deren Ansinnen ja gerade das Gegenteil von Völkerverständigung ist, dann ist m.E. genaueres Hinschauen schon angebracht.
Solange ein Sportler auf internationaler oder auch nationaler Eben agiert und seinen Sport nicht für politische Verlautbarungen nutzt, sollte der Sport im Vordergrund stehen. Mir als Publikum steht es dann immer noch frei, einen bekanntermaßen rechtsradikalen Sportler zu ignorieren oder ihn auszupfeifen.
Ich wäre im Übrigen vorsichtig dabei, allein aufgrund der Herkunft von Sportlern auf ihre politische Gesinnung zu schließen. Zwar untertreibt Renegat m.E. eher noch, wenn er sagt, dass es "möglich" sei, "dass junge Menschen in diesem [gemeint ist wohl: geographischen] Umfeld mit extremistischen Gruppierungen in Kontakt kommen". Es ist sogar wahrscheinlich. Dennoch ist beileibe nicht jeder Rostocker rechtsradikal. Das wär schlimm.
Dass sich Drygalla ausgerechnet in einen Rechtsradikalen verliebt hat, ist so gesehen nicht so sehr verwunderlich. Sie scheint wirklich verliebt zu sein, bis über beide Ohren, sonst hätte sie nicht in Kauf genommen, aus dem Polizeidienst auszuscheiden. In so einer Situation hegt man schon auch mal die irrationale Hoffnung, den Partner ändern zu können. Dass der sich nicht geändert hat, steht m.E. fest, sonst würden die Rechtsradikalen nicht so verständnisvoll auf seinen "Bruch" mit den Rechten reagieren, sondern ihn als Weichei, Verräter oder sonstwas titulieren, der vor der Presse eingeknickt sei.
Dass sie (wie auch ihr Verband) aber dachte, das würde keinen interessieren, wenn sie dann für Olympia antritt, zeigt, dass sie die politische Dimension der Olympischen Spiele verkannt hat.
Beppe