Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Karlheinz hat geschrieben:
Man mag ja ordentliche Gerichte mit Richtern, Staatsanwälten, Verteidigern, Zeugenaussagen, Beweisaufnahme usw. für rückständig halten, aber meines Wissens gibt es diese „rückständigen“ Institutionen auch in der Schweiz. Vielleicht existiert ja in einigen Alpentälern noch eine Kopf-ab-Mentalität und die schöne Sitte der Lynchjustiz, aber ob das jetzt „fortschrittlich“ ist, wage ich zu bezweifeln. [...]
Das entbehrt freilich jeder Grundlage.
Es geht vielmehr um die altbekannte "tu quoque"-Argumentation.
D hat aufgrund der bekannten 12 Jahre gefälligst die Gosch'n zu halten, zumal es sich in puncto NSU gröbste Schnitzer geleistet hat.
...
Nicht wegen der 12 Jahre, sondern wegen der "Dönermorde" und dem NSU. Denn die Deckung derer welcher lässt auf grössere rechtstaatliche Probleme schliessen als Tote bei Auseinandersetzungen zwischen Demonstrationen und Polizei, welche es eben leider auch in der Geschichte von EU-Staaten hat, u.a. auch in der deutschen.
Titus Feuerfuchs hat geschrieben:
...
Also ist demzufolge in der Türkei, die nicht mal der Schatten einer rechtsstaatlichen Demokratie ist, ...
...
Und diese Deine Aussage ist eben nachweislich falsch.
Titus Feuerfuchs hat geschrieben:
...
Der machtgeile Chauvinist Erdogan ist im Vergleich zu den bösen Deutschen eh ein ganz lieber, netter Demokrat.
...
Ob er nett ist oder nicht, interessiert gar nicht. Seine Rolle hingegen ist jener anderer gewählter europäischer Staatschefs viel näher als jener arabischer Diktatoren.
Dass er auch danebenlangt, z.T. auch weit ("ausländische Medien und Kräfte sind schuld" usw.), will ich nicht in Abrede stellen; aber das tun europ. Regierungschefs manchmal genauso.
Kritik ist ja auch OK, und wenn konstruktiv, dann auch einer Besserung der Lage zuträglich; wenn's hingegen allein dazu dient, künstliche In-Groups ("Wir tollen") und Out-Groups ("Die Muslime mit ihrer Scharia") geht und das noch als Argument für einen Nichtbeitritt der TR zur EU dienen soll (was immerhin 3d-Thema ist), dann ist dies argumentativ ein Fehlschluss.
Titus Feuerfuchs hat geschrieben:
...
Karlheinz hat geschrieben:
Selbst in der vielgescholtenen Scharia muss der Ankläger für seine Anschuldigungen Beweise vortragen und darf sich nicht auf Mutmaßungen beschränken. [...]
Mag sein, nur sind die angesichts der dort geltenden Regeln oft nicht mal Makulatur. Die Zeugenausage einer Frau ist in den Schariastaaten weniger wert als die eines Mannes und wenn man als Frau das Pech hatte, vergewaltigt zu werden, nutzen alle Beweise nix, noch schlimmer, wenn sie Pech hat wird sie dafür auch noch dafür bestraft. Insofern ist die Scharia ein schlechtes Beispiel.
Auch, weil der Bezug zur Türkei nicht so dolle gegeben ist, ne?
Barbarossa hat geschrieben:
...
RedScorpion hat geschrieben:Man kann nicht sagen "Die Türkei ist das letzte, weil ...
Sagt ja auch keiner.
...
Nö, gar nicht.
Manche platzen ja geradezu vor (falschem) Nationalstolz und kulturellem Ueberlegenheitsdünkel. Wobei ich mich teilweise frage, worauf denn dieser Stolz aufbaut, bittschön.
Barbarossa hat geschrieben:
...
Nicht "die Türkei" ist das letzte, sondern Erdogan - der geht gar nicht. Er ist mir schon seit mehreren Jahren sehr unangenehm aufgefallen, so daß ich wirklich sage, solange der nicht weg ist, wird das nichts mit einer Mitgliedschaft.
Ja, denn Erdogan fährt ja gaaar nicht auf derselben Schiene von Berlusconi, Sarko, ja auch und gerade Merkel, ne?
LG