Diskussion zu DDR-Symbolen

Grundgesetz, Gesetzesfragen, Wahlen, bundespolitische Ereignisse, Polizei

Moderator: Barbarossa

Sollten DDR-Symbole als verfassungsfeindlich eingestuft werden?

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elysian
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Seewolf hat geschrieben: Im allgemeinen wird die DDR als Unrechtsstaat hingestellt mit "Menschenverachtenden" methoden. Hinterfragt man aber genauer warum , erntet man nur Schulterzucken Denn die meisten sind mit den DDR Verhältnissen klargekommen.
Das sind Millionen im NS-Staat auch.....
sic transit gloria mundi
elysian
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Seewolf hat geschrieben:@ Elysian
Man wurde bespitzelt, hatte keine Meinungsfreiheit, keine politischen Gestaltungsmöglichkeiten, es gab politische Verhaftungen, wer das Land verlassen wollte, riskierte erst Schikanen, dann sein Leben, es gab Arbeitszwang, usw. usf.
Dieses System war definitiv eine menschenrechtswidrige, menschenverachtende Diktatur! Evil or Very Mad

All diese Dinge die Du gerade aufgezählt hast , gibt es heutzutage genauso ! Vater Staat weiß bestens über dich bescheid ; hab keine Sorge. Den Behörden gehst Du nicht durch die Lappen.
Politische Verhaftungen wer das Land verlassen wollte dürfte es im eigentlichem Sinne heute nicht geben . Aber Du kannst die größten Probleme bekommen wenn Du diesen staat als ganzes an den Pranger stellst ! Haste schonmal was von Verunglimpfung des rechtsstaates gehört ? Man sollte also aufpassen , das man die BRD nicht allzutief in den Dreck zieht.
Und dann noch etwas: wer das Land verlassen wollte, riskierte erst Schikanen, dann sein Leben, es gab Arbeitszwang, usw. usf.. Wie kommst Du denn auf diese Schnur ? Mir ist bekannt , das ausreisewillige gerade deswegen ihren Job verloren. Und Arbeitszwang gibt es im gewissen Sinne heute auch. Lehne mal als arbeitsloser eine Stelle ab......was meinste , was mit Deinem Geld passiert......
So so, woher nimmst Du das Geheimwissen, dass beim BND oder sonstwo eine Akte mit allerlei Details, auch intimen Details, über mich geführt wird und dass man Spitzel auf mich angesetzt hat? Oder welche Behörde meinst Du genau? Na los, Butter bei die Fische!

Weiters gib doch mal Beispiele, wo der Staat einem große Probleme macht, wenn man ihn an den Pranger stellt? Allenfalls wenn man bestrebt ist, diese staatliche Ordnung zu beseitigen, kann es problematisch werden.
Im übrigen aber herrscht hier Meinungsfreiheit, eine solch große, dass sie bisweilen zu Lasten der persönlichen Ehre, auch der der Bundespolitiker(!), ausfällt.

Die Mittelkürzung ist kein Arbeitszwang. Arbeitszwang und Zwangsarbeit meinen genau das, was es heißt: ultimativer Zwang (also durch Strafe), eine Arbeit zu verrichten. Dass jemandem, der nicht arbeiten möchte, die Mittel auf das Notwendigste zusammen gestrichen werden, aber nicht gänzlich gestrichen werden(!), ist unproblematisch und entschieden etwas anderes als die in der DDR für Arbeitsunwillige vorgesehene Haftstrafe! (---> §249 I 1 StGB(DDR))
http://www.verfassungen.de/de/ddr/strafgesetzbuch68.htm
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Seewolf
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elysian hat geschrieben:
Seewolf hat geschrieben:@ Elysian
Man wurde bespitzelt, hatte keine Meinungsfreiheit, keine politischen Gestaltungsmöglichkeiten, es gab politische Verhaftungen, wer das Land verlassen wollte, riskierte erst Schikanen, dann sein Leben, es gab Arbeitszwang, usw. usf.
Dieses System war definitiv eine menschenrechtswidrige, menschenverachtende Diktatur! Evil or Very Mad

