Gräuel und Rätselhaftigkeit der "russischen Seele".

Diskussionen über die Nicht-Mitgliedstaaten der EU

Moderator: Barbarossa

Skeptik
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Durch diese Meldung heute bei NTV bin ich auf diese "Drohnengeschichte" gestoßen und habe dann nach einer russischen Meldung gesucht:

+++ 12:38 London: Russen sollen Umgang mit Kampfdrohnen in der Schule lernen +++
[...] alle russischen Schulkinder sollten lernen, Drohnen für Aufklärungszwecke einzusetzen und Kampfdrohnen abzuwehren. Bereits vom 1. September an soll es demnach für russische Schüler in den Klassen 10 und 11 Unterricht an Sturmgewehren, mit Handgranaten sowie in Verwundetenerstversorgung geben.


Quelle: https://www.n-tv.de/politik/00-37-Madri ... 82834.html
Zuletzt geändert von Balduin am 26.07.2023, 13:36, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Quelle ergänzt und Zitat gekürzt
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Barbarossa
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Es wird immer abartiger dort, aber wundern tut mich das nicht.
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Skeptik
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Marianne E. hat geschrieben: 24.07.2023, 17:08 Ich empfehle dringend, deutschsprachige Quellen oder autorisierte Übersetzungen anzubieten. Und dabei nicht nur eine einzige Nachrichtenquelle heranzuziehen.

Es besteht immerhin der Verdacht der Meinungsmache.
Und ich empfehle dringend sich nicht hinter einem „Verdacht der Meinungsmache“ zu verstecken. Dieses unerbittliche Grauen der Meinungsmache in der russischen Gesellschaft macht fassungslos. Dort gibt es nur eine einzige Nachrichtenquelle. - Das hier war heute im ZDF frontal zu sehen:
https://www.zdf.de/politik/frontal/gehe ... n-100.html
Marianne E.
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"Verdacht der Meinungsmache"
könnte von mir auch anders formuliert werden, und zwar besteht der
"Verdacht auf bewusste Verbreitung von Falschmeldungen". Das kann der Fall sein, wenn überwiegend als Quellen Texte in russischer Sprache angeboten werden. Wer hat schon die Möglichkeit, diese "Quellen" auf den Wahrheitsgehalt zu überprüfen.
Marianne E.
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Hierzu als Ergänzung:

Indoktrinierung Bildungswesen
Die Indoktrination der Nationalsozialisten, vor allem im Bildungswesen, war wirksam und beeinträchtigte eine ganze Generation von Kindern und ihren Eltern. Kinder und Jugendliche wurden u.a. durch die Schule und außerschulische Aktivitäten beeinflusst. Im Alltag und in der Schule des Dritten Reiches wurden die angebliche Überlegenheit der Arier und der Rassenhass sehr stark und der Krieg als das einzige Heilmittel propagiert.
Das ist bewiesen.
Zusätzlich zu diesem Thema verweise ich auf eine ausführliche Studie der Universität Zürich und der University of California, Los Angeles.

Ich unterstelle, dass das Putin-Regime eine ähnliche Strategie verfolgt und z.B. - und nicht nur - das Bildungswesen in ihrem Sinne ausrichten will.
Das ist derzeit nicht zu beweisen, obwohl vieles für diese Annahme spricht.

Wir sollten uns aber davor hüten, ein ganzes Volk in Haftung zu nehmen. Das ist nach dem Zweiten Weltkrieg mit Deutschland geschehen. Und die Geschichte beweist, das war ein Fehler.
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Balduin
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Ein Hinweis der Moderation: Skeptik, ich musste Deinen Beitrag, in dem Du eine Übersetzung des russischen Textes einer russischsprachigen Website veröffentlicht hast, aus urheberrechtlichen Gründen ändern. DeepL beansprucht für sich kein Urheberrecht an den Übersetzungen, aber natürlich sind auch fremdsprachige Artikel urheberrechtlich geschützt. Die Beiträge finde ich selbst auch hochinteressant (gleichwohl muss man das auch immer mit Distanz und kritischer Sicht lesen Marianne hat da schon einen Punkt), gleichwohl möchte ich nicht, dass (potentielle) Urheberrechte verletzt werden.

Wenn keine eigenen Texte veröffentlicht werden, muss das mit Quellenangabe kenntlich gemacht werden (Kursivschreibweise). Wörtliche Übernahmen dürfen nur aus 1 - 3 Sätzen bestehen.

Übersetzungen fremdsprachiger Artikel können ähnlich "angeteasert werden". Wer weiterlesen möchte, kann ja ohne Weiteres selbst DeepL bemühen.

