Paul hat geschrieben:Litauisch steht aber dem Urindogermanischen am nächsten s. die aufgeführten Zahlwörter.
http://de.wikipedia.org/wiki/Indogermanische_Ursprache
So habe ich es auch mehrfach gelesen. Litauisch hat sich am wenigsten verändert, weil es am wenigsten anderen Einflüssen unterlag. Die Vorfahren der Litauer sind nicht in die Wohngebiete anderer Völker eingewandert. Die anderen südlichen Indogermanen haben sich also durch Abwanderung vom Urindogermanischen gelöst.
Nicht unbedingt . Sie können auch die Urform der indogermanischen Sprache nach der Abwanderung nach Nordwesten beibehalten haben und das vor allem, wenn man die Urheimat der Indogermanen dabei zu Grunde legt.
Paul hat geschrieben:Mich würde vor allem interessieren, inwieweit das Slawische vom Ostgermanischen abstammt? Die meisten Sprachwissenschaftler gehen davon aus, das es sich auf der Basis des Baltischen abgesondert hat.
"Die erschlossenen Frühformen des Baltischen und Germanischen weisen einige spezifische Gemeinsamkeiten auf; sie betreffen insbesondere die verbale Stammbildung sowie die Personalpronomina und die Zahlwörter (Numeralia). Auffällig sind vor allem die übereinstimmenden Dualformen der Personalia, die wahrscheinlich bereits zu einer Zeit entstanden sind, als sich die Vorform der späteren germanischen Sprachen („Prägermanisch“) phonologisch noch nicht allzu sehr vom „Protobaltischen“ dieser Zeit unterschied, also noch vor der ins 2. Jahrtausend zu datierenden Satemisierung des Baltischen. Andere germanisch-baltische Gemeinsamkeiten, etwa die Zahlwörter für ‚elf‘ und ‚zwölf‘ und die Wörter für ‚Tausend‘, ‚Leute‘, ‚Gold‘ und ‚Roggen‘ sind dagegen offenbar jünger und am ehesten durch Entlehnung zu erklären."
http://de.wikipedia.org/wiki/Baltische_Sprachen
Nicht nur bei den Zahlwörtern auch bei der Anzahl der beibehaltenen grammatischen Fälle.
Die urindogermanische Sprache hatte 8 grammatikalische Fälle , die litausche Spr. hat 7 beihalten, die russische Spr. 6 Fälle und die deutsche Spr. nur 4 Fälle.