All diese Dinge die Du gerade aufgezählt hast , gibt es heutzutage genauso ! Vater Staat weiß bestens über dich bescheid ; hab keine Sorge. Den Behörden gehst Du nicht durch die Lappen.
Politische Verhaftungen wer das Land verlassen wollte dürfte es im eigentlichem Sinne heute nicht geben . Aber Du kannst die größten Probleme bekommen wenn Du diesen staat als ganzes an den Pranger stellst ! Haste schonmal was von Verunglimpfung des rechtsstaates gehört ? Man sollte also aufpassen , das man die BRD nicht allzutief in den Dreck zieht.
Und dann noch etwas: wer das Land verlassen wollte, riskierte erst Schikanen, dann sein Leben, es gab Arbeitszwang, usw. usf.. Wie kommst Du denn auf diese Schnur ? Mir ist bekannt , das ausreisewillige gerade deswegen ihren Job verloren. Und Arbeitszwang gibt es im gewissen Sinne heute auch. Lehne mal als arbeitsloser eine Stelle ab......was meinste , was mit Deinem Geld passiert......
So so, woher nimmst Du das Geheimwissen, dass beim BND oder sonstwo eine Akte mit allerlei Details, auch intimen Details, über mich geführt wird und dass man Spitzel auf mich angesetzt hat? Oder welche Behörde meinst Du genau? Na los, Butter bei die Fische!
Sag mal , so naiv kannste doch wohl jetzt nicht sein ! Gerade jetzt wo wir im Zeitalter von Computer sind können unsere Daten und alles was wir insgeheim untereinander schreiben ausspioniert werden. Was glaubste , warum Du eine IP-Adresse hast ? Schäuble und sein Spitzelverein haben Zugriff auf jeden rechner. Der datenschutz in Deutschland wird schon lange unterlaufen.


Weiters gib doch mal Beispiele, wo der Staat einem große Probleme macht, wenn man ihn an den Pranger stellt? Allenfalls wenn man bestrebt ist, diese staatliche Ordnung zu beseitigen, kann es problematisch werden.
Im übrigen aber herrscht hier Meinungsfreiheit, eine solch große, dass sie bisweilen zu Lasten der persönlichen Ehre, auch der der Bundespolitiker(!), ausfällt.

Mir kommt gleich der Kaffee hoch !
Was heißt staatliche Ordnung ? Ist das nicht sprachlich ein Fachjagon aus DDR Zeiten ? Und. Meinungsfreiheit ? Sag mal an Deinem Arbeitsplatz Deine Meinung wenn dir was da nicht passt....

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Die Mittelkürzung ist kein Arbeitszwang. Arbeitszwang und Zwangsarbeit meinen genau das, was es heißt: ultimativer Zwang (also durch Strafe), eine Arbeit zu verrichten. Dass jemandem, der nicht arbeiten möchte, die Mittel auf das Notwendigste zusammen gestrichen werden, aber nicht gänzlich gestrichen werden(!), ist unproblematisch und entschieden etwas anderes als die in der DDR für Arbeitsunwillige vorgesehene Haftstrafe! (---> §249 I 1 StGB(DDR))
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Maksim
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elysian hat geschrieben:So so, woher nimmst Du das Geheimwissen, dass beim BND oder sonstwo eine Akte mit allerlei Details, auch intimen Details, über mich geführt wird und dass man Spitzel auf mich angesetzt hat? Oder welche Behörde meinst Du genau? Na los, Butter bei die Fische!
Mist, ich wurde enttarnt. Elysian, bitte glaube mir, ich liebe Dich doch ... ich liebe doch alle ... alle Menschen ... ich setzte mich doch ein ! Geschieht doch alles nur zur Deinem Besten :wink:
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Maksim
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Seewolf hat geschrieben:Maksim , Du machst mich neugierig ... Laß doch mal die Katze aus dem sack ... es könnte sein , das wir uns woanders her kennen.
Ich trage keine Katzen in Säcken spazieren, kann daher auch keine aus Säcken herauslassen ... 'tschuldigung.

