http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... 049#p50043
Ein umstrittenes Thema; es gab einen französischen Historiker, der hatte so etwas im Sinne von "les 100 000 oubliés", also, er meinte damit, dass man die 100 000 Gefallenen der französischen Armee 1940 gering schätzt. Wohl habe es schlecht kämpfende Einheiten gegeben, aber er hat irgend eine Kennzahl erarbeitet, nach der die Verluste der Wehrmacht pro Kampflinie (oder so ähnlich) höher waren als später in der Sowjetunion.Orianne hat geschrieben:Ja, das ist ein Renault, aber viele Lastwagen u.A. von Renault wurden auch nach Russland 1941 mitgenommen, ich habe darüber Infos. Frankreich hatte übrigens mehr Panzer als die WH.
Siehe Ausriss des Interviews von Gotthard Frick (Historiker aus der Schweiz):
Dazu gehören alle, wie Frankreich und all die anderen, die nach dem deutschen Angriff nach kürzester Zeit kläglich kapitulierten, obschon Deutschland gar nicht so stark war, wie sie es sahen, sie selber viel stärker hätten sein können, als sie sich selber sahen. (Z.B. Die deutschen Panzer hatten gegen die damals als am weltbesten beurteilten französischen Panzer im Gefecht keine Chance. Zudem hatte Frankreich rund 400 Panzer mehr als Deutschland).
Auf der anderen Seite gab es freie, selbstbewusste Völker, wie die Finnen, die Griechen, die - ohne zweifelnd zu fragen, ob man eine Chance habe - einfach kämpften.
Eins kann ich mit Sicherheit sagen: Unter den Soldaten der tschechoslowakischen Armee, immerhin etwa 10 000 an der Westfront 1940, alles Freiwillige und Geflohene, hatten nachher die französischen Soldaten einen grottenschlechten Ruf. Diese Freiwilligen haben es nicht verstanden, dass französische Soldaten bei der Verteidigung ihrer Heimat schlechter kämpften als Tschechoslowaken, die ihre Heimat verloren hatten und an der Westfront, ähnlich wie die Polen, für eine vage Hoffnung einer Befreiung irgendeinmal kämpften. Diese Verachtung seitens der Tschechen war durch den Verrat von München potenziert und diese EInstellung hörte ich auch immer in der Erzählungen meiner Mutter (1928-2004).
Das wiederholte sich in gewissem Sinne an der für die demokratische Zivilisation enorm bedeutenden Luftschlacht um England, als die Polen (145) und Tschechoslowaken (84 oder 88), aber auch die Belgier (28 oder 30) als besiegte nationen mehr Piloten stellten als Frankreich (13 oder 14), die eigentlich hätten sehr leicht den Kanal überfliegen können und mitsamt ihren Maschinen hätten die Insel aber auch ihre Ehre, wie es de Gaulle ausgedrückt hatte, verteidigen können.
http://en.wikipedia.org/wiki/Non-Britis ... of_Britain
Stattdessen versäumte man es, die während der Schlacht um Frankreich gefangenen Piloten der Luftwaffe nach England zu transferieren, sodass diese dann in der Luftschlacht um England gegen die Briten und ihre verbündeten Exilarmeen eingesetzt werden konnten.
Ja, wenn man über die französische Kampfmoral gifteln möchte, da findet man vieles. Aber ich möchte es mir da nicht so leicht machen. Man war auch in hohem Masse unvorbereitet, vor allem die Verantwortlichen. Schlechte Führung zieht schlechte Truppe nach sich. Aber schliesslich rettete de Gaulle die Ehre. Aber die Einwände vor allem hinsichtlich der Luftschlacht um England bleiben, sodass die Frage nach der Moral und dem Bewusstsein der grande nation hinsichtlich der historischen Verantwortung durchaus kritisch gestellt werden darf, trotz de Gaulle.