Nein. Griechenland hat mit der BRD einen solchen Vertrag abgeschlossen, aber nicht mit Gesamtdeutschland. Das wäre vor 1990 auch gar nicht gegangen, es gab davor ja kein Gesamtdeutschland, das für die Kriegsschäden, die ja auch von Gesamtdeutschland verursacht wurden, gerade stehen konnte. Die Globalabkommen der BRD mit diversen Staaten waren eine Art Good-Will-Politik, mit der sich die BRD internationale Anerkennung verschaffte, mit der die BRD gegenüber der DDR einen moralischen Vorteil erlangen wollte (und dies wohl auch schaffte) und mit der sich die BRD in den Beziehungen zu den betreffenden Staaten Vorteile verschaffte.
Nach 1990 - auch das ist dem Wiki-Artikel zu entnehmen, schloss Gesamtdeutschland mit den GUS-Staaten und Polen erneut Globalverträge ab, mit denen die Kriegsschäden endgültig abgegolten sind. Mit Griechenland fehlt ein solcher Vertrag mit Gesamtdeutschland noch...ebenso mit Bulgarien, Rumänien, den Ex-Jugoslawien-Staaten usw.usf.
Wenn Deutschland es jetzt schafft, mit Griechenland zu einer vernünftigen Regelung zu kommen, könnte das ein Muster werden für die noch ausstehenden Globalverträge...es könnte sich also für Deutschland sehr wohl als Vorteil erweisen, mit den Griechen einig zu werden.
Paul hat geschrieben:Wenn man anfangen würde, über alles neu zu verhandeln, was schon abgeschlossen war, würden alle Beziehungen zugrunde gerichtet werden. Es ist auch nicht in Ordnung von der Enkelgeneration Wiedergutmachung zu fordern. Es gibt keine Kriterien für Wiedergutmachung.
Deswegen wollen die Griechen ja neu verhandeln: Sie wollen die Kriterien (neu) definieren.
Im übrigen: Wenn die Tätergeneration und die nachfolgende Generation es nicht geschafft haben, Gutmachung zu üben, dann muss das eben die Enkelgeneration machen. die Enkelgeneration ist die erste, die tatsächlich wieder für Gesamtdeutschland sprechen kann, also muss sie das jetzt regeln.
Beppe