Leider kann ich auch nicht erahnen in welchen Foren Du sonst so unterwegs bist. Den einzigen Seewolf den ich kenne, der wurde von Jack London geschrieben und zwischenzeitlich wiederholt verfilmt.

"Nicknames" sind in der Forenwelt üblich, sind aber nicht mein Ding. Wenn ich was zu sagen, schreiben oder anderweitig zu verkünden habe, dann mache ich das unter meinem "Realnamen". Ich habe einen guten und ehrlichen Namen, auf den ich stolz bin, den ich nicht zu verstecken brauche. Wer meint für sich anders entscheiden zu müssen, der soll das gerne tun. Da sehe ich kein Problem.

Zum Thema "Polit" ...

Diese Bemerkung habe ich völlig ernst gemeint. "Polit" ist eine gängige Abkürzung, die für den "Politoffizier" einer militärischen Formation in den bewaffneten Organen der DDR verwendet wurde. Diese "Polits" hatten, wie Du vielleicht weißt, den Auftrag die Soldaten der NVA und GT zu "erziehen" und für einen "gefestigten Klassenstandpunkt" zu sorgen.

Bei den sowjetischen Kameraden hieß der Polit "Politruk" , als Abkürzung für политический руководитель (polititscheskij rukowoditel'), also "politischer Führer" .

Als "gelernter Wessi" blieb mir der Genuß von politischer Erziehung à la NVA / GT leider erspart ... hätte ich gerne mal mitgemacht ... dafür habe ich das westliche Gegenstück des "Polits" reichlich genossen. Entgegen der landläufigen Meinung gab es im Westen auch "politische Schulungen" - die nannten sich nur anders. Zu meiner Zeit hießen diese Schulungen "politische Weiterbildung".

Als junger Offizier durfte ich mir immer einen alten, verknöcherten "Sicherheitsoffizier" antun, der einen gewaltigen Sprachfehler hatte und nuschelte wie Socke. Wenn der kam ... und uns vor dem "pösen pösen Faind" warnte, der angeblich hinter jedem Busch lauerte und nichts anderes vor hatte als uns unsere "westliche Demokratie" zu vermeisen ... habe ich mich immer gefragt, ob die "Kameraden von der anderen Feldpostnummer" über ihren Polit (vermutlich nicht ganz so offen) genau so gegeiert haben wie wir.

Zwischen "meinem" Polit und mir herrschte eine richtige Hassliebe. Irgendwie auch verständlich ... ich liebte ihn, er hasste mich.

Da kommt der arme Mann, mit seinem fulminanten Nuscheln, und erzählte vom "Kommunistischen Machtbereich". Allerdings klang das bei ihm, bedingt durch das Nuscheln, wie "Komischer Nachtbereich".

Und mit seinem "komischen Nachtbereich" habe ich ihn, toternst mimend , immer aufgezogen. Urkomisch war - besonders für mich - wenn er versuchte - nuschelnd - sowjetische Bezeichnungen auf Russisch auszusprechen. Während andere immer Strichmännchen malten habe ich in die Tischplatte gebissen ... oder habe die Hände hinter dem Rücken verschränkt, mich dabei selbst gekniffen, in der Hoffnung der Schmerz würde das überirdisch zwanghafte Bedürfnis verdrängen, einen Lachkrampf zu bekommen.

Da sitzt nun ein junger Offizier, hat dazu noch einen russischen Vor- und Nachnamen, spricht besser Russisch als der Polit, zittert und hat Tränen in den Augen ... muss ein Bild für die Götter gewesen sein.