Bilder dürfen nur verwendet werden, wer über die entsprechende Lizenz verfügt (selbst aufgenommene Bilder sind regelmäßig kein Problem, ansonsten bietet sich Wikimedia Commons an). Auch hier ist stets eine Quelleangabe vorzunehmen.

Mir selbst ist auch wichtig, dass keine Texte von Geschichte-Wissen unberechtigt und ungekennzeichnet im Internet verwendet werden. Deshalb achte ich auch selbst sehr darauf. Ich denke, dass das auch ein Qualitätsmerkmal von Geschichte-Wissen ist.
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
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Barbarossa
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Was ich mich beim Thema Propaganda in Russland schon mehrmals gefragt habe:
Gibt es in Russland nicht auch Satellitenfernsehen? Das kann ja auch nicht gestört werden. Das würde für mich bedeuten, wer sich aus anderen Quellen informieren möchte, der kann das auch.
Marianne schlug einen Haken zum NS - selbst dort konnte man sich aus anderen Quellen informieren, wenn man es wollte. Es gab die BBC, auch wenn es streng verboten war, den Sender zu hören. Aber dort erfuhr man z. B. auch von den KZs, von denen ansonsten nichts erfuhr.
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Skeptik
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Putin hat in seinem kranken Hirn die Idee von der Pest der Nazis - mit ihrem Obernazi Selenskyj - in die Welt gesetzt und weiß nun nicht mehr aus noch ein:

https://www.n-tv.de/mediathek/videos/po ... 77211.html

Der jüdische Oberrabiner der Ukraine dazu: "Die ganze jüdische Gemeinde in der Ukraine sei stolz auf ihn und unterstütze ihn."
andreassolar
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Zum Präsidenten der Russischen Föderation gibt es eine Doku von 2001 von Vitaly Manski über Putin von Ende 1999 bis zur Präsidentenwahl März 2000.
Manski hat die Aufnahmen weit später, anscheinend nachdem er vorsichtshalber Russland nach der Annexion der Krim 2014 verlassen hatte, nochmals editiert und kommentiert.

Inzwischen gibt es eine deutschsprachige Fassung davon, mit Hilfe diverser Fernsehsender wie ARTE, möglich gemacht.
Youtube-Titel: 'Der Aufstieg von Wladmir Putin', Kanal: Magic Puma.

2 Dinge:
- Jelzin bringt Putin zu Silvester 1999 ins Präsidentenamt, geschäftsführend, Jelzin tritt zurück. Ende März 2000 wird regulär der neue Präsident vom Volk gewählt, Putin gewinnt. Die Aufnahmen zeigen, dass Jelzin anruft, um Putin zu gratulieren, dieser aber signalisiert, nicht ans Telefon gehen zu wollen. Man versichert Jelzin, Putin würde zurück rufen. Doch Putin ruft nie zurück.

- Putin ist es sehr wichtig zu erfahren, was und wie der Dokufilmer darüber denkt, was Putin ihm zuvor in einer längeren Passage an Überlegungen und Ansichten mitgeteilt hat. Das fällt ziemlich auf, wie Putin insistiert, der Filmer möge ihm mitteilen, was er über Putins zuvor geäußerte Ansichten und Überlegungen denkt.

Der Dokufilmer hat die Aufnahmen also weit später, nach 2014, kommentiert, nun aus wissender Position der Jahre zwischen 2000 und 2014.
andreassolar
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Dieses auffallende Insistieren Putins, was der Gegenüber von den Vorstellungen und Positionen Putins hält, ob er sie teilt oder für gut befindet, erinnerte mich halt - sorry für die plumpe Analogie - an einen gewissen H., welcher zumindest wohl ab ca. 1924/1925 in Dialogsituationen mit einem Gegenüber diesen stets umgehend danach 'abtastete', ob dieser gewisse Grundannahmen H.s teile. Das war anscheinend der wichtigste Punkt für H. überhaupt bei der Beurteilung und Akzeptanz des Gegenüber.
Skeptik
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Danke für diesen Youtube-Film: 'Der Aufstieg von Wladmir Putin‘. Es ist ein Psychogramm dieses Mannes. Gegen Ende sagt er: "Alle, die in der Regierung und der Verwaltung arbeiten werden müssen gleich denken. Meiner Auffassung nach gibt es nur ein Mittel: ehrlich zu sein!“ Er insistiert weil seine Ehrlichkeit eine gelernte Ehrlichkeit ist und sein Verstand Bestätigung verlangt.

