von Barbarossa » 13.08.2019, 14:48
Die AfD arbeitet in ihrem jetzigen Wahlkampf stark mit Slogans wie: ,,Hol' dir dein Land zurück'' oder auch ,,Wende 2.0''.
Damit wird einerseits auf die starke Migration der letzten Jahre angespielt, die die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung in Deutschland natürlich verändert hat. Andererseits habe ich gelesen, dass AfDler zu erkennen geben, sie stünden in der Tradition der Friedlichen Revolution in der DDR und wollten die Durchsetzung von Demokratie und Freiheit vollenden.
Einmal davon abgesehen, dass es beides jetzt durchaus gibt (denn sonst gäbe es die AfD nicht und dürfte nicht zu Wahlen antreten) und ich das auch ziemlich anmaßend finde als jemand, der 1989/90 sehr engagiert war, möchte ich aber auf eines hinweisen:
Es ist ja so, dass alle etablierten Parteien stark auf die EU ausgerichtet sind und sich quasi darin zu überbieten versuchen, pro-europäische Parteien zu sein. Und Politiker sind heute anscheinend dann die besten Patrioten, wenn sie sich als ,,überzeugte Europäer'' darstellen und gar eine ,,europäische Identität'' konstruieren.
Ganz stillschweigend wurde schon vor inzwischen etlichen Jahren (ich hab das zu der Zeit auch nicht mitbekommen) das Grundgesetz so geändert, dass jemand ,,Deutscher im Sinne des Grundgesetzes ist, der die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt'' und zwar unabhängig davon, aus welchem Land er kommt und was eigentlich seine Muttersprache ist. Da gab es auch keinen großen öffentlichen Diskurs darüber - jedenfalls habe ich solchen nicht mitbekommen.
Ich glaube aber, das gerade aufgezählte verträgt sich alles nicht mit dem Selbstverständnis der Menschen im Osten. Alle, die die DDR noch bewusst miterlebt haben, verstehen sich als Deutsche per Muttersprache. Wir haben ja alle in unserem Leben bereits unsere zweite Staatsbürgerschaft - erst DDR - dann Bundesdeutsch. Je mehr aber jemand damals das SED-Regime und damit im Grunde auch die DDR ablehnte, desto wichtiger wurde für denjenigen die nationale Zugehörigkeit als Deutscher und nicht die Staatsbürgerschaft. (Es gab keine eigene DDR-Nationalität.) Und die nationale Zugehörigkeit erwuchs für uns einzig aus unserer Muttersprache - eben Deutsch.
Das ist auch der Grund, warum ich heute noch Staatsbürgerschaft und Nationalität strikt trenne und meine eigene Identität an meiner Muttersprache fest mache.
Wie gesagt: Auch ich habe in meinem Leben bereits meine zweite Staatsbürgerschaft.
Und so kommt es, das ich mit einer ständig propagierten ,,europäischen Identität'' nichts anfangen kann und der EU sogar grundsätzlich abspreche, identitätsstiftend sein zu können. In der EU leben nunmal eine Vielzahl von Ethnien mit ihren eigenen Sprachen.
Die AfD ist somit eine Gegenbewegung zu diesem Europa und trifft zumindest im Groben die ostdeutschen Befindlichkeiten. Und ich denke, wer diese Befindlichkeiten nicht verstehen will und diese als rechtsradikal und ,,völkisch'' abtut (und die etablierten Parteien tun das tatsächlich) der diffamiert und beleidigt die Menschen so stark, dass sie sich von ihm abwenden und sich Alternativen suchen und am Ende sogar erneut die Systemfrage stellen. Ich glaube, das ist der Grund für die Entstehung von Pegida und für den hohen Zuspruch der AfD vor allem im Osten. Und ich würde deswegen sogar den Etablierten den Vorwurf machen, an der jetzigen Situation selbst Schuld zu sein.
Kein Mensch liest sich Parteiprogramme durch. Würden sie es tun, hätte die AfD vielleicht nicht diesen Zuspruch. Denn da steht wirklich vieles drin, was auch ich nicht teile.
Es ist gut möglich, dass die AfD in Brandenburg und Sachsen am 1. September zur stärksten Kraft wird.
