Heiß diskutiert und in den Foren umstritten ist die Frage: Sind die Österreicher "Deutsche"? Und gibt es eine "österreichische Nation"?
Dazu ist grundsätzlich zu sagen: Österreicher sind Österreicher und keine Deutschen.
In den letzten 150 Jahren konnten wir die allmähliche Abspaltung einer neuen Nationalität verfolgen, wie das einige Jahrhunderte zuvor schon mit den Schweizern und Niederländern geschah. Man kann daran gut erkennen, dass Nationen keine starren Einheiten sind, sondern sich aufgrund politischer, linguistischer und kultureller Entwicklungen dynamische Prozesse vollziehen, die zu Spaltungen führen können. In ähnlicher Form finden wir das in den skandinavischen Ländern oder - ganz aktuell - seit etwa 1900 beim Erwachen eines ukrainischen Nationalbewusstseins, das zur Trennung von Russland führte - mit unterschiedlichen Ergebnissen in einzelnen Regionen
Was Österreich betrifft, so setzte die Ausgliederung einer eigenständigen Nationalität mit dem Deutschen Krieg von 1866 ein, der Österreich aus dem Deutschen Bund drängte. Der nach dem Ersten Weltkrieg verbleibende Rumpfstaat Deutschösterreich wäre wohl gern dem Deutschen Reich beigetreten, was jedoch das Anschlussverbot der Siegermächte verhinderte. Dennoch verstanden sich die Österreicher größtenteils als Deutsche und der Anschlussgedanke war in der Bevölkerung populär, was auch für den Anschluss von 1938 an Hitlerdeutschland galt.
Eine auch von der Bevölkerung getragene nationale Abtrennung Österreichs vollzog sich endgültig nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Erst seit dieser Zeit wandelte sich das Verständnis der nationalen Identität grundlegend und der deutschnationale Gedanke trat nun zunehmend in den Hintergrund.
Sind Österreicher Deutsche?
Moderator: Barbarossa
- Gontscharow
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Mir ist´s egal, ob die Österreicher Deutsche sind oder nicht.
Sollen sie sein, was die Mehrheit dort sein will
Sollen sie sein, was die Mehrheit dort sein will
"Was uns am meisten trennt ist die gemeinsame Sprache" (Winston Churchill zum Verhältnis GB - USA)
Wenn sie es unbedingt gerne wollten, würde ich die Österreicher Deutschland beitreten lassen wie damals die 5 neuen Länder. Als einziges Gebiet, das mir spontan so einfällt. Vielleicht noch der deutsche Teil Belgiens, aber da war ich noch nie, dazu kann ich nichts sagen. Im Elsass dagegen fühlte ich mich als Ausländer.
Da die Ösis uns Piefkes aber nicht ausstehen können, eine utopische Überlegung.
Ich hätte gerne Grenzverschiebungen, z.B. den Lech als Grenze, damit der lächerlich kleine Alpenanteil Deutschlands größer ausfällt. Die Ösis haben ja genug Berge, täte denen nicht weh.
Wenn sie es unbedingt gerne wollten, würde ich die Österreicher Deutschland beitreten lassen wie damals die 5 neuen Länder. Als einziges Gebiet, das mir spontan so einfällt. Vielleicht noch der deutsche Teil Belgiens, aber da war ich noch nie, dazu kann ich nichts sagen. Im Elsass dagegen fühlte ich mich als Ausländer.
Da die Ösis uns Piefkes aber nicht ausstehen können, eine utopische Überlegung.
Ich hätte gerne Grenzverschiebungen, z.B. den Lech als Grenze, damit der lächerlich kleine Alpenanteil Deutschlands größer ausfällt. Die Ösis haben ja genug Berge, täte denen nicht weh.
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
- Titus Feuerfuchs
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Triton hat geschrieben:"Was uns am meisten trennt ist die gemeinsame Sprache" (Winston Churchill zum Verhältnis GB - USA)
Wenn sie es unbedingt gerne wollten, würde ich die Österreicher Deutschland beitreten lassen wie damals die 5 neuen Länder. Als einziges Gebiet, das mir spontan so einfällt. Vielleicht noch der deutsche Teil Belgiens, aber da war ich noch nie, dazu kann ich nichts sagen. Im Elsass dagegen fühlte ich mich als Ausländer.
Da die Ösis uns Piefkes aber nicht ausstehen können, eine utopische Überlegung.
