Es wird sehr emotional gestritten über "das Losen" in Verbindung mit der Wehrpflicht.
Und kein Mensch kann sich erinnern, dass in der BRD bis 1965 tatsächlich gelost wurde, wer in die Kaserne zog, und wer nicht.
Das "losen" wurde damals aus dem selben Grund eingeführt, die Bundeswehr konnte gar nicht alle Wehrpflichtigen brauchen.
Und irgendwo sah man es als erheblich gerechter, als das Losen abgeschafft wurde.
Warum soll man etwas, das sich vor 60 Jahren nicht bewährt hat, wieder einführen.
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Die Wehrpflicht - das Losen
Moderator: Barbarossa
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Mit Verlaub, das waren andere Zeiten.repo hat geschrieben: ↑16.10.2025, 23:02 Es wird sehr emotional gestritten über "das Losen" in Verbindung mit der Wehrpflicht.
Und kein Mensch kann sich erinnern, dass in der BRD bis 1965 tatsächlich gelost wurde, wer in die Kaserne zog, und wer nicht.
Das "losen" wurde damals aus dem selben Grund eingeführt, die Bundeswehr konnte gar nicht alle Wehrpflichtigen brauchen.
Und irgendwo sah man es als erheblich gerechter, als das Losen abgeschafft wurde.
Warum soll man etwas, das sich vor 60 Jahren nicht bewährt hat, wieder einführen.
Die Bundeswehr wurde 1955 gegründet. Das waren Friedenszeiten im Kalten Krieg.
Und wer behauptet, dass sich das Losen seinerzeit denn wirklich bewährt hat, sollte Überprüfbares anbieten.
Unabhängig davon sieht derzeit die Bedrohungslage ganz anders und sehr konkret aus.
Und wer in diesem Land lebt, kann sich nicht nur die Rosinen herauspicken und darauf vertrauen, dass die "Anderen" die Drecksarbeit machen.
Ein Losverfahren wäre heute eine Lotterie zugunsten von Drückebergern.
Marianne,Marianne E. hat geschrieben: ↑17.10.2025, 11:10Mit Verlaub, das waren andere Zeiten.repo hat geschrieben: ↑16.10.2025, 23:02 Es wird sehr emotional gestritten über "das Losen" in Verbindung mit der Wehrpflicht.
Und kein Mensch kann sich erinnern, dass in der BRD bis 1965 tatsächlich gelost wurde, wer in die Kaserne zog, und wer nicht.
Das "losen" wurde damals aus dem selben Grund eingeführt, die Bundeswehr konnte gar nicht alle Wehrpflichtigen brauchen.
Und irgendwo sah man es als erheblich gerechter, als das Losen abgeschafft wurde.
Warum soll man etwas, das sich vor 60 Jahren nicht bewährt hat, wieder einführen.
Die Bundeswehr wurde 1955 gegründet. Das waren Friedenszeiten im Kalten Krieg.
Und wer behauptet, dass sich das Losen seinerzeit denn wirklich bewährt hat, sollte Überprüfbares anbieten.
Unabhängig davon sieht derzeit die Bedrohungslage ganz anders und sehr konkret aus.
Und wer in diesem Land lebt, kann sich nicht nur die Rosinen herauspicken und darauf vertrauen, dass die "Anderen" die Drecksarbeit machen.
Ein Losverfahren wäre heute eine Lotterie zugunsten von Drückebergern.
da hat doch einer geschrieben, ich glaube es war der Repo

zu den "Friedenszeiten" im Kalten Krieg könnte man so manches sagen. Im Nachhinein mag es sich ja friedlich anfühlen, damals sah man das aber ganz anders.
Mein Vater war bis 1945 "Heeresbeamter" irgendwann so 1956/57 kamen zwei Herren die ihm wieder eine Uniform verpassen wollten. Sehr verlockendes Angebot, zwei Dienstgrade höher usw. usf.
Meine Mutter hat fürchterlich getobt...
1956 Ungarn-Aufstand, lass mal die Bilder aus Budapest wieder auf dich wirken
1958 gab es einen Bundestagsbeschluss "Atomwaffen für die Bundeswehr"
Die Ami- und Russenpanzer in Berlin 1961 ein paar Meter auseinander....
Kuba-Krise, Sowjetische Frachter mit Raketen auf dem Deck...
1968 Prag Wenzels-Platz.... 1991 war ich dort, hab die Stelle aufgesucht wo sich Jan Pallach selbst verbrannt hat, der Blick auf das Tschechische Nationalmuseum
das die Russische Infanterie kräftig beschoss im August 1968...
Na ja, ich höre besser auf.
Die Bilder
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Mein Freund, verzeih mir.