Die AfD arbeitet in ihrem jetzigen Wahlkampf stark mit Slogans wie: ,,Hol' dir dein Land zurück'' oder auch ,,Wende 2.0''.
Damit wird einerseits auf die starke Migration der letzten Jahre angespielt, die die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung in Deutschland natürlich verändert hat. Andererseits habe ich gelesen, dass AfDler zu erkennen geben, sie stünden in der Tradition der Friedlichen Revolution in der DDR und wollten die Durchsetzung von Demokratie und Freiheit vollenden.
Einmal davon abgesehen, dass es beides jetzt durchaus gibt (denn sonst gäbe es die AfD nicht und dürfte nicht zu Wahlen antreten) und ich das auch ziemlich anmaßend finde als jemand, der 1989/90 sehr engagiert war, möchte ich aber auf eines hinweisen:
Es ist ja so, dass alle etablierten Parteien stark auf die EU ausgerichtet sind und sich quasi darin zu überbieten versuchen, pro-europäische Parteien zu sein. Und Politiker sind heute anscheinend dann die besten Patrioten, wenn sie sich als ,,überzeugte Europäer'' darstellen und gar eine ,,europäische Identität'' konstruieren.
Ganz stillschweigend wurde schon vor inzwischen etlichen Jahren (ich hab das zu der Zeit auch nicht mitbekommen) das Grundgesetz so geändert, dass jemand ,,Deutscher im Sinne des Grundgesetzes ist, der die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt'' und zwar unabhängig davon, aus welchem Land er kommt und was eigentlich seine Muttersprache ist. Da gab es auch keinen großen öffentlichen Diskurs darüber - jedenfalls habe ich solchen nicht mitbekommen.
Ich glaube aber, das gerade aufgezählte verträgt sich alles nicht mit dem Selbstverständnis der Menschen im Osten. Alle, die die DDR noch bewusst miterlebt haben, verstehen sich als Deutsche per Muttersprache. Wir haben ja alle in unserem Leben bereits unsere zweite Staatsbürgerschaft - erst DDR - dann Bundesdeutsch. Je mehr aber jemand damals das SED-Regime und damit im Grunde auch die DDR ablehnte, desto wichtiger wurde für denjenigen die nationale Zugehörigkeit als Deutscher und nicht die Staatsbürgerschaft. (Es gab keine eigene DDR-Nationalität.) Und die nationale Zugehörigkeit erwuchs für uns einzig aus unserer Muttersprache - eben Deutsch.
Das ist auch der Grund, warum ich heute noch Staatsbürgerschaft und Nationalität strikt trenne und meine eigene Identität an meiner Muttersprache fest mache.
Wie gesagt: Auch ich habe in meinem Leben bereits meine zweite Staatsbürgerschaft.
Und so kommt es, das ich mit einer ständig propagierten ,,europäischen Identität'' nichts anfangen kann und der EU sogar grundsätzlich abspreche, identitätsstiftend sein zu können. In der EU leben nunmal eine Vielzahl von Ethnien mit ihren eigenen Sprachen.
Die AfD ist somit eine Gegenbewegung zu diesem Europa und trifft zumindest im Groben die ostdeutschen Befindlichkeiten. Und ich denke, wer diese Befindlichkeiten nicht verstehen will und diese als rechtsradikal und ,,völkisch'' abtut (und die etablierten Parteien tun das tatsächlich) der diffamiert und beleidigt die Menschen so stark, dass sie sich von ihm abwenden und sich Alternativen suchen und am Ende sogar erneut die Systemfrage stellen. Ich glaube, das ist der Grund für die Entstehung von Pegida und für den hohen Zuspruch der AfD vor allem im Osten. Und ich würde deswegen sogar den Etablierten den Vorwurf machen, an der jetzigen Situation selbst Schuld zu sein.
Kein Mensch liest sich Parteiprogramme durch. Würden sie es tun, hätte die AfD vielleicht nicht diesen Zuspruch. Denn da steht wirklich vieles drin, was auch ich nicht teile.
Es ist gut möglich, dass die AfD in Brandenburg und Sachsen am 1. September zur stärksten Kraft wird.