Karriere Gottes - von kleiner Gottheit zum Allmächtigen

Die Kirche hatte eine machtvolle Stellung im Leben der Menschen des Mittelalters und bestimmte Politik und Gesellschaft auf einzigartige Weise.

Moderator: Barbarossa

Benutzeravatar
dieter
Mitglied
Beiträge: 10152
Registriert: 29.04.2012, 09:48
Wohnort: Frankfurt/M.

Jahwe beginnt seinen Siegeszug als Schutzgott eines kleinen Nomadenvolkes. Mir vulknischer Macht ausgestattet, entwickelt ersich zu einem mächtigen Kriegsgott. Eine Eigenschaft, die ihn um das Jahr 1000 vor Christus auch zum göttlichen Begleiter Davids werden lässt. Der Hirtensohn aus Hebron muß auf seinem Weg zum König Israels mehr als einen Kampf bestehen. Am Ende dieser Episode ist Jahwe zum Ntionalgott aufgesiegen, wie arcghäologische Funde in der ganzen Region belegen. Alleinherrscher ist er aber noch keinswegs. Er muss sich Aufgaben und Macht teilen, unter anderem mit Aschera, der Frau an seiner Seite.
Quelle: http://www.terra-x.zdf.de
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Benutzeravatar
dieter
Mitglied
Beiträge: 10152
Registriert: 29.04.2012, 09:48
Wohnort: Frankfurt/M.

Wie sich die Alleinverehrung Jahwes schließlich durchsetzt, ist auch kein unlösbares Rätsel der Bibel. Laut Prof. Lang, bibelwissenschaftler und Spezialist für das Alte Testament, ist die Konzentration auf den Kriegs- und Nationalgott Jahwe eine notwendige Folge der ständigen Bedrohung Israels im 8. Jahrhundert vor Christus.
Wandelbarer Universalgott für alle Völker
Dass Gott dann aber ebenso wie sein Volk Israel den Untergang des Königsreiches und das Exil in Babylonien im 6. Jahrhundert vor Christus übersteht, grenzt allerdings an ein Wunder. Ein Erfolgsgeheimnis ist dabei in der Anpassungsfähigkeit eines Gottes zu sehen, der auch ohne Tempel und Statuen auszukommen versteht. In der Form von Heiligen Schriften kann Jahwe auch nach der Katastrophe seine Verehrer in aller Welt durch die Zeiten hindurch begleiten. Seine Wandelbarkeit macht schließlich auch die christliche Umdeutung des biblischen Gottes zu einem Universalgott für alle Völker möglich.
Quelle: www.terra-x.zdf.de
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Benutzeravatar
Triton
Mitglied
Beiträge: 1909
Registriert: 09.10.2012, 10:30

Was mir die Tage eingefallen ist: Es gibt für den Zustand, dass es Gott nicht gibt, kein "positives Wort". Es gibt nur zusammengesetzte Worte: Gottlosigkeit, Atheismus usw. Oder liege ich da falsch?
Sterblichkeit gibt es, aber die Unsterblichkeit (die es nicht gibt) müssen wir Menschen uns verbal zusammenbasteln.
Hmmm...

Beste Grüße
Joerg
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
ehemaliger Autor K.

Triton:
Was mir die Tage eingefallen ist: Es gibt für den Zustand, dass es Gott nicht gibt, kein "positives Wort". Es gibt nur zusammengesetzte Worte: Gottlosigkeit, Atheismus usw. Oder liege ich da falsch?
Sterblichkeit gibt es, aber die Unsterblichkeit (die es nicht gibt) müssen wir Menschen uns verbal zusammenbasteln.
Hmmm...
Mir fällt auch kein positives Wort ein, vielleicht deshalb, weil eine Welt ohne Gott in der Regel negativ gesehen wurde. Sonst gibt es halt Sachausdrücke wie: Raum-Zeit-Kontinuum oder einfach nur Universum. Glücksgefühle kommen bei diesen Wörtern aber nicht auf, sie sind kalt und unpersönlich. Vielleicht auch ein Grund, weshalb Atheismus nicht so richtig populär wird, er bietet den Menschen kein positives Gegenstück zu Gott an.
Benutzeravatar
Triton
Mitglied
Beiträge: 1909
Registriert: 09.10.2012, 10:30

Der Atheismus ist doch beliebt, immer mehr Menschen treten zumindest aus der Kirche aus. Aber wahrscheinlich hast Du Recht, gleichzeitig wird an alles Mögliche geglaubt: Fußballgott, Hufeisen, Vorsprung durch Technik, Okkultismus, Satanismus usw.