Ich glaube nicht das der Polit mir abnahm, dass ich vor Diensteifer zitterte - und aus Patriotismus und Tatendrang feuchte Augen hatte - wie ich es ihm immer erzählen wollte.

Die ganze Show war brüllend komisch und heute, nachdem ich einen ganzen Haufen Leute kenne, die - zu gleicher Zeit an anderem Ort - sich den selben Schwachfug - den wir in "blau" hörten - auf "rot" anhören durften, weiß ich was die so zu hören bekamen.

Die hatten keinen "Komischen Nachtbereich", die hatten eben einen "faschistischen imperialistischen Machtbereich" vor dem sie sich fürchten durften. Es sei denn, ihr Polit hat auch genuschelt.

Was die Polits auf beiden Seiten des "eisernen Vorhangs" geflissendlich vergaßen oder verdrängten, war die Tatsache, dass sich nur die wenigsten intelligenten Menschen die Hose mit der Kneifzange anziehen bzw. sich die Nase mit dem Klammersack pudern.

Also, lieber Seewolf, nimm es mir bitte nicht übel ... aber wenn ich lese wie Du die DDR verherrlichst, dann fühle ich mich an "meinen Polit" erinnert ... der schilderte auch immer ein "spinnertes Wunschmodell", welches es so nie gegeben hat.

Wenn ich schreibe ... "wenn mich jetzt mein alter Polit sehen könnte !" ... dann meine ich damit, dass er heute den selben Gesichtsausdruck, die selben Tränen, das gleiche Zitter sehen würde, das ich zeigte als ich ihm zuhören durfte.

