von ehemaliger Autor K. » 10.08.2013, 14:29
Dieter:
... bei unserem Sohn bin ich der Meinung, dass er aufgrund des Dienstes auf dem Notfallwagen menschlich reifer geworden ist.
Barbarossa:
Ist ja auch Quatsch. Das ist eine Arbeit, wie jede andere.
RedScorpion:
Irgendwie nich, ne.
Es mag Menschen geben, denen es nix ausmacht, Elend und Leid bzw. akute Not mitzuerleben (und im Fall des Fall wenig bis nix dagegen tun zu können) und evtl. sogar daran wachsen,
aber vielen geht es nicht so. Und die Profis in dem Bereich leisten mit Sicherheit mehr als die meisten anderen in anderen Berufen, ausserhalb der Notdienste und Pflege.
In bin zwar selten der Meinung von RedScorpion, aber ich habe auch eine große Hochachtung vor den Menschen, die mit den menschlichen Notfällen zu tun haben und den Betroffenen effektive Hilfe leisten können. Ich glaube auch nicht, dass es eine Arbeit ist wie jede andere. Ich schätze sie sehr, sehr hoch ein. Und ich denke auch, dass man persönlich reifer werden kann.
Was die Bundeswehr betrifft:
Die Bundeswehr sollte darauf achten, dass sie auf allen Ebenen qualifiziertes Personal erhält oder entsprechend ausbildet, gerade auch bei den unteren Chargen. Ich hatte selten eine so negative Auswahl getroffen wie dort, zahlreiche Miniaturtyrannen und Wichtigtuer (1970). Ich war heilfroh, als man mich aus dem Bundeswehrbunker herausholte und in ein ganz normales Gefängnis überführte. Dort war das Personal auch nicht gerade freundlich, aber zumindest förmlich und korrekt, nicht solche durchgeknallten Typen wie in der Kaserne.
Und aus Gründen, die mir nicht bekannt sind (vielleicht weil ich ja nun wirklich kein Krimineller war, mag ein Grund gewesen sein, meine persönliche Vermutung), hat mich die Anstaltsleitung auch von den übrigen Häftlingen ferngehalten, mit denen ich praktisch überhaupt keinen Kontakt bekam. Allerdings ist es schwierig, 5 Monate in einer kleinen Einzelzelle ohne wirkliche Beschäftigung 23 Stunden am Tag zu verbringen in weitgehender Isolation (Radio und Fernsehen wie heute gab es damals darin nicht) und nur einmal täglich kurz zu einem Hofgang dort herauszukommen. Diese Erfahrung muss man nicht machen. Vielleicht ist dies genauso anstrengend gewesen, wie die damals vorgeschriebenen 18 Monate Bundeswehr.
Übrigens, eine solche Aufgabe, wie sie der Sohn von Dieter gemacht hat, hätte mich auch gereizt. Aber zum Zivildienst hat man mich ja später nie geholt, obwohl ich fest damit gerechnet hatte (Einfach vergessen? Wollten sie keine potentiellen Querulanten? Keine Ahnung. Nachgefragt habe nicht.)
LG[/quote]
[quote]Dieter:
... bei unserem Sohn bin ich der Meinung, dass er aufgrund des Dienstes auf dem Notfallwagen menschlich reifer geworden ist.
Barbarossa:
Ist ja auch Quatsch. Das ist eine Arbeit, wie jede andere.
RedScorpion:
Irgendwie nich, ne.
Es mag Menschen geben, denen es nix ausmacht, Elend und Leid bzw. akute Not mitzuerleben (und im Fall des Fall wenig bis nix dagegen tun zu können) und evtl. sogar daran wachsen,
aber vielen geht es nicht so. Und die Profis in dem Bereich leisten mit Sicherheit mehr als die meisten anderen in anderen Berufen, ausserhalb der Notdienste und Pflege.
[/quote]
In bin zwar selten der Meinung von RedScorpion, aber ich habe auch eine große Hochachtung vor den Menschen, die mit den menschlichen Notfällen zu tun haben und den Betroffenen effektive Hilfe leisten können. Ich glaube auch nicht, dass es eine Arbeit ist wie jede andere. Ich schätze sie sehr, sehr hoch ein. Und ich denke auch, dass man persönlich reifer werden kann.
Was die Bundeswehr betrifft:
Die Bundeswehr sollte darauf achten, dass sie auf allen Ebenen qualifiziertes Personal erhält oder entsprechend ausbildet, gerade auch bei den unteren Chargen. Ich hatte selten eine so negative Auswahl getroffen wie dort, zahlreiche Miniaturtyrannen und Wichtigtuer (1970). Ich war heilfroh, als man mich aus dem Bundeswehrbunker herausholte und in ein ganz normales Gefängnis überführte. Dort war das Personal auch nicht gerade freundlich, aber zumindest förmlich und korrekt, nicht solche durchgeknallten Typen wie in der Kaserne.
Und aus Gründen, die mir nicht bekannt sind (vielleicht weil ich ja nun wirklich kein Krimineller war, mag ein Grund gewesen sein, meine persönliche Vermutung), hat mich die Anstaltsleitung auch von den übrigen Häftlingen ferngehalten, mit denen ich praktisch überhaupt keinen Kontakt bekam. Allerdings ist es schwierig, 5 Monate in einer kleinen Einzelzelle ohne wirkliche Beschäftigung 23 Stunden am Tag zu verbringen in weitgehender Isolation (Radio und Fernsehen wie heute gab es damals darin nicht) und nur einmal täglich kurz zu einem Hofgang dort herauszukommen. Diese Erfahrung muss man nicht machen. Vielleicht ist dies genauso anstrengend gewesen, wie die damals vorgeschriebenen 18 Monate Bundeswehr.
Übrigens, eine solche Aufgabe, wie sie der Sohn von Dieter gemacht hat, hätte mich auch gereizt. Aber zum Zivildienst hat man mich ja später nie geholt, obwohl ich fest damit gerechnet hatte (Einfach vergessen? Wollten sie keine potentiellen Querulanten? Keine Ahnung. Nachgefragt habe nicht.)
LG[/quote]