Ich denke, die Mehrzahl der (aufgeklärten) Menschheit besteht aus Agnostikern, ohne sich dessen bewusst zu sein. Aber die fehlende Eindeutigkeit der Position und die etwas anspruchsvolle Betrachtungsweise machen den Agnostizismus unpopulär.

Beste Grüße
Joerg
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
Benutzeravatar
dieter
Mitglied
Beiträge: 10152
Registriert: 29.04.2012, 09:48
Wohnort: Frankfurt/M.

Triton hat geschrieben:Was mir die Tage eingefallen ist: Es gibt für den Zustand, dass es Gott nicht gibt, kein "positives Wort". Es gibt nur zusammengesetzte Worte: Gottlosigkeit, Atheismus usw. Oder liege ich da falsch?
Sterblichkeit gibt es, aber die Unsterblichkeit (die es nicht gibt) müssen wir Menschen uns verbal zusammenbasteln.
Hmmm...
Beste Grüße
Joerg
Lieber Joerg,
das wird sicherlich daran liegen, dass die Mehrheit der Menschen sich ein Leben ohne ein Göttliches Wesen nicht vorstellen können. Für mich persönlich ist Gott ein Gesetz, wer gegen dieses Gesetz im Posoitiven oder Negativen verstößt bekommt irgendwann seine Quittung. Nur allein bei dem Versprecher von Schabowski, der den Mauerfall auslöste glaube ich ein göttliches Wirken zu erkennen. Wenn man das in einem Spielfilm gebracht hätte, wäre dieser Film als unglaubwuüdig angesehen worden. :wink: :mrgreen:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Benutzeravatar
dieter
Mitglied
Beiträge: 10152
Registriert: 29.04.2012, 09:48
Wohnort: Frankfurt/M.

Karlheinz hat geschrieben:
Triton:
Was mir die Tage eingefallen ist: Es gibt für den Zustand, dass es Gott nicht gibt, kein "positives Wort". Es gibt nur zusammengesetzte Worte: Gottlosigkeit, Atheismus usw. Oder liege ich da falsch?
Sterblichkeit gibt es, aber die Unsterblichkeit (die es nicht gibt) müssen wir Menschen uns verbal zusammenbasteln.
Hmmm...
Mir fällt auch kein positives Wort ein, vielleicht deshalb, weil eine Welt ohne Gott in der Regel negativ gesehen wurde. Sonst gibt es halt Sachausdrücke wie: Raum-Zeit-Kontinuum oder einfach nur Universum. Glücksgefühle kommen bei diesen Wörtern aber nicht auf, sie sind kalt und unpersönlich. Vielleicht auch ein Grund, weshalb Atheismus nicht so richtig populär wird, er bietet den Menschen kein positives Gegenstück zu Gott an.
Lieber Karlheinz,
das sehe ich ähnlich. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Benutzeravatar
dieter
Mitglied
Beiträge: 10152
Registriert: 29.04.2012, 09:48
Wohnort: Frankfurt/M.

Triton hat geschrieben:Der Atheismus ist doch beliebt, immer mehr Menschen treten zumindest aus der Kirche aus. Aber wahrscheinlich hast Du Recht, gleichzeitig wird an alles Mögliche geglaubt: Fußballgott, Hufeisen, Vorsprung durch Technik, Okkultismus, Satanismus usw.
Beste Grüße
Joerg
Lieber Joerg,
die meisten Menschen treten aus der Kirche aus, wie auch mein Sohn und die Schwiegertochter. die beiden Enkelchen sind getauft worden, weil sie die Kirchensteuer sparen wollen. :roll:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
demark
Mitglied
Beiträge: 262
Registriert: 29.11.2012, 12:46

dieter hat geschrieben:
Triton hat geschrieben:Der Atheismus ist doch beliebt, immer mehr Menschen treten zumindest aus der Kirche aus. Aber wahrscheinlich hast Du Recht, gleichzeitig wird an alles Mögliche geglaubt: Fußballgott, Hufeisen, Vorsprung durch Technik, Okkultismus, Satanismus usw.
Beste Grüße
Joerg
Lieber Joerg,
die meisten Menschen treten aus der Kirche aus, wie auch mein Sohn und die Schwiegertochter. die beiden Enkelchen sind getauft worden, weil sie die Kirchensteuer sparen wollen. :roll:
Ja das ist doch auch richtig! Die Kirchensteuer bekommt doch nicht Gott!
Die fressen doch Manager, die aus der Kirchlichen Lehre ein Geschäft gemacht haben und davon leben. Der Papst, die Kardinäle und immer weiter runter..........
Und Gott duldet das1
Wenn ich persönlich mit Gott rede, brauche ich doch keinen besonderen Raum, keine Kirche und keinen Pfaffen!
Dann will ich mit IHM allein sein.

