Suche nach einer >besseren Gesellschaft<

Allgemeine politikwissenschaftliche Diskussionen

Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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Also, ich muß sagen, ich weiß zwar nicht, was du nun genau in den "falschen Hals" bekommen hast und ich gehe jetzt auch nicht auf jeden deiner z. T. etwas wirren Anschuldigungen ein - insbesondere das mit dem WTC, das ohnehin nur eine der vielen Verschwörungstheorien ist (könnte übrigens glatt von den Kommunisten sein, wenn ich so überlege, was die so für völlig verwirrte Anschuldigungen in die Welt gesetzt haben...) - aber eines will ich doch mal klar stellen:
Grundsätzlich halte ich überhaupt nichts davon, ein antihumanistisches und kollektivistisches Regime mit einer (zugegeben) sich entwickelnden Demokratie zu vergleichen (in der nun mal der Individualismus im Vordergrund steht). Denn da vergleicht man nicht nur Äpfel mit Birnen, sondern ein Pantoffeltierchen mit einem Säugetier.
Auch in Demokratien können politische Fehlentscheidungen getroffen werden, aber das würde mich nie dazu bringen, dieses politische System an sich in Frage zu stellen. In einem kollektivisten System will ich nie wieder leben. Das hatte ich 22 Jahre meines Lebens - mehr als genug. Deshalb würde ich niemals eine solche Rechnung aufmachen, wer nun die meisten Verbrechen begangen hat. Wir haben als "bestes" politisches System (meiner Meinung nach) nun mal nur die Demokratie (die sich natürlich weiterentwickeln läßt) - alles andere führte uns bisher in eine viel schlimmere Barbarei. Klar haben die Demokratien auch ganz ähnlich Barbareien, wie Vietnam oder Dresden zu verantworten, aber bei Vietnam kam z. B. die US-Regierung durch eine Volksbewegung nach den Berichten der freien Medien stark in Bedrängnis. Wären nicht die Amis in Vietnam gewesen, sondern die SU oder Japan im 2. WK, dann wäre 1. erst gar nichts über die Grausamkeiten des Krieges bekannt geworden (fehlende freie Medien), aber wäre es dennoch irgendwie heraus gekommen, dann hätte 2. die Bevölkerung nichts dagegen tun können (fehlende freie Meinungs- und Demonstrationsfreiheit). Fällt dir was auf? :roll:

Letztendlich sehe ich aber tatsächlich immer noch eine innergesellschaftliche Diskussion darüber (vor allem in den ehemals kommunistisch regierten Ländern), welche Lebensform nun besser ist. Und es ist eben ein Kampf zwischen völlig unterschiedlichen Lebensmodellen des Menschen: Ein Kampf zwischen Individualismus gegen Kollektivismus.
Möglich, daß dieser Kampf noch immer nicht endgültig entschieden ist, aber wenn du mich fragst, dann halte ich den Individualismus für das, was den technologischen Fortschritt des Menschen am dynamischsten hält und u. a. deshalb allen anderen Lebensmodellen überlegen ist.

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:arrow: Und weil das jetzt alles überhaupt nichts mehr mit der Bürgerschaftswahl in Bremen zu tun hat, verschiebe ich nun einige Beiträge in den entsprechenden Pfad.
Die Moderation
:wink:
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Barbarossa
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Nach den nun schon einige Zeit währenden Protesten gegen die Machenschaften der Börse in der New Yorker Wall Street, gab es nun weltweite Proteste gegen Banken:
Weltweite "Occupy"-Demonstrationen
Protest ohne Grenzen

Weltweit hat sich der Zorn gegen die mächtigen Finanzmärkte entzündet. In vielen Städten bleibt der Protest friedlich, in Rom dagegen brennen Autos. Ein Überblick.
(...)
Demonstrationsstart in Australien und Neuseeland
(...)
Verhaltener Protest in Asien
(...)
Tausende protestieren in deutschen Großstädten
(...)
Großdemonstration in London
(...)
Brennende Autos in Rom
(...)
In den USA geht es weiter
...
den ganzen Artikel lesen: http://geschichte-wissen.de/go/weltweiteoccupy

Ich denke, diese Demos gehören auch in den Pfad zur "Suche nach einer >besseren Gesellschaft<" hinein. Wobei hier vor allem gegen das bestehende Finanzsystem demonstriert wird.
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Barbarossa
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Ralph hat geschrieben:http://i.imgur.com/e2CgR.jpg
http://occupysesamestreet.org/

Da hilft nur Satire!
Nee, oder?
:lol:
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Barbarossa
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Noch ein paar Gedanken von mir zur "Occupy"-Bewegung:

Etwas über 20 Jahre nach dem Zusammenbruch des Sozialismus - dem Ostblock - scheint nun auch das westliche, auf der Marktwirtschaft basierende Wirtschaftssystem in einer ernsten Krise zu stecken. Eine Krise schließt sich der nächsten an. Auf die Finanzkrise folgt die Schuldenkrise der größten Wirtschaftsnationen. Viel wird in den Medien darüber diskutiert und die derzeitige Schuldenkrise wird vor allem mit einem bereits 40-jähriges Leben über den Verhältnissen erklärt. Hat sich also im Wettstreit der Systeme - im Kalten Krieg - also auch der Westen übernommen? Hat auch der Westen zu sehr in "Saus und Braus" gelebt, um als das attraktivere Wirtschftsmodell dazustehen?
Und als der Ostblock zusammengebrochen war, hätte man viel schneller den Lebensstandart herunterfahren müssen, um diese Krise zu verhindern? Und sich mit "totgerüstet"?
Oder sind das schon die Auswirkungen der Bankenrettungen in der Finanzkrise?

Wie auch immer:
Das derzeitige Wirtschaftssystem scheint vor allem bei den jungen Leuten in der ganzen Welt immer weniger Akzeptanz zu haben. So muß man wohl die "Occupy"-Bewegung verstehen, wenn gegen Börsenspekulanten und Bankenrettungen demonstriert wird. Interessant ist dabei, daß aber auch die alten (vor 20 Jahren geschlagenen) Protagonisten daraus keinen Vorteil schlagen können. Denn Repoter haben beobachtet, wie Angehörige der "Linken", die mit Transparenten auf diesen "Zug aufzuspringen" versuchten, diese ausgebuht wurden und die Spruchbänder wieder einrollen mußten. Wogegen die "Occupy"-Bewegung ist, scheint klar zu sein.
Aber was ist die Alternative? Wie soll denn ein besseres Wirtschafts- und Finanzwesen aussehen?
Hat dazu auch jemand eine Idee?

Edit: Ein Link für alle, die an einer online-Unterschriftensammlung teilnehmen möchten: http://www.campact.de/finanzkrise/sn2/signer
:wink:
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