Renegat hat geschrieben:
Mmh, das Kind alle 4 Jahre ist eine spekulative Annahme, die für alle Jäger/Sammler vermutet wird. Ob die Neandertaler eine Art Geburtenkontrolle durchführten und der HS sich die abgeguckt hat...also ich weiß nicht.
Vielleicht hast du recht. Meine Quellen sind schon etwas älter. Mag sein, dass es ein umgekehrter Schluß zur Erklärung für sein Aussterben ist und daher kritisch zu bewerten ist.
Kehren wir doch zum Ausgang zurück, in dem du die Bewise für die Einzigartigkeit des Neandertalers verlangt hast. Er hat nur ihm geltende Merkmale, die ihn von anderen Gattungen unterscheiden lässt. Es sind seine Einzigartigkeiten. Nicht zuletzt anatomische Ausprägung des Gehirns und sein in Vergleich zum Menschen größeres Gehirnvolumen.
Renegat hat geschrieben:
Schmuckperlenfunde gibt es in Südafrika schon um 100000 BC vom HS. Und von der paläolithischen Revolution halte ich nicht soviel. Die Bevölkerungszahl erhöhte sich, mehr Gehirne haben auch mehr Ideen.
Ich bezweifele, dass die Schmuckperlen waren Schmuck in heutigem Sinn. Sie hatten eher eine rituale Bedeutung. Es geht aber um Kunst: Musik, Malerei, Skulptur, die zwar auch eine rituale Bedeutung hatten, zeugen aber eindeutig über die Entstehung und Entwicklung der ästetischen Gefühle. Genauso mit Begräbnissen. Wenn bis dahin kann man über ritualisierte Begräbnis zweifeln, diese Zeit hinterlässt eindeutig zu identifizierende Begräbnisse.
Auch zweifele ich, dass es mit der Bevölkerungswachstum zu tun hat, da wir hier noch über die Eiszeit reden. Wenn ein Bevölkerungswachstum stattfand, dann
wegen dem Schub der Kultur. Mehr Gehirne bringen nicht zwangsläufig viel. Die Buschmänner-Kultur der Paradiesbeispiel dafür. Wenn du auch entgegen würdest, dass sie eben keine große Bevölkerungsgruppe darstellen, dann muss du überlegen, dass die Gesamtheit ihre Gehirne in dem Zeitraum von dem Steinzeit bis moderne eine beträchtliche Menge hat. Dennoch hatten sie die bestimmte kulturelle Schwelle nicht überwunden.
Zudem noch etwas zum Überlegen. Man kann auch so eine tolle Idee haben, wenn die Umwelt ist nicht bereit es aufzunehmen, denn erstickt sie.
So genau wissen wir gar nicht, wieviel Wellen es waren und wie lange sie vollständig isoliert waren. Beobachtet haben sich die Hominiden immer untereinander, auch die HS. Wieso sollte es ein größerer Beschleuniger sein, wenn eine HS-Gruppe eine HN-Gruppe beobachtet.
Sie waren nie vollständig isoliert. Es auch egal wieviel Auswanderungswellen war. Veranschalichst sich das Schema auf der folgender Analogie: ein MEnsch verlässt die Gruppe und wandert aus. Auf seine Wanderung erlebt er viel und sammelt Erfahrung. Dann verlässt auch zweite Mensch die Gruppe und wandert aus. Auf dem Weg trifft er den ersten, der ihn über seine Erfahrungen erzählt. Da hat er sich eben
beschleunigt die Erfahrung eingesammelt.
Die Gebräuche und Fähigkeiten von entfernt lebenden HS wären ihnen doch genauso neu.
Genau das wollte ich mit der Annahme einer in sich geschlossenen Kultur des neandertalers verdeutlichen. Eine geschlossene Kultur müsste sich von anderen abgrenzen. Der Cromagnonmensch war noch für alles offen.