Neue Bibelauslegung

Allgemeine politikwissenschaftliche Diskussionen

Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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Papst distanziert sich von antijüdischer Bibel-Auslegung
Jüdisches Volk nicht für Kreuzigung Jesu verantwortlich

(sda/afp) Papst Benedikt XVI. distanziert sich im zweiten Teil seiner Jesus-Biographie klar von der These, dass die Juden angeblich für die Kreuzigung Jesu verantwortlich gewesen sein sollen. Das Buch erscheint am kommenden Donnerstag.
(...)
Juden hätten unter Verfolgung und Antisemitismus gelitten, weil Christen sie kollektiv für die Tötung von Jesus verantwortlich machten. Dabei sei Jesus, der selbst Jude war, von den römischen Herrschern hingerichtet worden.
den ganzen Artikel lesen: http://geschichte-wissen.de/go/neuebibelauslegung
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Balduin
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Der Titel ist doch unkorrekt oder? Es handelt sich ja um keine Neue Bibelauslegung?
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
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Barbarossa
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Ich weiß nicht, wie "neu" diese Auslegung der Bibel ist. Nur wenn es in der Presse so hervor gehoben wird, dann muß es doch etwas besonderes sein - denke ich...

Ich stelle einfach einen weiteren Artikel ein, der die Auslegung näher erleutert:
Besonderes Interesse dürfte das siebente Kapitel hervorrufen, in dem der Prozess gegen Jesus geschildert wird. Papst Benedikt XVI. spricht sich darin gegen eine antijüdische Auslegung der Bibel aus. Die Frage, wen die Schuld treffe für den Kreuzigungstod Jesu, dürfe sich nicht auf das gesamte Volk Israel beziehen, erklärt Benedikt: "Wie hätte das ganze Volk (...) nach Jesu Tod rufen können?" Von dieser päpstlichen Einschätzung berichtet die Bild-Zeitung am Donnerstag, die Auszüge aus dem Buch veröffentlicht.

Nach Benedikts Überzeugung haben nicht "die Juden" den Tod von Jesus verlangt, eine solche Formulierung im Matthäus-Evangelium entspreche "sicher nicht" den historischen Fakten. Nur zwei Gruppen hätten auf die Verurteilung durch Pontius Pilatus gedrängt, wobei aber auch Johannes "die Juden" als fordernde Partei nenne, fasst die Zeitung zusammen. "Aber dieser Ausdruck bezeichnet bei Johannes keineswegs - wie der moderne Leser vielleicht zu lesen geneigt ist - das Volk Israel als solches, noch weniger hat er 'rassistischen' Charakter", so Benedikt. Gemeint sei die "Tempel-Aristokratie". Im Evangelium nach Markus würden neben diesem Kreis noch die Anhänger des ebenfalls vom Tode bedrohten Mörders Barabbas genannt.
(...)
Auch in dem neuen, Ende März/Anfang April in sieben Sprachen erscheinenden katholischen Jugendkatechismus ("YouCat") wird auf den Prozess gegen Jesus eigens eingegangen. Demnach seien daran verschiedene römische und jüdische Personen und Institutionen - Kajaphas, Judas, der Hohe Rat, Herodes, Pontius Pilatus - beteiligt gewesen, deren individuelle Schuld "nur Gott kennt". Die These, dass alle damals oder heute lebenden Juden gleichsam eine Mitschuld am Tod Jesu tragen, lehnt "YouCat" entsprechend dem Dokument "Nostra aetate" ("Über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen") des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-65) ab. Der Jugendkatechismus bezeichnet diese Meinung als "unvernünftig" und "biblisch nicht haltbar".
den ganzen Artikel lesen: http://geschichte-wissen.de/go/benedikt ... uslegungen

Wie neu diese Auslegungen sind, können wohl nur praktizierende Katholiken entscheiden. Ich gehöre nicht dazu.
Zumindest scheint es eine wichtige Klarstellung zu sein.
:roll:
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segula2
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rfon hat geschrieben:Der Titel ist doch unkorrekt oder? Es handelt sich ja um keine Neue Bibelauslegung?
Man muss die Bibel nicht auslegen, man muss sie nur lesen!
Wenn der Petrusnachfolger und heutige Papst die Schuldfrage für den Tod Jesu stellt, so bestärkt mich das an der Unrechtmäßigkeit des Papsttums.
Die heilige Mission des Jesus war der gewaltsame Tod am Kreuz, um damit die Sünde von den Menschen zu nehmen, was immer damit gemeint ist. Das hat Jesus gewusst und auch so gewollt. Und so geschah es!
Also war dieser Tod vorgesehen und notwendig. Wieso ergibt sich nun die Frage nach der Schuld am Tod Jesu?
Der Kreuzestod war prophezeit und notwendig geworden!
Also warum hindert man Jesus daran, diese Mission zu vollenden?
Wer hinderte Jesus daran: Petrus selbst, als er zum Schwert greifen wollte. Eben dieser Petrus verleugnete seine Nähe zu Jesus aber, als es brenzlig wurde. Und so einen verehrt man heut und sie sprechen sich gegenseitig seelig. Petrus hat wenigstens noch die Kurve gekriegt und wollte kopfüber gekreuzigt werden, um es nicht besser als Jesus zu haben.
Ein Ritual, auf das die Päpste und Nachfolger Petris lieber verzichten.
Wer förderte Jesus bei der Erfüllung seiner Mission? War es nicht Judas Ischariot, der ihn an die Römer verriet, und damit die Ergreifung erst ermöglichte?
Damit konnte die Aufgabe doch erst erfüllt werden. Also ist Judas doch eigentlich der Held. Dass er sich dann erhängte, zeugt doch nur vom menschlichen Unvermögen, nach solch einer grausamen Hinrichtung die Zusammenhänge sofort in all ihrer Vielfalt zu durchschauen.
So einfach und logisch sind die Bibeltexte. Aber in der Religion wird der Zusammenhang völlig verkehrt und die Hindernisse der Kreuzigungsmission angebetet und die, die Sache vorangebracht haben, verschmäht.
MfG Heiner!
An irgendeiner anderen Stelle dieses Forums habe ich den "klammheimlichen Wunsch" geäußert, die Merkel möge genauso einen blamablen Abgang haben, wie seinerzeit das Politbüro der SED.
Sie ist auf dem besten Wege dahin! :mrgreen:
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