Wir haben in etwa ähnliche Erinnerungen. Das trübt manchmal die Realität. Als 1955 die Bundeswehr gegründet wurde, war ich (Jahrgang 1936) strikt dagegen und habe das auch laut und deutich zu verstehen gegeben.
Einige Jahre und etliche Geschichtsstunden später habe ich meine Meinung revidiert.
Chrustschow wollte die Sowjetunion bis an den Rhein vorverlegen. Das und einige andere Sprüche aus Moskau haben dann dafür gesorgt, dass wir in Deutschland und in Europa generell nicht nur "verteidigungsfähig" sein müssen, sondern vor allem "abschreckend".
Wenn ich das hier so schreibe, wird mir wirklich schlecht, wie früher bei ähnlichen Gelegenheiten.
Und nun noch etwas am Rande, gehört nicht unbedingt hierher, vielleicht aber doch. Vor einiger Zeit habe ich das Buch "Wir müssen über die Mulde. 1945 und umzu" geschrieben; mit den Erinnerungen meines Bruders, anderer Familienmitglieder und Freunde und mit den Bildern, die in meinem Kopf gespeichert sind. Das bleibt bis zum Tod. Genau so ging es meinem Mann. Alle Erlebnisse aus dieser Zeit blieben bis zu seinem Tod präsent.
Und nun habe ich weitere Erinnerungen verarbeitet und werde diese unter dem Titel "Eine fremde Familie" der Institution schicken, die darum gebeten hat. Gewissermaßen als Nachruf auf meinen Mann. Darin wird in etwa Ähnliches zur Sprache kommen, wie in dem oben erwähnten.
Tschüss
Marianne
Wir haben in etwa ähnliche Erinnerungen. Das trübt manchmal die Realität. Als 1955 die Bundeswehr gegründet wurde, war ich (Jahrgang 1936) strikt dagegen und habe das auch laut und deutich zu verstehen gegeben.
Einige Jahre und etliche Geschichtsstunden später habe ich meine Meinung revidiert.
Chrustschow wollte die Sowjetunion bis an den Rhein vorverlegen. Das und einige andere Sprüche aus Moskau haben dann dafür gesorgt, dass wir in Deutschland und in Europa generell nicht nur "verteidigungsfähig" sein müssen, sondern vor allem "abschreckend".
Wenn ich das hier so schreibe, wird mir wirklich schlecht, wie früher bei ähnlichen Gelegenheiten.
Und nun noch etwas am Rande, gehört nicht unbedingt hierher, vielleicht aber doch. Vor einiger Zeit habe ich das Buch "Wir müssen über die Mulde. 1945 und umzu" geschrieben; mit den Erinnerungen meines Bruders, anderer Familienmitglieder und Freunde und mit den Bildern, die in meinem Kopf gespeichert sind. Das bleibt bis zum Tod. Genau so ging es meinem Mann. Alle Erlebnisse aus dieser Zeit blieben bis zu seinem Tod präsent.
Und nun habe ich weitere Erinnerungen verarbeitet und werde diese unter dem Titel "Eine fremde Familie" der Institution schicken, die darum gebeten hat. Gewissermaßen als Nachruf auf meinen Mann. Darin wird in etwa Ähnliches zur Sprache kommen, wie in dem oben erwähnten.
Tschüss
Marianne
Ohne eine Pflicht wird man die erforderliche Stärke der Bundeswehr nicht erreichen. Jeden zu verpflichten, dürfte nicht gehen, weil erst die Strukturen (wieder!) aufgebaut werden müssen - also Kreiswehrersatzämter und Kasernen. Daher wohl die Lös-Lösung.
Wer hat eine bessere Idee?
Wer hat eine bessere Idee?
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
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Vorweg erst einmal die Termine:
Der neu geplante Wehrdienst bleibt freiwillig. Ab 2026 müssen volljährige Männer einen Fragebogen mit persönlichen Angaben ausfüllen.
Ab Mitte 2027 ist eine Musterung für Männer vorgesehen.
Bis zu diesem Zeitpunkt werden Kreiswehrersatzämter längst eingerichtet sein. Das wäre im Übrigen die kleinste Übung.
Schwieriger wird die Instandsetzung bzw. Neubau von Kasernen, und das, obwohl die Bundesrepublik über zahlreiche große Immobilien verfügt. Diese müssten wieder hergerichtet werden. Derzeitige Nutzungen z.B. als Notunterkünfte könnten durch Umzug frei werden.
Noch schwieriger zu bewältigen wird das Einstellen von kompetenten Ausbildern sein.
Und dann? Trippelschritt.
Bis Mitte 2027 hätte der „Bauherr“ Zeit, sein Haus in Ordnung zu bringen.
https://www.bundeswehr.de/de/meldungen/ ... st-5994308
Der neu geplante Wehrdienst bleibt freiwillig. Ab 2026 müssen volljährige Männer einen Fragebogen mit persönlichen Angaben ausfüllen.