Ich hätte gerne Grenzverschiebungen, z.B. den Lech als Grenze, damit der lächerlich kleine Alpenanteil Deutschlands größer ausfällt. Die Ösis haben ja genug Berge, täte denen nicht weh.
Das tät' dir so passen, was?
Sinn machen würde theoretische eine Abtretung der funktionalen österreichischen Exklaven kleines Walsertal und Jungholz.
Diese Option ist allerdings historisch belastet, da diese Gebiete 1938 von Hitler an Bayern angegliedert worden waren.
Dafür könntet ihr uns den Teil des Rupertiwinkels überlassen, worin Königssee und Watzmann liegen.
MfG,
Titus Feuerfuchs
Titus Feuerfuchs
- Barbarossa
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Die Österreicher sprechen Deutsch, also sind sie Deutsche. Oder hat damit jemand ein Problem?
Aber Spaß beiseite.
Letztens hörte ich in einer Diskussionssendung, dass die mentale Abkehr vom deutschen Nationalbewusstsein nach dem 2. Weltkrieg standfand und zwar etwa Mitte der 50er Jahre.
Frage an unsere Österreicher: Gibt es da ein bestimmtes Ereignis (oder sonstiges Aha-Erlebnis), welches diese Abkehr bewirkte bzw. förderte?
Aber Spaß beiseite.
Letztens hörte ich in einer Diskussionssendung, dass die mentale Abkehr vom deutschen Nationalbewusstsein nach dem 2. Weltkrieg standfand und zwar etwa Mitte der 50er Jahre.
Frage an unsere Österreicher: Gibt es da ein bestimmtes Ereignis (oder sonstiges Aha-Erlebnis), welches diese Abkehr bewirkte bzw. förderte?
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Ich denke, dass die Entstehung eines österreichischen Nationalbewusstseins ein allmählicher Prozess war. Exakte Daten oder Ereignisse sind da nicht zu nennen.Barbarossa hat geschrieben:Die Österreicher sprechen Deutsch, also sind sie Deutsche. Oder hat damit jemand ein Problem?
Aber Spaß beiseite.
Letztens hörte ich in einer Diskussionssendung, dass die mentale Abkehr vom deutschen Nationalbewusstsein nach dem 2. Weltkrieg standfand und zwar etwa Mitte der 50er Jahre.
Frage an unsere Österreicher: Gibt es da ein bestimmtes Ereignis (oder sonstiges Aha-Erlebnis), welches diese Abkehr bewirkte bzw. förderte?
Was aber sicher diesen Prozess beflügelt hat ist die Ernüchterung der Österreicher, nachdem sie ganz überwiegend mit Begeisterung dem Rattenfänger Hitler folgten, und "heim ins Reich" gingen. Die Folgen sind bekannt.
Zuletzt geändert von Dietrich am 04.12.2014, 16:29, insgesamt 1-mal geändert.
- Barbarossa
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Tja, sie sind da ihrem eigenen Landsmann gefolgt.
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Zur Klarstellung: Es ginge um einen Tausch dichter besiedelter Gebiete weiter im Norden gegen kaum besiedelte Alpenregionen. Alpenregionen wie Allgäuer Alpen, Berchtesgadner Alpen, Karwendel halb, sowas eben.Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Das tät' dir so passen, was?
Dafür könntet ihr uns den Teil des Rupertiwinkels überlassen, worin Königssee und Watzmann liegen.
Der Rupertiwinkel ist nördlich der Berchtesgadner Alpen und Teil der Chiemgauer Alpen, höchster Berg ist der Hochstaufen. Das weiß ich, weil ich da schon oben war. Ein herrlicher Berg.
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War mal User- Signatur in einem anderem Forum:
Österreich ist der Teil von Bayern, den niemand haben wollte.
Für mich sind Österreicher Österreicher, die eine andere Form der deutschen Sprachen sprechen. Drum dennoch eben Österreicher.
Österreich ist der Teil von Bayern, den niemand haben wollte.
Für mich sind Österreicher Österreicher, die eine andere Form der deutschen Sprachen sprechen. Drum dennoch eben Österreicher.
Lieber Marek,Marek1964 hat geschrieben:Seit wann gibt es eigentlich den Begriff Piefke? Das muss wohl einhergegangesein mit der Entwicklung der eigenen Identät der einstigen Ostmärkler.
mindestens seit 1866 nach dem der preußische Militärmusiker Johann Gottfried Piefke den Königsgräzer Marsch komponiert hat, zur Feier des Sieges in der Entscheidungsschlacht 1866 über Österreich.
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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