Dich kann ich leider nicht hören, nur lesen. Nuschelst Du ? Sorry ... war ein Scherz ... aber den wirst Du wohl aushalten können, oder ? :wink:
elysian
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Maksim hat geschrieben:
elysian hat geschrieben:So so, woher nimmst Du das Geheimwissen, dass beim BND oder sonstwo eine Akte mit allerlei Details, auch intimen Details, über mich geführt wird und dass man Spitzel auf mich angesetzt hat? Oder welche Behörde meinst Du genau? Na los, Butter bei die Fische!
Mist, ich wurde enttarnt. Elysian, bitte glaube mir, ich liebe Dich doch ... ich liebe doch alle ... alle Menschen ... ich setzte mich doch ein ! Geschieht doch alles nur zur Deinem Besten :wink:
*mühsamvombodenwiederhochkrabbeltundsichdietränenausdenäugleinwischt*
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Maksim
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elysian hat geschrieben:*mühsamvombodenwiederhochkrabbeltundsichdietränenausdenäugleinwischt*
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Barbarossa
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Barbarossa hat geschrieben: -der seine Jugend frühzeitig aufs "Kriegsspiel" vorbereitet, indem er bereits in der 5. Klasse (wir waren also 11 Jahre alt) Angehörige der NVA in die Schule schickt, um den Kindern etwas über das Leben in der Armee zu erzählen um dann zu fragen, ob jemand Interesse an einer militärischen Berufslaufbahn hat,
Seewolf hat geschrieben:Die Erfahrung kann ich mit Dir nicht teilen. Bei mir in der Schule kam leider keiner von der NVA. Und: was gibt es denn gegen eine militärische Berufslaufbahn einzuwenden ?
Darum geht es ja nicht.
Sondern es geht vielmehr darum, daß man uns von früher Kindheit an die NVA schmackhaft machen wollte und uns ab der 9. Klasse bereits dafür "anlernte".
Solche Erfahrungen, die ich wirklich gemacht habe, verraten mir, daß man uns vor allem als Kanonenfutter betrachtete.
te-der "Wahlen" abhält, die keine Wahlen waren, weil man keine Auswahl zwischen mehreren Möglichkeiten hat,
Seewolf hat geschrieben:Selbst bei der "Auswahl" des heutigen Systems ist bis auf die linke nichts wählbar. Und: egal was man wählt ; die jetzige Politik wird so oder so nicht gehen.
Schade, daß du so argumentierst und so wählst. (?)
Wahrscheinlich hast du diese Demokratie einfach noch nicht verstanden.
Seewolf hat geschrieben:Darf ich mal persönlich Fragen ob Du mit dem System in der DDR klargekommen bist ? Im allgemeinen wird die DDR als Unrechtsstaat hingestellt mit "Menschenverachtenden" methoden. Hinterfragt man aber genauer warum , erntet man nur Schulterzucken Denn die meisten sind mit den DDR Verhältnissen klargekommen.
Ich bin von Jahr zu Jahr immer weniger mit dem System und vor allem mit der Unfreiheit klar gekommen und ich fing auch schon vor dem Beginn der Wende bereits zu rebellieren an und Zivilcourage zu zeigen und ich gehe heute davon aus, daß ich irgendwann auch mit dem Staat in einen ernsthaften Konflikt geraten wäre, wenn die Wende nicht gekomen wäre. Wärend der friedlichen Revolution nahm ich dann natürlich an Demos teil und trat in den "Demokratischen Aufbruch" ein.
Seewolf hat geschrieben:Hier muß ich Dir recht geben. als ich 1982 den Job wechselte , kam ich auch an solch einen Vorgesetzen. Aber ich ließ mich damals nicht weichklopfen. Es ging auch ein weiterkommen ohne Partei.
Wenn du damals nicht in der Partei warst, dann verstehe ich ehrlich gesagt gar nicht, warum du dann die "DDR" so verteidigst...
:?
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Seewolf
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Maksim hat geschrieben:
elysian hat geschrieben:So so, woher nimmst Du das Geheimwissen, dass beim BND oder sonstwo eine Akte mit allerlei Details, auch intimen Details, über mich geführt wird und dass man Spitzel auf mich angesetzt hat? Oder welche Behörde meinst Du genau? Na los, Butter bei die Fische!
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Ähm , das waren zwar mal Miehlkes Worte ; aber haben wir das schonmal aus dem Mund unserer Kanzler gehört ? Nein ! Die lieben wohl nur sich selber und die "Steuerkohle" der dummen Deutschen !
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Maksim
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Seewolf hat geschrieben:Ähm , das waren zwar mal Miehlkes Worte ; aber haben wir das schonmal aus dem Mund unserer Kanzler gehört ?
Ich hoffe auch aufrichtig, dass ich solche Worte in solch einem Kontext und vor solch einem Hintergrund nie aus dem Munde eines Kanzlers oder einer Kanzlerin hören muss. Ich glaube Dir ist nicht ganz bewusst, in welchem Zusammenhang Mielke diesen Satz gestammelt hat.

Dieser Satz war ungefähr genau so realitätsbezogen, wie Ulbrichts berühmter Satz ... "Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten".
Zuletzt geändert von Maksim am 15.01.2009, 17:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Seewolf
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@ Barbarossa
Wenn du damals nicht in der Partei warst, dann verstehe ich ehrlich gesagt gar nicht, warum du dann die "DDR" so verteidigst...
Confused

Ganz einfach , weil die DDR besser war ! Zugegeben , ich dummes Rindvieh bin im Herbst '89 auch auf die Straße gegangen allerdings für eine bessere DDR. Mich hat damals geärgert , das ich mit einem 100 DDR Markschein ins Stadtzentrum ging und damit auch wieder nach Hause kam. Jedenfalls bin ich nicht für diese zustände die wir jetzt haben auf die straße gegangen.
Und noch etwas: Kohl und sein damaliger finanzminister Weigel dürften über die desolate Finanzlage des Westens gewußt haben. Es ist eine wahnwitzige Illusion daran zu glauben , die deutsche Einheit aus der Portokasse zu zahlen. Deutschland hat sich finanziell das Genick gebrochen.
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Maksim
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Seewolf hat geschrieben:Mich hat damals geärgert , das ich mit einem 100 DDR Markschein ins Stadtzentrum ging und damit auch wieder nach Hause kam. Jedenfalls bin ich nicht für diese zustände die wir jetzt haben auf die straße gegangen.
Sorry, das klingt für mich schwer nach "frustriertem Wendeverlierer". Was wolltest Du eigentlich, damals im Jahre 1989 ? Wie genau sollte sich die DDR verbessern ? Wie lange hätte diese "verbesserte DDR" überlebt ? Wirtschaftlich meine ich, so marode wie sie war.

