von ehemaliger Autor K. » 30.07.2014, 15:28
Orianne hat geschrieben:Das letzte Besatzungsmitglied des Hiroshima-Bombers "Enola Gay" ist tot. Wie seine älteste Tochter Vicki Triplett nach Angaben des US-Fernsehsenders CNN vom Dienstag sagte, starb Theodore "Dutch" Van Kirk am Montag in Stone Mountain (US-Staat Georgia) im Alter von 93 Jahren eines natürlichen Todes.
Van Kirk war der Navigationsoffizier der B-29 Superfortress bei dem Abwurf der Atombombe über Hiroshima vor fast 69 Jahren. Tom Van Kirk sagte dem Sender, sein Vater habe kein Bedauern über die Hiroshima-Mission empfunden.
Interessant ist sein Interview, das er 2005 der FAZ gab:
http://www.faz.net/aktuell/politik/60-j ... 55169.html
Ein interessanter Mann, dieser Pilot. Sein Interview spricht für sich. In den achtziger Jahren habe ich eine Zeitlang in Japan gearbeitet und mir in Hiroshima das Mahnmal angesehen. Der Abwurf spielt heute im Leben der Japaner keine große Rolle mehr, er wird als eine Art Naturkatastrophe empfunden, vergleichbar mit den katastrophalen Erdbeben, von denen das Land immer wieder erschüttert wird.
Interessanter ist ja noch der Pilot Claude Robert Eatherly, der kurz vor dem Abwurf mit einer Aufklärungsmaschine Hiroshima überflog und von dem viele glaubten, er wäre in Wirklichkeit der Bomberpilot gewesen. Er beging später mehrere Überfälle, wurde Alkoholiker und wurde zusehends auffälliger. Die Medien und er selbst wollten ihn so darstellen, als wäre er durch den Bombenabwurf verrückt geworden.
Der Fall Eatherly hat den unreifen, schizoiden Mann Eatherly überwuchert, weil Millionen von Menschen danach begehrten zu glauben, dass es einen Major Eatherly gab und gibt, der die Bombe hinauftrug, sie herabfallen ließ und dann auf seine Knie sank und klagte: Vater, was habe ich getan.
In einem Fernsehspiel von 1957 wurde diese Legende weiter gesponnen:
"Mit dem Fernsehspiel vom 31. Mai 1957", erläutert Huie, "wurde Millionen von Amerikanern gesagt, dass ein Luftwaffenheld durch sein Schuldgefühl wegen Hiroshima in die Geisteskrankheit getrieben worden war und dass dieser Held sich danach sehnte, für Hiroshima zu sühnen. Und eben weil die Gesellschaft sich weigerte, ihn für Hiroshima zu bestrafen, war der Held darauf verfallen, Schecks zu fälschen und Postämter auszurauben, denn er wollte die Gesellschaft zu seiner Bestrafung zwingen." (William Bradford Hute: "The Hiroshima Pilot". G. P. Putnam's Sons, New York;1964)
Aber in den ersten Jahren nach dem Abwurf war Eatherly überhaupt nicht auffällig gewesen. Er hat diese Hiroshima-Legende im Laufe der Zeit offenbar aufgebaut, um sich wichtig zu machen.
[quote="Orianne"]Das letzte Besatzungsmitglied des Hiroshima-Bombers "Enola Gay" ist tot. Wie seine älteste Tochter Vicki Triplett nach Angaben des US-Fernsehsenders CNN vom Dienstag sagte, starb Theodore "Dutch" Van Kirk am Montag in Stone Mountain (US-Staat Georgia) im Alter von 93 Jahren eines natürlichen Todes.
Van Kirk war der Navigationsoffizier der B-29 Superfortress bei dem Abwurf der Atombombe über Hiroshima vor fast 69 Jahren. Tom Van Kirk sagte dem Sender, sein Vater habe kein Bedauern über die Hiroshima-Mission empfunden.
Interessant ist sein Interview, das er 2005 der FAZ gab:
http://www.faz.net/aktuell/politik/60-jahre-hiroshima-ich-habe-keine-ahnung-warum-sich-die-leute-so-aufregen-1255169.html[/quote]
Ein interessanter Mann, dieser Pilot. Sein Interview spricht für sich. In den achtziger Jahren habe ich eine Zeitlang in Japan gearbeitet und mir in Hiroshima das Mahnmal angesehen. Der Abwurf spielt heute im Leben der Japaner keine große Rolle mehr, er wird als eine Art Naturkatastrophe empfunden, vergleichbar mit den katastrophalen Erdbeben, von denen das Land immer wieder erschüttert wird.
Interessanter ist ja noch der Pilot Claude Robert Eatherly, der kurz vor dem Abwurf mit einer Aufklärungsmaschine Hiroshima überflog und von dem viele glaubten, er wäre in Wirklichkeit der Bomberpilot gewesen. Er beging später mehrere Überfälle, wurde Alkoholiker und wurde zusehends auffälliger. Die Medien und er selbst wollten ihn so darstellen, als wäre er durch den Bombenabwurf verrückt geworden.
Der Fall Eatherly hat den unreifen, schizoiden Mann Eatherly überwuchert, weil Millionen von Menschen danach begehrten zu glauben, dass es einen Major Eatherly gab und gibt, der die Bombe hinauftrug, sie herabfallen ließ und dann auf seine Knie sank und klagte: Vater, was habe ich getan.
In einem Fernsehspiel von 1957 wurde diese Legende weiter gesponnen:
"Mit dem Fernsehspiel vom 31. Mai 1957", erläutert Huie, "wurde Millionen von Amerikanern gesagt, dass ein Luftwaffenheld durch sein Schuldgefühl wegen Hiroshima in die Geisteskrankheit getrieben worden war und dass dieser Held sich danach sehnte, für Hiroshima zu sühnen. Und eben weil die Gesellschaft sich weigerte, ihn für Hiroshima zu bestrafen, war der Held darauf verfallen, Schecks zu fälschen und Postämter auszurauben, denn er wollte die Gesellschaft zu seiner Bestrafung zwingen." (William Bradford Hute: "The Hiroshima Pilot". G. P. Putnam's Sons, New York;1964)
Aber in den ersten Jahren nach dem Abwurf war Eatherly überhaupt nicht auffällig gewesen. Er hat diese Hiroshima-Legende im Laufe der Zeit offenbar aufgebaut, um sich wichtig zu machen.