von ehemaliger Autor K. » 27.06.2013, 11:41
Chruschtschows Gegenbesuch in Berlin am 28.6.1963
Nur wenige Tage nach dem legendären Besuch von Kennedy in Berlin reiste Nikita Sergejewitsch Chruschtschow, der Erste Sekretär des Zentralkomitee der KPdSU und damit sowjetischer Staatschef, ebenfalls nach Berlin, aber in den östlichen Teil der Stadt. Anlass war der 70.Geburtstag von Ulbricht, aber wahrscheinlich handelte es sich hier um eine Gegeninszenierung. Auch bei Chruschtschows Besuch erhielten die Kinder schulfrei, wurden ihnen Fähnchen in die Hand gedrückt. Die meisten Betriebe machten im Osten frühzeitig Feierabend, damit die Belegschaft ordnungsgemäß zum Spalierstehen antreten konnte.
Anders als in Westberlin war die Freude aber nicht spontan, sondern staatlich verordnet. Trotzdem war der Jubel aber wohl auch hier teilweise echt. Ganz unpopulär war der sowjetische Staatschef nicht, hatte er doch 1956 die Entstalinisierung beschlossen und die schlimmsten Übel des Kommunismus beseitigt. Nach dem Abenteuer der Kubakrise war er sichtlich an der Friedlichen Koexistenz interessiert und bemühte sich intensiv um einen Abbau der Spannungen, die durch den Kalten Krieg entstanden waren. Der Wettkampf der Systeme sollte in der Zukunft friedlich geführt werden ohne Krieg. Viele DDR Bewohner erhofften sich davon auch eine Verbesserung ihrer eigenen Situation. Chruschtschow hatte sich Reformen gegenüber auch aufgeschlossener gezeigt als Walter Ulbricht.
Trotzdem blieb der Besuch ohne längerfristige Folgen und geriet bald in Vergessenheit. Der untersetzte sowjetische Staatschef und seine rustikale Ehefrau konnten auch schon äußerlich nicht mit dem charismatischen Kennedy und dessen attraktiven Gemahlin konkurrieren. „Der Bauer und der Millionär“, dieser Vergleich wurde von den westlichen Medien gerne bemüht. Da hatte der Mann aus der Ukraine keine Chance.
[b]Chruschtschows Gegenbesuch in Berlin am 28.6.1963[/b]
Nur wenige Tage nach dem legendären Besuch von Kennedy in Berlin reiste Nikita Sergejewitsch Chruschtschow, der Erste Sekretär des Zentralkomitee der KPdSU und damit sowjetischer Staatschef, ebenfalls nach Berlin, aber in den östlichen Teil der Stadt. Anlass war der 70.Geburtstag von Ulbricht, aber wahrscheinlich handelte es sich hier um eine Gegeninszenierung. Auch bei Chruschtschows Besuch erhielten die Kinder schulfrei, wurden ihnen Fähnchen in die Hand gedrückt. Die meisten Betriebe machten im Osten frühzeitig Feierabend, damit die Belegschaft ordnungsgemäß zum Spalierstehen antreten konnte.
Anders als in Westberlin war die Freude aber nicht spontan, sondern staatlich verordnet. Trotzdem war der Jubel aber wohl auch hier teilweise echt. Ganz unpopulär war der sowjetische Staatschef nicht, hatte er doch 1956 die Entstalinisierung beschlossen und die schlimmsten Übel des Kommunismus beseitigt. Nach dem Abenteuer der Kubakrise war er sichtlich an der Friedlichen Koexistenz interessiert und bemühte sich intensiv um einen Abbau der Spannungen, die durch den Kalten Krieg entstanden waren. Der Wettkampf der Systeme sollte in der Zukunft friedlich geführt werden ohne Krieg. Viele DDR Bewohner erhofften sich davon auch eine Verbesserung ihrer eigenen Situation. Chruschtschow hatte sich Reformen gegenüber auch aufgeschlossener gezeigt als Walter Ulbricht.
Trotzdem blieb der Besuch ohne längerfristige Folgen und geriet bald in Vergessenheit. Der untersetzte sowjetische Staatschef und seine rustikale Ehefrau konnten auch schon äußerlich nicht mit dem charismatischen Kennedy und dessen attraktiven Gemahlin konkurrieren. „Der Bauer und der Millionär“, dieser Vergleich wurde von den westlichen Medien gerne bemüht. Da hatte der Mann aus der Ukraine keine Chance.