https://www.dhm.de/ausstellungen/staats ... seit-1789/Mit seiner neuen Ausstellung „Staatsbürgerschaften. Frankreich, Polen, Deutschland seit 1789” (1. Juli 2022 – 15. Januar 2023) thematisiert das Deutsche Historische Museum den Bedeutungswandel und die Mobilisierungskraft von Staatsbürgerschaft vom „langen“ 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart: Entscheidend für ihre Herausbildung war die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 1789. Sie schuf den citoyen – den Staatsbürger – und bestimmte, welche Rechte und Pflichten mit dieser neuen Rolle einhergingen. In der Folge stieg die Staatsbürgerschaft zur dominanten Form politischer Zugehörigkeit im Zeitalter des Nationalstaats auf, wurde von Diktaturen als Mittel ethnischer und politischer Selektion eingesetzt und nimmt in der Unionsbürgerschaft der supranationalen EU neue Gestalt an. Die Staatsbürgerschaft wurde somit zum zentralen Instrument der Verteilung von Lebens- und auch Überlebenschancen in den europäischen Staaten des 19. und 20. Jahrhunderts.
Im Fokus der Ausstellung stehen drei Länder Europas – Frankreich, Polen und Deutschland –, die als Nachbarstaaten durch gewaltsame Auseinandersetzungen in Gestalt von Besetzung und Vertreibung sowie politische Kooperation eng miteinander verflochten waren und sind. Der Blick auf zwei Jahrhunderte geteilter Geschichte zeigt, wie stark die Konzepte und Praktiken der Staatsbürgerschaft nicht nur die politischen Beziehungen zwischen den drei Nachbarn abbilden, sondern diese in Abhängigkeit von politisch-sozialen Konstellationen und Interessen maßgeblich mitbestimmen.
Würde ich in der Nähe von Berlin wohnen, wäre ich wahrscheinlich Dauergast im DHM. Ich war einmal drin, toll gemachtes Museum.