Ab Mitte 2027 ist eine Musterung für Männer vorgesehen.
Bis zu diesem Zeitpunkt werden Kreiswehrersatzämter längst eingerichtet sein. Das wäre im Übrigen die kleinste Übung.
Schwieriger wird die Instandsetzung bzw. Neubau von Kasernen, und das, obwohl die Bundesrepublik über zahlreiche große Immobilien verfügt. Diese müssten wieder hergerichtet werden. Derzeitige Nutzungen z.B. als Notunterkünfte könnten durch Umzug frei werden.
Noch schwieriger zu bewältigen wird das Einstellen von kompetenten Ausbildern sein.
Und dann? Trippelschritt.
Bis Mitte 2027 hätte der „Bauherr“ Zeit, sein Haus in Ordnung zu bringen.
https://www.bundeswehr.de/de/meldungen/ ... st-5994308
Hallo Marianne,Marianne E. hat geschrieben: ↑17.10.2025, 18:46 Mein Freund, verzeih mir.
Wir haben in etwa ähnliche Erinnerungen. Das trübt manchmal die Realität. Als 1955 die Bundeswehr gegründet wurde, war ich (Jahrgang 1936) strikt dagegen und habe das auch laut und deutich zu verstehen gegeben.
Einige Jahre und etliche Geschichtsstunden später habe ich meine Meinung revidiert.
Chrustschow wollte die Sowjetunion bis an den Rhein vorverlegen. Das und einige andere Sprüche aus Moskau haben dann dafür gesorgt, dass wir in Deutschland und in Europa generell nicht nur "verteidigungsfähig" sein müssen, sondern vor allem "abschreckend".
Wenn ich das hier so schreibe, wird mir wirklich schlecht, wie früher bei ähnlichen Gelegenheiten.
Und nun noch etwas am Rande, gehört nicht unbedingt hierher, vielleicht aber doch. Vor einiger Zeit habe ich das Buch "Wir müssen über die Mulde. 1945 und umzu" geschrieben; mit den Erinnerungen meines Bruders, anderer Familienmitglieder und Freunde und mit den Bildern, die in meinem Kopf gespeichert sind. Das bleibt bis zum Tod. Genau so ging es meinem Mann. Alle Erlebnisse aus dieser Zeit blieben bis zu seinem Tod präsent.
Und nun habe ich weitere Erinnerungen verarbeitet und werde diese unter dem Titel "Eine fremde Familie" der Institution schicken, die darum gebeten hat. Gewissermaßen als Nachruf auf meinen Mann. Darin wird in etwa Ähnliches zur Sprache kommen, wie in dem oben erwähnten.
Tschüss
geschätzte Freundin.
Neulich, vor ein paar Monaten hat mir mein 90-jähriger Schwager die Flucht seiner Mutter, Bruder und von ihm über See von Pillau nach Kolberg, dann nach Rügen und zuletzt nach Schleswig-Holstein geschildert. Es hat ihn sehr aufgewühlt....
Ein Bruder meiner Frau hat 45 die Flucht als 7-Jähriger nicht überlebt, der zweite Bruder kam im Oktober 1961 beim Fluchtversuch ums Leben.
In Moskau sitzt einer, ideologisch mit ein Verwandter manches westlichen Politikers der späten Wendezeit.
ABER, der will unübersehbar das Sowjetreich wiedererrichten.
August Bebel soll so ca. 1910 geäußert haben, wenn es gegen den Zaren ginge, würde er sich eine Flinte umhängen und würde in den Krieg ziehen.
Was, kurz gesagt, meine augenblicklichen Empfindungen widerspiegelt.
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Danke repo!
Hast Du auch einen eigenen Namen?
Ich heiße tatsächlich Marianne.
Gruß und schönen Sonntag
Marianne
Hast Du auch einen eigenen Namen?
Ich heiße tatsächlich Marianne.
Gruß und schönen Sonntag
Marianne
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- Registriert: 02.04.2014, 21:51
- Wohnort: Weserbergland im ehemaligen Gebiet der Cherusker
Wichtig ist es, daß man jetzt wieder möglichst viele ausgebildete Soldaten erhält. Die Jahre in Wolkenkuckucksheim, in denen nur das Militär abgebaut wurde, die sind vorbei. Man hat gesehen, was daraus entstanden ist. Früher hat man im Kalten Krieg immer gesagt, daß die Abschreckung mit Atomwaffen ausreicht. Heutzutage kann sich ein gewisser Putin auch einen konventionellen Krieg vorstellen und zwar Stückchen für Stückchen.
Erst die Ukraine, dann Moldawien und wenn er sich dann stark fühlt das Baltikum und Polen. Finnland wäre für ihn auch noch interessant. Diesem Despoten kann man nur mit einem großen Heer abschrecken. 


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