
Demokratie - einzige politische Lösung des modernen Staates?
[Mod.]
Moderator: Barbarossa
Hier - um ihn etwas mehr zu kennenlernen - ein Inteview mit ihm: http://www.fr-online.de/ukraine/intervi ... 95360.htmlNein, das halte ich für ausgeschlossen. Das war nicht der Fall. Es gibt allerdings Leute wie den US-Milliardär George Soros, die Revolutionen finanzieren. Soros hat auch den Maidan unterstützt, hat dort Leute bezahlt - die haben in zwei Wochen auf dem Maidan mehr verdient als während vier Arbeitswochen in der Westukraine.
Die Einseitigkeit dieses Realitätschecks, der russischer Propaganda steht im Nichts nach, wird in diesem Artikel unter Lupe genommen:http://www.hintergrund.de/201504013484/ ... ialog.html. Der Text von Andreas Westphalen ist gut recherchiert (eine Fülle von Quellen) und sachlich. Ein Teil abschließenden Textes zitiere ich hier:Das Auswärtige Amt hat einen sehr eigenen Weg eingeschlagen, um auf russische Propaganda zu reagieren. Es veröffentlichte eine Handreichung für Mitarbeiter und Bundestagsabgeordnete, um russischer Propaganda entgegentreten zu können. Das Dokument finden sie Sie hier: http://www.heise.de/tp/artikel/44/44224/44224_1.pdf
Insgesamt muss man leider zu dem Schluss gelangen, dass die Argumentationshilfe des Auswärtigen Amtes gegen eine einseitige Darstellung russischer Propaganda ebenso einseitig ist. In Konfliktzeiten hilft einseitige Darstellung aber nur der Anheizung des Konflikts und nicht zu dessen Schlichtung. Denn zur Schlichtung bedarf es des Willens zum gegenseitigen Verständnis, der Bereitschaft, die politische Lage nicht nur stets aus dem verengten, durch die eigenen Interessen bestimmten Blickwinkel zu betrachten, sondern die Perspektive zu wechseln und zu verstehen versuchen, wie der andere die Situation wahrnimmt. Diese Voraussetzung für echte Dialogbereitschaft sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. In einer Zeit aber, in der „den anderen verstehen wollen“ mit „Verständnis für den anderen haben“ manisch gleichgesetzt wird, ist es offenbar leider nicht mehr normal.
Interessante Artikel Erinnerung an die russisch-georgischen Krieg 2008" von Andreas v, Westphalen mit weiterführenden Links: http://www.hintergrund.de/201504123496/ ... rheit.html2009 wurde ein von der Europäischen Union in Auftrag gegebene Untersuchungsbericht veröffentlicht. Die Kommission wies nach, dass der georgische Präsident Saakaschwili mit seinem Angriff keineswegs auf eine russische Invasion in Südossetien reagierte, sondern den Krieg selbst begonnen hatte. (21) Der Angriff Georgiens auf Südossetien und dort stationierte russische Friedenstruppen wurde daher als ein Verstoß gegen internationales Recht eingestuft. Eine anfängliche russische Intervention zur Verteidigung seiner Friedenstruppen auf südossetischem Gebiet sei durch das Völkerrecht gedeckt gewesen. Der Einmarsch russischer Truppen in georgisches Gebiet wurde hingegen als durch kein internationales Recht mehr gedeckt beurteilt und als sehr unverhältnismäßig bezeichnet. (22)
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Kaukasuskr ... intergrundFür Russland gilt die Kaukasusregion als „Nahes Ausland“, in dem es für sich Sicherheitsinteressen reklamiert. Während es seit Jahren die teilweise bewaffneten Unabhängigkeitsbewegungen in Tschetschenien, Inguschetien und Dagestan ablehnt, unterstützte es schon früh die Sezessionisten in Südossetien und Abchasien finanziell, militärisch und personell, wenn auch eine formelle Anerkennung als unabhängige Staaten mit Blick auf die eigenen Minderheiten zunächst vermieden wurde. Russland bot den Südosseten kostenlose medizinische Versorgung und Schulbildung, die Einwohner konnten zudem russische Mobilfunknetze benutzen.[9]Südossetien und Abchasien waren seit Anfang der 1990er Jahre de facto unabhängig, auch wenn dies bis 2008 von keinem souveränen Staat weltweit anerkannt wurde.
Es tut mir leid, aber auch hier nur einer Seite beleuchtet wird, andere bleibt unerwähnt. Radikalisierung der Muslime, die bestimmt auch durch russische nationalistische Tendenzen die mit Identifikation mit orthodoxe Kirche wächst, wird auch durch islamische radikale Kräfte in Ausland bewirkt. Auch andere politische Kräfte, die auf Schwäche bzw. Verhinderung des russischen Macht abgesehen haben, müssten ihr Finger in diesem gefährlichen Spiel haben. Es gibt hier ein schwieriges Beziehungsgeflecht, so dass man kann nicht eindeutig sagen, wo ist die Wirkung und wo die Folge...Aber sie fühlen sie zunehmend unwohl in ihrem Land - vor allem in Moskau wird das deutlich.
Das passt nicht zusammen. Afganistan war zudem Schauplatz im kalten Krieg . Amerikaner haben die Mujaheddin in Afganistan mit Waffen ausgerüstet. Die Russen wollten aus Afganistan ein kommunistisches Land machen. Und genau in diese Lücke stiesen auch die ersten radikalen islamisten, die sich durch solch eine Krieg berufen fühlten.Barbarossa hat geschrieben:
Und da haben wir es schon. Eine Unabhängigkeitsbewegung im eigenen Land - wie in Tschetschenien - wurde wirklich blutig unterdrückt. Aber andere in Georgien unterstützte Russland spielte sich als Friedensmacht auf. Wie passt das zusammen? Das ist nur mit Imperialismus zu erklären, imho.
