von Ruaidhri » 27.12.2017, 15:29
Barbarossa hat geschrieben:Das Leben an der Küste muss schon immer besonders hart gewesen sein. Das kann ich als ,,Landratte'' wohl kaum nachvollziehen.
Sagen wir es so: Ziemlich naturnah, insbesondere eben an der Nordseeküste und am Wattenmeer. Wenn dann die menschliche Hybris und Geldgier die Gefahren ignoriert, gehen ganze Städte und Landschaften verloren, fordern die Naturgewalten noch mehr Opfer.
Nicht nur, aber auch durch menschliche Uneinsichtigkeit, ging Rungholt unter. Dass die Stadt tatsächlich existierte, ist inzwischen wissenschaftlich gesichert, ebenso, was zu ihrem Untergang beitrug, nicht nur die verheerende Sturmflut.
Ab und zu gibt die Nordsee Artefakte frei. Durch den steigenden Meeresspiegel und sich ändernde Strömungen kommen die Beweise hie und da durch den Wattschlick, sind aber nur schwer zu bergen.
Wenn es hier kachelt und Sturmflut mit Landunter angesagt ist, mögen Landratten das als spannend, abenteuerlich bis romantisch empfinden, ist es nicht für die Bewohner der Halligen und der Marschen. Restrisiken bleiben. Ein übersehener Karnickelbau, eine Ansiedlung von Bisamratten, eine von Touristen gegrabene Höhle in den Dünen, Treibgut, dass gegen den Deich donnert und Schäden anrichtet- kleine Ursachen können fatale Wirkungen haben. Auch in Zeiten von Sperrwerken und hochtechnisiertem Küstenschutz.
Anbei der Link zu einem Artikel zum Thema Weihnachtssturmflut aus dem shz, der lesenswert ist.
https://www.shz.de/regionales/schleswig ... 61301.html
Ostsee für Binnenländer:
Küstenschutz ist auch an der Ostsee ein Thema, man unterschätzt das Binnenmeer oft, die Badewanne kann bösartig sein. Ob man nun per Schiff unterwegs ist oder nur am Strand/ in Strandnähe die Kraft erlebt. Inzwischen habe ich mehrere Sturmhochwasser erlebt. Sturmhochwasser ist eigentlich der korrektere Ausdruck, hieß auch in der DDR soweil die Ostsee kaum Tide hat, (25 cm in Flensburg, 30 cm im Kattegatt, 3 cm andernorts.
Nur unmittelbar vor Skagen, wo Nord- und Ostsee aufeinanderprallen, ist die Ostsee mal weg und kommt wieder.
So verheerend wie 1872 war allerdings keines der Hochwasser an der Ostsee, durch schwere Stürme, heute Orkan genannt, ausgelöst..
https://de.wikipedia.org/wiki/Ostseestu ... asser_1872
2017:
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitges ... vorpommern
Travehochwasser, wenn die Ostsee schiebt, war nix Neues, aber
das Ausmaß schon.
[quote="Barbarossa"]Das Leben an der Küste muss schon immer besonders hart gewesen sein. Das kann ich als ,,Landratte'' wohl kaum nachvollziehen.:-)[/quote]
Sagen wir es so: Ziemlich naturnah, insbesondere eben an der Nordseeküste und am Wattenmeer. Wenn dann die menschliche Hybris und Geldgier die Gefahren ignoriert, gehen ganze Städte und Landschaften verloren, fordern die Naturgewalten noch mehr Opfer.
Nicht nur, aber auch durch menschliche Uneinsichtigkeit, ging Rungholt unter. Dass die Stadt tatsächlich existierte, ist inzwischen wissenschaftlich gesichert, ebenso, was zu ihrem Untergang beitrug, nicht nur die verheerende Sturmflut.
Ab und zu gibt die Nordsee Artefakte frei. Durch den steigenden Meeresspiegel und sich ändernde Strömungen kommen die Beweise hie und da durch den Wattschlick, sind aber nur schwer zu bergen.
Wenn es hier kachelt und Sturmflut mit Landunter angesagt ist, mögen Landratten das als spannend, abenteuerlich bis romantisch empfinden, ist es nicht für die Bewohner der Halligen und der Marschen. Restrisiken bleiben. Ein übersehener Karnickelbau, eine Ansiedlung von Bisamratten, eine von Touristen gegrabene Höhle in den Dünen, Treibgut, dass gegen den Deich donnert und Schäden anrichtet- kleine Ursachen können fatale Wirkungen haben. Auch in Zeiten von Sperrwerken und hochtechnisiertem Küstenschutz.
Anbei der Link zu einem Artikel zum Thema Weihnachtssturmflut aus dem shz, der lesenswert ist.
https://www.shz.de/regionales/schleswig-holstein/als-die-grosse-flut-kam-id18661301.html
[u]Ostsee für Binnenländer:[/u]
Küstenschutz ist auch an der Ostsee ein Thema, man unterschätzt das Binnenmeer oft, die Badewanne kann bösartig sein. Ob man nun per Schiff unterwegs ist oder nur am Strand/ in Strandnähe die Kraft erlebt. Inzwischen habe ich mehrere Sturmhochwasser erlebt. Sturmhochwasser ist eigentlich der korrektere Ausdruck, hieß auch in der DDR soweil die Ostsee kaum Tide hat, (25 cm in Flensburg, 30 cm im Kattegatt, 3 cm andernorts.
Nur unmittelbar vor Skagen, wo Nord- und Ostsee aufeinanderprallen, ist die Ostsee mal weg und kommt wieder.
So verheerend wie 1872 war allerdings keines der Hochwasser an der Ostsee, durch schwere Stürme, heute Orkan genannt, ausgelöst..
https://de.wikipedia.org/wiki/Ostseesturmhochwasser_1872
2017:
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-01/unwetter-hochwasser-ostsee-schleswig-holstein-mecklenburg-vorpommern
Travehochwasser, wenn die Ostsee schiebt, war nix Neues, aber [i]das [/i]Ausmaß schon.