Und wenn ich mal sterbe, dann fragt Gott auch nicht nach der Kirchensteuer! Nein da fragen irdische Geister nach Geld, egal, ob du Steuerzahler warst oder nicht, und deren Hände, die sie aufhalten nach Geld, sind größer als Baggerschaufeln.
Benutzeravatar
dieter
Mitglied
Beiträge: 10152
Registriert: 29.04.2012, 09:48
Wohnort: Frankfurt/M.

demark hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:
Triton hat geschrieben:Der Atheismus ist doch beliebt, immer mehr Menschen treten zumindest aus der Kirche aus. Aber wahrscheinlich hast Du Recht, gleichzeitig wird an alles Mögliche geglaubt: Fußballgott, Hufeisen, Vorsprung durch Technik, Okkultismus, Satanismus usw.
Beste Grüße
Joerg
Lieber Joerg,
die meisten Menschen treten aus der Kirche aus, wie auch mein Sohn und die Schwiegertochter. die beiden Enkelchen sind getauft worden, weil sie die Kirchensteuer sparen wollen. :roll:
Ja das ist doch auch richtig! Die Kirchensteuer bekommt doch nicht Gott!
Die fressen doch Manager, die aus der Kirchlichen Lehre ein Geschäft gemacht haben und davon leben. Der Papst, die Kardinäle und immer weiter runter..........
Lieber demark,
ich bin noch in der Ev. Kirche, weil die kath. Kirche bei uns im Land eine zu große Macht hat, trotz der Mißbrausfälle, die alle vorgekommen sind. Ich will keinen Kath. Staat. :roll:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
RedScorpion

Ihr Lieben,

sicherlich ist eine Rolle, in der es Kirchen oder Religionsgemeinschaften obliegt, in Teilbereichen die Aufgaben staatlicher oder kommunaler Behörden zu übernehmen, im Einzelfall zu hinterfragen,

auch, ob es gerecht ist, dass ein aus der Kirche ausgetretener Bürger durch Transferleistungen, Subventionen und Steuererleichterungen des Staates an die Kirchen weiterhin Steuern an Religiöse zahlt,


aber allein aus der Kirche auszutreten, um ein paar Kröten zu sparen, und es zu wagen, sich weiterhin als Christen zu bezeichnen (wobei ja bekannt sein sollte, dass sich Glauben nicht nur, aber eben auch durch und in der Gemeinschaft lebt und erlebt), ist dreist und sehr wohl Ausdruck einer auf die Spitze getriebenen Mitnahmementalität der Abgründe unserer Gesellschaft.

M.W. ist richtig, dass die lutherische Kirche grösster Grundbesitzer in D ist,

die Frage ist aber nicht unberechtigt, was das denn für Immobilien/Ländereien sind im Detail, und ob sie eher Kohle abwerfen oder doch vielmehr Kosten bereiten (soll man alte Kirchen in zentralen Lagen abreissen, um auf deren Grundstück Wolkenkratzer hochzuziehen, falls dies Denkmalschutz und Bebauungspläne überhaupt zulassen?). Weder Gemeindeleben, noch Pflege von Einrichtungen und deren Unterhaltung, noch die Bezahlung der Angestellten ist gratis.

Vorbilder und Modelle hat's da eigentlich auch nicht so richtig; in Schweden z.B. ist die Staatskirche abgeschafft seit 20 Jahren, mit dem Erfolg, dass die Position des Christentums geschwächt ist (sei es durch die Abnahme der Gläubigen, als auch durch den Ausfall von Finanzmitteln, als auch durch die Konkurrenz von Sekten und Pseudo-Religionen, jenseits bisweiliger Indignation ob des Erstarken des Islam und des Katholizismus durch Einwanderer);

in anderen Ländern hat's keine Kirchensteuern, dafür dann auch keine oder kaum Einrichtungen der Kirche(n) und heruntergekommene bis verfallene Gotteshäuser, keine Entwicklungshilfe und null Service.