Lieber Dieter,dieter hat geschrieben:Lieber Spartaner,
dass die USA am laufenden Band Fehler machen und Machten ist doch völlig klar. Aber Kuwait wieder vom Irak zu befreien ist schon richtig. Nicht richtig ist, dass die SU Afghanistan kommunistisch machen wollte.
Putin war doch in der DDR beim KGB, war also Mitglied der Kommunistischen Partei gewesen. Er ist mutiert vom Kommunisten zum Nationalisten und Faschisten. Der Westen braucht sich keine Vorwürfe machen, Russland nicht genügend beachtet zu haben, Putin will die Niederlage im Kalten Krieg wettmachen und wieder zu den Grenzen der SU zurück in welcher Form auch immer.![]()
Na ja, mir ist die Erklärung der Marxisten für imperiale Bestrebungen einleuchtend: kapitalistischer Innenmarkt ist gesättigt und beginnt sich außerhalb zu sehen, wo er expandieren kann. Ist der kapitalistischer Markt Russlands gesättigt? Davon bezweifele ich. Eines ist aber deutlich, dass sein Selbstbewusstsein erweckt worden ist und er gibt sich nicht ohne Widerstand von anderen "gefressen" zu sein. Auch was an seinen Grenzen passiert ist ihm von großer Belang.Barbarossa hat geschrieben:Wie passt das zusammen? Das ist nur mit Imperialismus zu erklären, imho.
Weiterlesen: http://de.sputniknews.com/politik/20150 ... z3XYcqPxj8Auf die Ermordung des Maidan-Kritikers Kalaschnikow „reagierten viele Oligarchen, Politiker und Prominente mit schrecklichen Kommentaren wie ‚endlich’, ‚er hat’s verdient’ und ‚der Feind ist beseitigt", so die Zeitung weiter.
http://www.jungewelt.de/2015/04-18/044.phpDer prominente Autor und Blogger Oles Busina war am Donnerstag nachmittag in Kiew im Hof seines Wohnhauses mit vier Schüssen niedergestreckt worden...
.. Der zweite ukrainische Journalist, der in dieser Woche eines gewaltsamen Todes starb, war Sergej Suchobok. Er stammte aus Donezk und hatte dort ein Nachrichtenportal aufgebaut...
...Während der Mord an Busina selbst vom US-Außenministerium »verurteilt« wurde, konnten sich weder das ukrainische Innenministerium noch Präsident Petro Poroschenko bisher ein Wort des Beileids für die Familien der Ermordeten abringen
Vor drei Tagen meldete das US Army Command, es sollten 300 Soldaten der 173. Luftlandebrigade aus Italien in die Westukraine verlegt werden – Operation "Furchtloser Hüter". Sie sollen dort der ukrainischen Nationalgarde taktischen Nachhilfeunterricht geben, Anfang einer auf je sechs Monate angelegten Rotation.
In ähnlicher Mission sind bisher schon, wenngleich sehr viel weniger, Kanadier und Briten unterwegs. "Nicht-lethal" soll die Hilfe sein, welche die Amerikaner leisten – wobei der Unterschied zwischen tödlicher Waffenwirkung, man denke an Artillerie-Radar, und technischer Assistenz Sache der Definition ist.
Was aus Sicht amerikanischer Militärstäbe aussehen mag wie maßgenaue Stabilisierung der Lage Richtung Ostukraine und die von Moskau alimentierten Separatisten, nimmt sich in Sicht des Kreml aus wie die Bestätigung wildester Einkreisungsängste und Unterstellungen, was amerikanische Strategie betrifft. Der Weg in eine Vorkriegszeit war noch immer, und so auch jetzt, mit Missverständnissen gepflastert.
Die Pressemeldungen, die Schüsse auf den Maidan kämen von Janukowitsch -Anhängern- als Zeitungsente zu bezeichnen ist schon mehr als verniedlichend. Da kann man schon von bewusst propangandistisch angeheizter Presse sprechen, leider auch in westlich -demokratischen Ländern, wie Deutschland publiziert. Man sollte erst bevor man etwas in der Presse publiziert, die Untersuchungen abwarten, ansonsten ist das eine bewusst fingerte Lüge als Mittel zum Zweck. Damit will ich nicht die Verbrechen der Janukowitsch -Regierung reinwaschen, sondern es geht um die objektive Wahrheit und die sieht anders aus.Barbarossa hat geschrieben:Ich möchte aber nochmals darauf hinweisen, dass eine Lüge immer eine wissentliche und vorsätzliche Falschaussage ist. Darum fällt selbst eine normale Zeitungsente nicht darunter, da diese meist auf schlechter Recherche beruht.
Tatsächliche Lügenpressen gibt es eigentlich nur in autoritär regierten Ländern mit strikter Pressezensur, wo die jeweilige autoritäre Regierung mit propagandistischen Mitteln ausschließlich ihre eigene Ansicht verbreiten will. In den Ländern des ehemaligen Ostblocks oder in faschistischen Ländern war das in der Vergangenheit der Fall.
Unserer Presse dies vorzuwerfen ist deswegen eine schwere Anschuldigung, weil die Pressefreiheit ein verfassungsmäßig verbrieftes Grundrecht ist.
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