von Peppone » 03.06.2012, 17:52
Aneri hat geschrieben:Die von WIKI erwähnten "elf" und "zwölf" sind "vienuolika" und "dvylika" in Litausch und "Tausend", "Leute", "Gold" entsprechend "tukstantis", "zmones" ("z" wird als "g" in o. e. russischen Wort Rog gesprochen), "auksas". Also keine Ähnlichkeit, außer Tausend, die in russisch ist "Tysiatcha", also mehr ähnlichkeit aufweist.
Vielleicht weil sowohl die slawischen wie auch die baltischen Sprachen hier aus dem Germanischen eine Entlehnung vorgenommen haben. Das jeweilige Wort für "Tausend" ist also kein original baltisches oder slawisches Wort, sondern ein Lehnwort.
Das germanische "thusund" ("th" gesprochen wie im Englischen, als "Ti-äitsch") bedeutet so viel wie "viel-hundert" und geht wiederum auf eine indogermanische Wurzel zurück.
Aneri hat geschrieben:Nach meinen Kenntnis (vielleicht gibte es neuere Erkenntnisse) waren es baltische Stämme, die breit in Europa verbreitet wurden. Litausches "Vanduo" (Wasser) ist besonders erwähnenswert, da es behält den Stamm des sanskritischen, das in vielen hinterbliebenen Flüß und Ortsnamen nachweißbar ist: Dniepr, Don, London, Dresden.
Wenn, dann haben die westeuropäischen Orts- und Gewässernamen, die baltischen und slawischen Orts- und Gewässernamen und das Sanskrit die gleichen Wurzeln. Eine direkte Entlehnung aus dem Sanskrit geht schon rein historisch-geografisch nicht.
Und wie meinst du das mit dem "in Europa verbreitet"? Baltische Stämme und Sprachreste in ganz Europa? Kann nicht sein.
Wie gesagt, die Ähnlichkeiten in allen Sprachen gehen auf die selben Wurzeln zurück, nicht auf Entlehnungen voneinander.
Das fängt schon bei den von dir genannten Orts- und Gewässernamen an. Don, Dnjepr und auch das ursprünglich slawische Dresden gehen auf die selbe - slawische - Wurzel zurück (Bedeutung "Wasser", "fließend", im Falle Dresdens wohl auch "Sumpf"), aber z.B. die Donau nicht, obwohl ihr Name auch auf eine gemeinsame Wurzel zurück geht, auf eine indogermanische nämlich (Bedeutung wieder "Wasser", " (langsam) fließend", s.o. Ergänzung: "schnell fließend" = idg. "ysur" oder ähnlich, vgl. Isar, Isére, Oise, Eisack, Oste, Este, Elster = Alistra, Ijssel, Yser, Weser...).
Aber bei London ist man sich alles andere als sicher, dass der Name war mit dem idg. für "Wasser", "fließend" o.ä. was zu tun hat. Es ist wahrscheinlicher, dass die Römer, als sie den Ort auf jungfräulichem Boden gründeten, einen schon vorhandenen Namen zu einem Ortsnamen umfunktionierten, wie sie das anderswo auch taten. Dass ein keltischer Personenname, etwa "Londinus" bzw. dessen keltische Entsprechung dem Ortsnamen zugrunde liegt, wird seit mehreren Jahrzehnten in den Bereich der Volksethymologie verwiesen. Auch ein römischer Name wie "Longinus" fällt weg, das würde nicht ins Bildungsschema römischer Ortsnamen passen, eher ins germanische Schema. Der Name "Londo" kam mir auch spontan ins Gedächtnis, aber der ist weder keltisch noch römisch...
Im Germanischen gibt es eine Sprachwurzel "lund", die "Gehölz, Wald" bedeutet, Angesichts der Lage Londons an einer sumpfigen Stelle an der Themse, die daher offenbar nicht bebaut war (und daher höchstwahrscheinlich bewaldet), liegt es nahe, hier einen Ursprung des Namens zu vermuten, ich weiß aber nicht, ob es auch im Keltischen ein ähnliches Wort mit ähnlicher Bedeutung gab, und das wäre hier ausschlaggebend.
Fakt ist, dass der Ursprung des Namens "London" unbekannt ist. Die Themse ist hier aber schon ein breiter, träge dahinfließender Strom (auch ohne menschliche Einwirkung), öfter mal durch die Gezeiteneinwirkung auch brackig, so dass alles, was "fließen" oder "(Süß-)Wasser" bedeutet, eigentlich auszuschließen ist als Ursprung des Namens.
