Cherusker hat geschrieben:Der Anwalt der Roten Flora, Andreas Beuth, hat nur kritisiert, daß es den "linken" Stadtteil Schanzenviertel getroffen hat und nicht Pöseldorf oder Blankenese ?
Böse gesagt: Prima, wenn man sich in den Kreisen uneins ist. Und je weniger einig die sich sind, desto besser für die gemäßigten Floristen, von denen längst nicht alle militant sind.
Barbarossa hat geschrieben:War der Sänger Rio Reiser nicht auch links? Er sang doch seiner Zeit den Song ,,Macht kaputt, was euch kaputt macht!''
Rio war links, war schwul, war Idealist, und er wurde gern von allen möglichen Leuten vor den Karren gespannt. Der von Dir zitierte Song ist weiträumiger und in Konnex zur Persönlichkeit Rios einzuordnen, dass der Titel als bequeme Kampfparole der Autonomen diente, heißt nicht, dass Rio das so gemeint hatte. Er war keiner, der Gewalt predigte, und auch aus dem Sontext lässt sich nicht entnehmen, dass er physische Gewalt gemeint hat. Hat er nicht.Letztlich scheiterte er an sich selbst und daran, dass er auch auf der linken Seite feststellen musste, wie sehr es um Machterhaltung geht.
Barbarossa hat geschrieben:In Hamburg waren sie jedenfalls bestens organisiert und die Polizei musste sehr aufpassen, dass sie nicht in ihnen gestellte Fallen tappt.
Man wird abwarten müssen, was da wirklich linksextremeistische Gewalt war und/ oder wieviele andere, nur an der Gewalt interessierte Hools darunter waren.
Cherusker hat geschrieben:Genau diese Aktion fand ich selten dämlich.
Mit Schnellbooten drauf losrasen und dann kurz vorher noch abdrehen .....was soll so ein kindisches Verhalten ?
Soll das martialisch wirken ?
Solch eine Aktion ist eher von Terroristen zu erwarten, die mit sprengstoffbeladenen Schnellboote eine Aktion durchführen. Was wäre gewesen, wenn irgendwelche Sicherheitskräfte diese Aktion falsch gedeutet und das Feuer eröffnet hätten ?
Das war mit Ansage und nicht aus heiterem Himmel, und ganz blöd sind die Waspo-Leute nun auch nicht.
Ganz gewiss sollte und wollte man nicht martialisch sein, und kindisch war das auch nicht. Terroristisch misszuverstehen mal gar nicht. Nicht alles, was in Hamburg an Protest oder nur Demonstration, was von den Gipfelbesetzern erwartet wird, war schlecht, geschweige denn, unberechtigt.
Unberechtigt war die Randale unter mehr oder weniger dünnem politischen Mäntelchen, ganz und gar deplatziert und inzwischen desavouiert waren auch Meinungen und Kommentare sogenannter Exoerten, die das fast Terror- mäßige Vorgehen in Schutz nahmen, die Schuld der Polizei zuschoben etc.
Nun sucht man die Schuldigen, Merkel, Scholz, " die Polizei"- ein Sündenbock muss her, um den Kopf aus der Mitverantwortungsschlinge zu ziehen.
Olaf Scholz soll zurücktreten- was für ein Unfug und Ablenkungsmanöver von allen möglichen Fehlern auf vielen Seiten.
Sorry, aber die Schuldigen sind die Täter als erste, dann teilweise die Medien, die auf der Polizei rumhackten, egal, was die tat oder ließ, und die Hools in Schutz nahm. Die Dauer-Sensationsberichterstattung von Gewalt- die friedlichen Demonstranten von gestern kamen viel weniger ins Bild zu Wort.
Wird Zeit, dass man in den extremen Szenen aufräumt, rechts wie links und keiner, der aus angeblichen politischen Motiven heraus zündelt, Menschen bedroht, zur Gewalt aufruft, Gewalt toleriert, Pardon bekommt.
Wobei nicht nur ich vermute, dass ssich unter den Randalierern reichlich "artfremde, eigentlich unpolitische Typen befanden. Tolles Wochenende gehabt, nun warten wir auf den Start der Fußballsaison. Ohne damit die gewaltbereite linke Szene nur ansatzweise entschuldigen zu wollen. Auch nicht die tumbe Äußerung von Sara Wagenknecht, Merkel sei schuld,aber wir haben ja Wahlkampf, und da muss sie natürlich das Wort "links" von all dem, was unter linkem Vorzeichen passierte, reinwaschen.
Abgesehen davon, was ist beim Gipfel letztlich rausgekommen? Das zu analysieren, habe ich noch nicht geschafft.
Muttersprache: Deutsch Vaterland: Keins. Heimat: Europa
LG Ruaidhri