Ich kann mich Elysian nur wieder anschließen. Butter bei die Fische, nicht immer nur "Mensch, alles Schei*** !" verkünden.
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Barbarossa
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@ Barbarossa
Wenn du damals nicht in der Partei warst, dann verstehe ich ehrlich gesagt gar nicht, warum du dann die "DDR" so verteidigst...
Confused
Seewolf hat geschrieben:Ganz einfach , weil die DDR besser war !
Liest du das, was ich zur "DDR" schreibe überhaupt? Und wenn ja: denkst du auch mal über ein paar Dinge nach?
:(
Eine Diktatur ist zu nichts nütze, außer aus dem Volk eine rechtlose Herde zu machen zum Wohlgefallen der Herrschenden - in unserem Falle der SED.
Und: Eine Diktatatur kann man nicht reformieren, sondern nur stürzen. Deswegen bin ich auch mit deinem folgenden Satz nicht einverstanden:
Seewolf hat geschrieben:Zugegeben , ich dummes Rindvieh bin im Herbst '89 auch auf die Straße gegangen allerdings für eine bessere DDR...
Es konnte langfristig keine "bessere" DDR geben, denn sie wäre besonders nach dem Zusammenbruch des RGW nicht ohne massive Finanzstützen aus dem Westen lebensfähig gewesen. Und das wäre ohne eine staatliche Einheit nicht vom Westen einforderbar, weil nicht zumutbar, gewesen.
Seewolf hat geschrieben:Jedenfalls bin ich nicht für diese zustände die wir jetzt haben auf die straße gegangen..
Mir bereiten diese Zustände auch Bauchschmerzen, aber das hat nichts mit der friedlichen Revolution und der logischen Konsequenz der deuschen Einheit zu tun. Die Gründe liegen ganz woanders:

Auf der einen Seite ist die heutige hohe Arbeitslosigkeit dem SED-Wirschaftssystem anzulasten, bei dem jede Form des "Eigentums an Produktionsmitteln" dem SED-Regime ein Dorn im Auge war. Das heißt, in einem "vollendeten Sozialismus", den wir noch nicht hatten, wären auch die letzten Reste an Privatwirtschaft und damit auch der Mittelstand verschwunden. Als nach der Wende wieder nach genau diesem Mittelstand gerufen wurde, um die Arbeiter aus den rationalisierten oder ganz geschlossenen Großbetrieben aufzunehmen, war er nicht stark genug dazu - Es mußte erst ein Mittelstand wieder aufgebaut werden.
Die verfehlte Politik von inzwischen 3 Bundesregierungen konnte diese Mißstände nicht beseitigen, mit den heutigen Konsequenzen. Es ist schon sehr viel Zeit verloren gegangen.
Seewolf hat geschrieben:Und noch etwas: Kohl und sein damaliger finanzminister Weigel dürften über die desolate Finanzlage des Westens gewußt haben. Es ist eine wahnwitzige Illusion daran zu glauben , die deutsche Einheit aus der Portokasse zu zahlen. Deutschland hat sich finanziell das Genick gebrochen.
Dazu kann ich mich jetzt nicht weiter äußern. Ich weiß nur, daß es bis 1992 einen Wirtschaftsboom gab, der dann schlagartig zuende war. Ob Kohl und Weigel bei einem länger anhaltenden Wirtschaftboom vielleicht sogar recht gehabt hätten, kann ich nicht sagen.
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Wrace
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Also mal meine Meinung dazu:
Ich bin weder besonders gut in Politischen Diskussionen noch bin ich sonderlich Stark an Politik interessiert, jedoch bin ich zutiefst fastzieniert von Politischen (und auch Religiösen) "Fanatikern" und zwar deshalb weil ich sie nicht verstehe.

