Die Kurden sind ein mittelgroßes Volk, welches mit Mehrheitsgebieten auf die Staaten Türkei, Iran, Irak, Syrien, Armenien und Aserbeidschan verteilt ist. Wärend die offiziellen Angaben die Kurden in Syrien bei etwa 10 % der Bevölkerung sehen, sehen sich die kurdischen Angaben bei 22 bis 25 %. Im Autonomiegebiet werden sich die Gemischtstämmigen wohl in Zukunft als Kurden ausweisen, so das die offiziellen Zahlen sich annähern werden.
In der Geschichte gab es zwar selbständige Fürstentümer, aber bisher nur eine sehr kurzlebige Republik Mahabad im heutigen Iran. Heute gibt es ein anerkanntes Autonomiegebiet im Irak, welches schon fast die Eigenschaften eines selbständigen Staates hat. In neuerer Zeit hat sich ein 2. Autonomiegebiet im nördlichen Syrien gebildet, mit eigner Regierung und Armee.
Das Autonomiegebiet ist wie im Irak umstritten. Während im irakischen Kurdistan Ruhe herrscht, finden in Syrien heftige zunehmende Kämpfe statt, in welchem sich verschiedene Gruppen gegenseitig bekämpfen.
Die Kurden haben versucht sich dem Konflickt zwischen der offiziellen Staatsregierung und der freien syrischen Armee zu entziehen, Aus ihrem nördlichen Mehrheitsgebiet hat sich die syrische Armee kampflos zurückgezogen und ihre Waffen übergeben. In Aleppo und anderen Siedlungsgebieten ist es auch zu Kämpfen mit den Regierungsgruppen gekommen.
Nachdem islamistische Gruppen viele Kurden ermordet haben, haben sich die Kurden auch in den Gebieten wo sie nicht insgesamt die mehrheit stellen, z.B. der Region Aleppo bewaffnet und sind zur Offensive übergegangen. Einige Einheiten der Freien Syrischen Armee hatten sich mit den Islamisten verbündet, so das auch sie bekämpft werden.
Die Autonomieregierung in Syrien und die regionalen Kräfte um Aleppo werden wahrscheinlich von der Autonomieregierung im Irak und von der PKK unterstützt. Sie wollen sich gegen die Islamisten verteidigen und einige kurdische Ortschaften und Städte zurückerobern. Es gab eine sehr große Fluchtbewegung in den mehrheitlich kurdischen Norden und in die größeren Enklaven.
Vor allem auch die kurdischen Frauen melden sich in großer Zahl zu den neuen Streitkräften, um ihr Volk und ihre Menschenrechte als Frauen zu verteidigen.
Die Türkei unterstützt die Freie Syrische Armee und auch islamistische Gruppen, auch um sie im Kampf gegen die Kurden zu stärken. Dies fördert natürlich den Gegensatz zur Türkei und zur Freien Syrischen Armee.
Die kurdischen Streitkräfte haben bisher den Nachschubweg durch ihr Gebiet nicht behindert, was sich natürlich ändern kann, insbesondere um den Nachschub für die Islamisten zu unterbinden. Das ist natürlich eine schwierigen Entscheidung, denn sie wollen den Konflickt mit der Freien Syrischen Armee nicht von sich aus eskalieren lassen.
Noch spricht die Autonomieregierung nur davon, diese Autonomie offiziell anerkennen zu lassen. De Fakto sind sie ja schon selbständig und mit dem autonomen Gebiet im Irak verbunden. Würden Syrien o. der Irak offiziell zerfallen, hätten sie automatisch den Status als selbständigen Staat. Der Abzug der PKK aus der Türkei erscheint so in einem ganz neuen Licht. Ihre Kämpfer werden in Südwestkurdistan/Nordsyrien benötigt um die Islamisten zu bekämpfen. Wenn der Konflickt eskaliert könnten die Kurden natürlich versuchen die Bergregion nördlich von Aleppo und andere Siedlungsgebiete ihrem Autonomiegebiet einzugliedern, um ein geschlossenes Gebiet zu schaffen. Das werden sie auch sehr wahrscheinlich sowieso machen. Es wäre eigentlich auch naheliegend, wenn die PKK versuchen würde den Nachschub der Islamisten schon in der Türkei zu stören.
In der Türkei leben etwa 25 % Kurden, mit steigender Tendenz. Diese Angaben hängen natürlich davon ab, ob man die Dialektgruppe der Sasa zu den Kurden zählt. Im Südosten im Iran und Irak wird dies mit den Luren auch unterschiedlich gehandhabt. Das Lurische Siedlungsgebiet im Irak gehört derzeit auch nicht zum offiziellen Autonomiegebiet.