Beppe
[quote="Aneri"]Die von WIKI erwähnten "elf" und "zwölf" sind "vienuolika" und "dvylika" in Litausch und "Tausend", "Leute", "Gold" entsprechend "tukstantis", "zmones" ("z" wird als "g" in o. e. russischen Wort Rog gesprochen), "auksas". Also keine Ähnlichkeit, außer Tausend, die in russisch ist "Tysiatcha", also mehr ähnlichkeit aufweist.[/quote]
Vielleicht weil sowohl die slawischen wie auch die baltischen Sprachen hier aus dem Germanischen eine Entlehnung vorgenommen haben. Das jeweilige Wort für "Tausend" ist also kein original baltisches oder slawisches Wort, sondern ein Lehnwort.
Das germanische "thusund" ("th" gesprochen wie im Englischen, als "Ti-äitsch") bedeutet so viel wie "viel-hundert" und geht wiederum auf eine indogermanische Wurzel zurück.
[quote="Aneri"]Nach meinen Kenntnis (vielleicht gibte es neuere Erkenntnisse) waren es baltische Stämme, die breit in Europa verbreitet wurden. Litausches "Vanduo" (Wasser) ist besonders erwähnenswert, da es behält den Stamm des sanskritischen, das in vielen hinterbliebenen Flüß und Ortsnamen nachweißbar ist: Dniepr, Don, London, Dresden.[/quote]
Wenn, dann haben die westeuropäischen Orts- und Gewässernamen, die baltischen und slawischen Orts- und Gewässernamen und das Sanskrit die gleichen Wurzeln. Eine direkte Entlehnung aus dem Sanskrit geht schon rein historisch-geografisch nicht.
Und wie meinst du das mit dem "in Europa verbreitet"? Baltische Stämme und Sprachreste in ganz Europa? Kann nicht sein.
Wie gesagt, die Ähnlichkeiten in allen Sprachen gehen auf die selben Wurzeln zurück, nicht auf Entlehnungen voneinander.
Das fängt schon bei den von dir genannten Orts- und Gewässernamen an. Don, Dnjepr und auch das ursprünglich slawische Dresden gehen auf die selbe - slawische - Wurzel zurück (Bedeutung "Wasser", "fließend", im Falle Dresdens wohl auch "Sumpf"), aber z.B. die Donau nicht, obwohl ihr Name auch auf eine gemeinsame Wurzel zurück geht, auf eine indogermanische nämlich (Bedeutung wieder "Wasser", " (langsam) fließend", s.o. Ergänzung: "schnell fließend" = idg. "ysur" oder ähnlich, vgl. Isar, Isére, Oise, Eisack, Oste, Este, Elster = Alistra, Ijssel, Yser, Weser...).
Aber bei London ist man sich alles andere als sicher, dass der Name war mit dem idg. für "Wasser", "fließend" o.ä. was zu tun hat. Es ist wahrscheinlicher, dass die Römer, als sie den Ort auf jungfräulichem Boden gründeten, einen schon vorhandenen Namen zu einem Ortsnamen umfunktionierten, wie sie das anderswo auch taten. Dass ein keltischer Personenname, etwa "Londinus" bzw. dessen keltische Entsprechung dem Ortsnamen zugrunde liegt, wird seit mehreren Jahrzehnten in den Bereich der Volksethymologie verwiesen. Auch ein römischer Name wie "Longinus" fällt weg, das würde nicht ins Bildungsschema römischer Ortsnamen passen, eher ins germanische Schema. Der Name "Londo" kam mir auch spontan ins Gedächtnis, aber der ist weder keltisch noch römisch... :angel:
Im Germanischen gibt es eine Sprachwurzel "lund", die "Gehölz, Wald" bedeutet, Angesichts der Lage Londons an einer sumpfigen Stelle an der Themse, die daher offenbar nicht bebaut war (und daher höchstwahrscheinlich bewaldet), liegt es nahe, hier einen Ursprung des Namens zu vermuten, ich weiß aber nicht, ob es auch im Keltischen ein ähnliches Wort mit ähnlicher Bedeutung gab, und das wäre hier ausschlaggebend.
Fakt ist, dass der Ursprung des Namens "London" unbekannt ist. Die Themse ist hier aber schon ein breiter, träge dahinfließender Strom (auch ohne menschliche Einwirkung), öfter mal durch die Gezeiteneinwirkung auch brackig, so dass alles, was "fließen" oder "(Süß-)Wasser" bedeutet, eigentlich auszuschließen ist als Ursprung des Namens.
Beppe