Ich kann beim aktuellen Thema nicht sonderlich gut mitreden da ich erst kurz nach der Wende geboren wurde und erst recht spät überhaupt kapiert hab, dass Deutschland einmal aus 2 verschiedenen Staaten bestand und das vor gar nicht so langer Zeit. Für mich gab es kein Ost, kein West nur EIN Deutschland.

Zum Thema: Wir haben in der Schule mal ein kleines, wie ich finde sehr eindrückliches Spiel gemacht: Die Klasse wurde in mehrere Gruppen aufgeteilt und den Gruppen jeweils die gleiche Aufgabe gestellt:
Ihr seid mit einer größeren Gruppe auf einer einsamen Insel gestrandet und braucht nun System um das Zusammenleben der Gruppe vernünftig zu regeln!
Das erstaunliche oder auch nicht wirklich erstaunliche Ergebniss war dass sich alle Gruppen intuitiv für eine Form der Demokratie entschieden haben ohne auch nur über eine Alternative nachzudenken.

Meiner Meinung nach zeigt das doch (in sehr kleinem Rahmen) das die Menschen lieber in einer Demokratie leben als in einer Diktatur oder gar Monarchie, man hätte ja auch einen "Inselkönig" krönen können, der allen übergestellt ist oder einen Führer bestimmen, bei dem es sich ähnlich verhält!
Vielleicht war unsere Klasse ja einfach nur sehr Demokratisch erzogen? Aber eigentlich glaube ich kaum das sich irgendwer freiwillig der Gewalt eines einzelnen ausliefert!

MfG

Wrace
Diplomatie ist die Kunst mit 1000 Worten das zu verschweigen was mit einem gesagt wäre.
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Maksim
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Barbarossa hat geschrieben:Liest du das, was ich zur "DDR" schreibe überhaupt? Und wenn ja: denkst du auch mal über ein paar Dinge nach?
Diese Frage stelle ich gewissen Herren und Damen auch regelmäßig. Und unter ihnen befinden sich erstaunlich viele "BRD-Altbürger", denn es gibt auch eine ganze Menge Leute aus der alten BRD, die ich als "frustrierte Wendeverlierer" bezeichne.

Denke nur mal an die ganzen Gemeinden und Betriebe in der Alt-BRD, die Zonenrandförderung erhalten haben weil die innerdeutsche Grenze sie ihres geschichtlichen Hinterlandes "beraubt" hatte. Viele Betriebe haben sich bewusst im grenznahen Randgebiet angesiedelt weil sie diese Förderung einstreichen wollten. Als die "Zone" weg war, war auch die "Zonenrandförderung" weg und die Betriebe waren in ihrer Existenz gefährdet.

Und am Handel mit der DDR, besichert durch die Hermesbürgschaften, haben viele Unternehmen West auch nicht schlecht verdient.

Beim westdeutschen Militär hat die Wiedervereinigung auch wie eine Bombe eingeschlagen. Truppenreduzierungen, Standortschließungen, Integration von Soldaten "Ost" in die gemeinsame Armee und damit plötzlich "Konkurrenz" um die Planstellen. Da ging so manche Karriere den Bach runter.

Ich kennen einen Ex-NVAler, der setzt sich jedes Jahr am 7. Oktober, am Geburtstag seiner DDR, vor den Fernseher - zieht seine alte NVA-Paradeuniform an - nebst Ehrendolch - und schmeißt die Kassette mit der "Geburtstagsparade zum 40sten" in den Videorekorder. Dann schaut er sich die Parade an, besäuft sich haltlos und heult in seinen Bart.