Und die Schule dieser Nation ist die Armee und ihre institutionalisierte Gewalt.
Boris Schumatzsky schrieb in der F.A.Z. vom 10.9.2023: „Wer in Russland aufwächst, kennt Dutzende Namen für Gewalt. Die in den Kasernen heißt „Dedowschtschina“. Bis heute werden jedes Jahr Hunderttausende junger Männer in den Kasernen gedemütigt, oft geschlagen, manchmal vergewaltigt oder zu Tode geprügelt. In den ersten Monaten werden sie „Geister“ genannt oder „Söhnchen“, sie werden gezwungen, älteren Soldaten die Unterhosen mit der Hand zu waschen, wenn sie nicht die Kloschüssel mit der Zunge ausschlecken wollen.Jeder Geist, der sich dieser Dedowschtschina fügt, steigt später auf zum ded, Großvater, und darf nun selbst Neuankömmlinge „erziehen“.

"Der Hauptzweck der Armee", schreibt Dmitri Bykow, "ist keineswegs die Verteidigung der Außengrenzen. Sie ist die angemessene repressive Erziehung der Bevölkerung, in der diese zu absolutem Hackfleisch gemacht werden muss. Das ist die Schule, die Initiation, ...ohne die ein Mensch nicht als vollwertiger Bürger betrachtet werden kann. <...> Ein Mann kommt aus der Armee und hat ein kleines Stück Menschlichkeit aus sich herausgeätzt.... Danach ist er absolut bereit für das sowjetische oder russische Leben“.

In dieses Denken paßt auch, was Tatjana Tolstaja, eine Enkelin des sowjetischen Klassikers Alexj Tolstoj, 2005 auf Facebook schrieb: "Wenn russische Soldaten Millionen von Deutschen vergewaltigt haben, wie uns jetzt erzählt wird, dann müssen diese Deutschen Kinder zur Welt gebracht haben - nun, vielleicht nicht alle, aber die Hälfte von ihnen, sagen wir mal. Also ist die deutsche Bevölkerung in den eroberten Gebieten jetzt russisch, nicht deutsch.“

Das hat wohl auch Wladimir Putin verinnerlicht und bei seinem Gespräch mit Emmanuel Macron zur Blockadehaltung der Ukraine beim Minsker Abkommen von 2015 unbefangen, weil für ihn selbstverständlich, mit einem Satz aus der Gossenposie zum Ausdruck gebracht: „Ob es dir gefällt oder nicht, meine Schöne, du musst es erdulden."
andreassolar
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Es gab ja bereits in den frühen 1980er gelegentliche, viel zu seltene Dis. über die in der sowjetischen Armee offenbar herrschende strukturelle und direkte Gewalt, damals in Folge der doch teils irritierenden brutalen Einsätze der sowjetischen Armee in Afghanistan.

Die verschiedenen Gegnergruppen agierten ebenfalls mit allen Mitteln gegen sowjetische Einheiten, doch die sowjetische Armee überragte in der Summe ihre Gegner an Brutalität und grenzenlose Gewalt - jene als Kinderspielzeuge getarnten Explosionskörper gehören in dieses Repertoire - anscheinend um ein Vielfaches.

Putin selber mit seiner Fixierung auf gleichförmiges Denken in seinem Sinne, auf seinen Glauben, er könne j e d e n in seinem Sinne im persönlichen Gespräch überzeugen, wenn dieser nur ehrlich und offen wäre...das verrät doch deutlich den gelernten sowjetischen Geheimdienstler.
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Balduin
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Die Brutalität der Armee (sich gegenüber den eigenen Soldaten) hat doch eine lange Tradition bis zurück in die zaristische Armee. Die Zustände in ebenjener haben dann ja auch mit zur Revolution geführt. Wirklich geändert hat sich aber für den gemeinen Soldaten anscheinend nichts.
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Den ganzen Wahnsinn dieses Krieges in der Ukraine zeigt dieser Film:
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/po ... 94106.html
Die Menschen leben nur noch in den Trümmern ihrer Stadt. Die immerwährenden Einschläge scheinen sie nicht mehr zu berühren. Die beiden älteren Frauen am Beginn des Films fahren ohne weitere Regung in ihrem Gespräch fort, während die Reporterin erschrocken zusammenzuckt.
Auch der Mann ab Minute 1.10 amüsiert sich köstlich über die Reaktion der Reporter. - Unfassbar!
andreassolar
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Balduin hat geschrieben: 12.09.2023, 05:52 Die Brutalität der Armee (sich gegenüber den eigenen Soldaten) hat doch eine lange Tradition bis zurück in die zaristische Armee. Die Zustände in ebenjener haben dann ja auch mit zur Revolution geführt. Wirklich geändert hat sich aber für den gemeinen Soldaten anscheinend nichts.
Die zaristische Armee der Anti-Napoleon-Front 1814/1815 hatte damals überraschenderweise eher zivile Manieren gehabt, zumindest außerhalb der großen Kriegsgefechte, meine ich mich zu erinnern.
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