Ist eben halt die Frage, was man will.

"Geiz ist geil" zahlt sich aber vllt doch am Ende nicht immer aus, zumal dann, wenn man irgendwann auch auf Leistungen, die früher von Kirchen übernommen wurden, angewiesen ist, und der Staat sich kaputtgespart hat und nicht in die brachliegende Bresche eintritt.


LG
demark
Mitglied
Beiträge: 262
Registriert: 29.11.2012, 12:46

dieter hat geschrieben:
...
Lieber demark,
ich bin noch in der Ev. Kirche, weil die kath. Kirche bei uns im Land eine zu große Macht hat, trotz der Mißbrausfälle, die alle vorgekommen sind. Ich will keinen Kath. Staat. :roll:


Hallo dieter, Du bist in der Evangelischen Kirche aus Protest gegen die Katholiken? Da bist du ja ein wirklicher Protestant! :lol:
Nein, wie jeder mit Gott zurand kommt ist doch gleich. Ich als getaufter, durch meine Eltern wieder aus der Kirche ausgetretener Mensch, habe die biblischen Inhalte selbst studiert. Weil mein Lehrer mir sagte, die Bibel gehöre zum Allgemeinwissen.
Und ich habe meine Zwiesprache mit Gott in stummen Monologen selbst gefunden.
Und ich bin nicht auf das Imperium eines Petrus angewiesen, der seinen Brotherrn "Jesus" vorm Hahnenschrei dreimal verleugnete.
Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15516
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

dieter hat geschrieben:...Nur allein bei dem Versprecher von Schabowski, der den Mauerfall auslöste glaube ich ein göttliches Wirken zu erkennen...
Dieser Versprecher hat den Mauerfall aber nur um wenige Stunden vorverlegt. Er war damals nicht "...sofort, unverzüglich" geplant, sondern für den 10. November 1989, 4.00 Uhr und sollte auch erst zu diesem Zeitpunkt über ADN bekannt gegeben werden. Schabowski haben wir es zu "verdanken", daß dieser Zeipunk auf kurz vor Mitternacht vorverlegt wurde und dieser 9. November nun "nie Feiertag werden darf" (Zitat: Zentralverband der Juden in Deutschland).
Ja ok, die Hauptschuldigen waren natürlich die Nazis...
:?
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
Benutzeravatar
Peppone
Mitglied
Beiträge: 2414
Registriert: 30.04.2012, 18:41

RedScorpion hat geschrieben:aber allein aus der Kirche auszutreten, um ein paar Kröten zu sparen, und es zu wagen, sich weiterhin als Christen zu bezeichnen (wobei ja bekannt sein sollte, dass sich Glauben nicht nur, aber eben auch durch und in der Gemeinschaft lebt und erlebt), ist dreist und sehr wohl Ausdruck einer auf die Spitze getriebenen Mitnahmementalität der Abgründe unserer Gesellschaft.
Uneingeschränkte Zustimmung! Klasse Statement...

Wobei "dreist" in meinen Augen eher noch untertrieben ist.

Beppe
Benutzeravatar
Triton
Mitglied
Beiträge: 1909
Registriert: 09.10.2012, 10:30

Wenn ich so die kirchlichen Skandale der letzten Jahre am geistigen Auge vorüberziehen lasse, dann kann ich sehr gut nachvollziehen, warum man mit der Institution Kirche und seinen Vertretern nichts mehr zu tun haben will. Ehrlich gesagt, halte ich "Glaube" auch (wie der Begriff eigentlich schon vorgibt) für einen inneren Vorgang. Das hat mit "Gemeinschaft" nichts zu tun. Wer sich mit ähnlichdenkenden austauschen will, bitte. Aber einen Prediger, der Ihnen einmal pro Woche von "oben herab" die Welt erklärt, darauf können die meisten verzichten. Und tun es ja auch.
Glaubensgemeinschaft ist mir viel zu nahe an der "Volksgemeinschaft". Der Einzelne ist kritisch, die Masse dumm.

Meine feste Überzeugung ist es, dass die Kirchen durch einen freiwilligen "Mitgliedsbeitrag" statt der Zwangssteuer nach einer schwierigen Anlaufzeit enorm an Anziehkraft und Glaubwürdigkeit gewinnen würden. In den USA erleben die christlichen Kirchen eine freiwillige Zuwendung, wie sie hierzulande völlig unvorstellbar ist.

Beste Grüße
Joerg
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Zurück zu „Glaube und Kirche“