In den von mir in einem anderen Beitrag verlinkten Foren hängen Typen ab, die waren schon zu DDR-Zeiten totale Zivilversager, fanden erst bei den "bewaffneten Organen" eine geistige Heimat und entsprechende Versorgung, hüpfen heute "beim Kameradschaftstreffen" im ESKS-Tarnanzug durch die Schorfheide und spielen "DDR". Ihr Leben fristen die heute als Aushilfswachmänner und Dauerpraktikanten ... und sind in meinem Alter.

Die Westidioten wollen die Mauer wieder haben ... "jetzt bauen wir, nur 4 Meter höher" ... die Ostidioten wollen ihre DDR wieder haben. Ach wie war das damals alles so schön und bequem ...

"Wir trampelm durch die Heide, wir trampeln durch die Saat ... Hurrah ! Wir sind verblödet, uns versorgt der Staat."

Von den Stasi-Opas, die ihr Ministerium mit Zähnen und Klauen verteidigen, heute noch und ohne Einsicht, brauchen wir wohl nicht zu reden.

Ich kenne aber auch genug positive Gegenbeispiele, in Ost und West.

Einer war bei der NVA und zur "Maueröffnung" gerade beim großen Bruder in Ausbildung ... "Man stelle sich vor, bist janz weit wech und Deine DDR macht schlapp !" Ein anderer war "Trassnik", hat in der UdSSR an der Erdgastrasse geschweißt, als die DDR in die Knie ging.

Und ? Sie haben in die Hände gespuckt, angepackt und sich was aufgebaut. Ich kann die Heulerei ... Damals, alles besser, alles schöner ... nicht mehr hören. Diese Denke fällt zu kurz, geht weit an der Realität vorbei.

Klar, wird sind alle in der heutigen BRD nicht auf Rosen gebettet. Vieles läuft schief, geht mir gewaltig auf den Sack, ist dilettantisch organisiert und stümperhaft realisiert. Und was wir uns seit 1990 an Bundesregierungen gegönnt haben war "sub omnibus canonibus" ... unter aller Kanone ... aber gewählt haben wir sie ... die sind nicht von Himmel gefallen.

Dennoch ... alles was wir heute "durchmachen" bzw "erleiden müssen" ist kein Vergleich zu dem was wir gesehen hätten ... hätte man die DDR weiterwursteln und untergehen lassen.

Zum Thema Kohl, Waigel und Portokasse möchte ich abschließend noch etwas anmerken.

Heute betrachten wir die Wende / Wiedervereinigung aus der zeitlichen und geschichtlichen Distanz. Als aber die damaligen Entscheidungsträger vor der Situation standen ... die DDR macht schlapp, was tun ? ... da war vieles nicht so erkennbar / sichtbar / erfassbar wie es sich heute für uns darstellt.

Spielen die Sowjets mit ? Die anderen "Siegermächte" des WK II ? Sind die zustimmenden Signale nur tempörär ? Müssen wir in einem gewissen Zeitfenster handeln ? Schließt sich das Fenster der Möglichkeiten wieder wenn wir nicht handeln ?

Und auf die Person des Machtmenschen "Helmut Kohl" bezogen, auch ganz klar die ultrapersönliche Frage ... Wie kann ich mich für immer und ewig in die Geschichtsbücher schreiben ? Wie kann ich den Erfolg für mich verbuchen, damit kein möglicher Nachfolger im Amt sich "Kanzler der Einheit" nennen kann ?

Hätte Kohl den Menschen in Ost und West eine realistische Perspektive gezeichnet, das vorhersehbare Jammertal, die absehbare Durststrecke für alle in Ost und West aufgezeichnet ... "Blut, Schweiß und Tränen" vorhergesagt ... was wäre passiert ?

Das mit der Portokasse war eine bewusste, gewollte und gezielte Lüge.
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