Gemeinsam gegen Antisemitismus

Kommentare und Meinungen zu epochenübergreifenden Themen

Moderator: Barbarossa

Marianne E.
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Gemeinsam gegen Antisemitismus

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, macht in seinem Vortrag zum Gedenktag an die Novemberpogrome 1938 eindeutig klar, dass der Kampf gegen die Judenfeindlichkeit nicht allein dem Staat überlassen bleiben darf.
Und weiter, dass der "Antisemitismus" eine Schande für unsere Gesellschaft und ein Angriff auf die universalen Werte der Menschenwürde und unseres Zusammenlebens sei.
https://www.zdf.de/nachrichten/nachrich ... r-100.html

In einem Vortrag von Mark Dainow bei einem Symposium zu "Neue Dynamiken antisemitischer Agitation" geht es darum, dass der Antisemitismus viele Gesichter hat.
Er erläutert, dass der Hass gegen Juden jahrhundertealte tradierte antisemitische Stereotype mit neuen Formen der Aversion mischt, und zwar laut, vulgär, aggressiv, verbal und physisch. So zum Beispiel im Sommer 2014, als bei propalästinensischen Demonstrationen Rufe wie "Juden ins Gas" ertönten.

Der großartige Eli Wiesel sagte einmal "Juden haben keine Antennen für den Antisemitismus, sie sind die Antennen".

Wer hätte das alles für möglich gehalten? Nach dem Zweiten Weltkrieg und der grauenvollen Naziverbrechen vor mehr als 70 Jahren müssen in unserem demokratischen Deutschland wieder Juden um ihre Sicherheit fürchten.
https://www.zentralratderjuden.de/aktue ... gesichter/
Skeptik
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Der großartige Eli Wiesel sagte einmal "Juden haben keine Antennen für den Antisemitismus, sie sind die Antennen".
Mit ihre Geschichte und weltweiten Vernetzung sind sie in der Öffentlichkeit immer kompetent präsent. Auch die Worte sind besetzt: Antijudaismus, Antisemitismus sind nur auf sie bezogen. Der Satz von Eli Wiesel drückt das aus. Auch die palästinensischen Semiten werden unterdrückt und angefeindet. Aber wer würde den besetzten Begriff „Antisemitisch“ auf sie anwenden können.

Hier nochmals die heutige Karte des Westjordanlandes. Heimat der Palästinenser:
https://kurier.at/politik/ausland/israe ... 37.922.285

Wer kann, lese den heutigen Artikel in der FAZ:
https://www.faz.net/aktuell/israel-krie ... 97306.html


…im Schatten des Krieges eskaliert die Gewalt im Westjordanland…So wurden die Bewohner des Dorfes Deir Istiya nördlich der Siedlung Ariel vor zwei Wochen erst bei der Ernte mit Steinen beworfen…dies sei die letzte Chance nach Jordanien zu fliehen, bevor sie mit Gewalt vertrieben würden vom „gottgegebenen Heiligen Land“.

...Seit dem 7. Oktober seien mehr als zwanzig Dörfer aufgrund von Siedlergewalt teilweise oder vollständig geräumt worden.



121 Palästinenser, darunter 33 Kinder, sind seit dem 7. Oktober von israelischen Streitkräften und Siedlern getötet worden.
Und wie die Karte zeigt wird das ihnen zugewiesene Land immer kleiner.
Zuletzt geändert von Balduin am 09.11.2023, 06:12, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitate aus zerbrechlichen Gründen gekürzt
Marianne E.
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Mein Beitrag heißt "Gemeinsam gegen Antisemitismus".
Mein Beitrag wollte nicht dazu auffordern, Verbrechen aufzulisten.
Es geht hauptsächlich um den weltweiten Antisemitismus, insbesondere um den bei uns in Deutschland.

Das Thema der gegenseitigen Verfehlungen und Verbrechen gehört in eine andere Schublade. Und das dann sorgfältig, abgewogen, ohne Scharfmacherei und einseitige Berichte aus dubiosen Quellen.

Und dann ist da noch der Hinweis von Skeptik
121 Palästinenser, darunter 33 Kinder, sind seit dem 7. Oktober von israelischen Streitkräften und Siedlern getötet worden.
Dazu rufe ich einen anderen Beitrag in Erinnerung:
Auszug aus den Artikeln der Süddeutschen Zeitung vom 2. November 2023

"… was Michal Levin Elad meiner Kollegin Alexandra Föderl-Schmid berichtet und gezeigt hat, stiegen mir Tränen in die Augen. Levin Elad ist die Chef-Forensikerin der israelischen Polizei. Mit ihrem Team identifiziert sie die Toten des Hamas-Massakers vom 7. Oktober: „Wir haben zwei Körper gefunden, die sich umarmt haben, als sie bei lebendigem Leib verbrannt wurden. Wir sahen enthauptete Kinder.“
Zuletzt geändert von Balduin am 09.11.2023, 06:13, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitate aus urheberrechtlichen Gründen gekürzt
Skeptik
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Man muß aber erst mal etwas darstellen um zu zeigen, daß der Begriff "Antisemitismus" nicht exklusiv für eine Gruppe genutzt werden sollte. - Es geht doch nicht darum zu streiten, wer am meisten geschlachtet hat.
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Barbarossa
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Ich sehe das ganze als sehr zweischneidiges Schwert.
Einerseits ist dumpfer Antisemitismus bedingungslos abzulehnen. Die Juden hier in Deutschland sind nicht Schuld an den Verbrechen der jüdischen Siedler im Westjordanland und der verfehlten Politik Netanjahus. Auch vom Zentralverband der Juden in Deutschland hörte ich schon sehr kritische Töne an der derzeitigen Regierung in Israel. Das ist die eine Seite.

Die andere Seite ist, dass wir gerade in Deutschland 2015 eine Vielzahl an Syrern aufgenommen haben, die wohl auch bleiben werden. Syrien ist seit der Gründung Israels 1948 im Kriegszustand mit diesem Land und Israel hält mit den Golanhöhen seit langem auch syrisches Territorium wiederrechtlich besetzt. Dass diese Syrer den Staat Israel nicht in höchsten Tönen loben werden, ist eigentlich logisch.

Um Konflikte vestehen zu können und diese vielleicht zu lösen, muss man sich immer beide Seiten anhören. Wichtig ist dabei aber, dass die arabischen Migranten verstehen, dass die deutschen Juden nicht für die Fehler verantwortlich sind, die in Israel und im Westjordanland gemacht werden.
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