Karlheinz hat geschrieben:
Die Hilfen aus dem Schirm sind für die Empfängerländer nicht kostenlos. Sie müssen Zinsen für die Kredite zahlen. Der Zinssatz liegt über den Refinanzierungskosten des Schirms. Läuft alles gut, macht der Schirm mit den Hilfen sogar einen Gewinn.
Du erinnerst mich an so manchen Politiker. Der ESM macht -vordergründig- so Gewinn auf Kosten der Pleitestaaten.
Die zentrale Frage ist jedoch, wie das a la longue funktionieren soll. Eine Deckung durch entsprechendes Wachstum ist insbesondere in den Mittelmehrstaaten, aber auch in F, nicht vorhanden. Immer größere Geldsummen, die durch immer mehr Anleihen (niedriger Bonität) "gedeckt" sind -ein Pyramidenspiel, für das am Ende der Steuerzahler blechen wird.
Karlheinz hat geschrieben:
Vereinfacht gesehen ist der Rettungsschirm ein Zinsverbilligungs-Programm.
Bei den Rettungsaktionen, Garantien oder Bürgschaften fließt kein "echtes" Geld des Steuerzahlers. Sondern nur bei einem eventuellen Zahlungsausfall. Die Bürgschaften haben die Funktion, die Kreditaufnahme für das Land zu verbilligen, das bei einem direkten Zugang zu den Kreditmärkten sehr viel mehr bezahlen müsste.
Insolvenzverschleppung und massiver Verstoß gegen die No-Bail-Out-Regel.
Langfristig werden sich so auch die Refinanzierungskosten der Geberstaaten erhöhen.
ZZ wird das duch massives Gelddrucken unterdrückt, aber das hat seinen Preis.
Im Norden führt die anwachsende Geldmange, die in überhaupt keiner Relation mehr zur Realwirtschaft steht, zum Risiko von Blasenbildung und im Süden kommt das Geld trotzdem nicht bei den Unternehmen an.
Karlheinz hat geschrieben:
Beispiel: Irland zum Beispiel bekam seine erste Überweisung von 3,6 Milliarden Euro zu einem Zins von 5,9 Prozent bis Mitte 2016. Das war deutlich geringer als die über 7 Prozent, die Irland auf den Märkten hätte bezahlen müssen - ein Vorteil für Irland.
Irland hat auch ganz andere wirtschaftliche Parameter aufzuweisen als die übrigen PIGS und ist somit nicht repräsentativ für das Problem der Eurokrise, sondern nur für das eines entfesselten Finanzmarktes. Hier liegt das Problem ausschließlich in der Finanzwirtschaft und nicht in der an un für sich gesunden Realwirtschaft begründet.
Karlheinz hat geschrieben:
Der Rettungsschirm verdient an der Zinsdifferenz.
Aufgenommen hatte der Rettungsschirm das Geld allerdings zu nur 2,89 Prozent. Die Differenz zwischen 2,89 und 5,9 Prozent steckt der Schirm ein - und damit die Garantiegeber wie Deutschland; der Vorteil für die Bürgschaftsgeber. Rettungsaktionen können also sogar lukrativ sein, für die Gläubiger.
Ich hab's schon oben geschrieben, dass das unrichtig ist.
Die PIGS im Besonderen aber auch andere Euroländer -allen voran Frankreich und Belgien- stehen verschuldungstechnisch und wirtschaftlich alles andere als gut da.
Dazu kommt, dass für Gr mit Sicherheit ein zweiter Haircut kommt, bei dem keineswegs nur private Gläubiger beteiligt sind. Das -Barbarossa hat's bereits geschrieben- pfeifen die Spatzen bereits von den Dächern. Man muss bloß noch die Wahlen abwarten.
Der erste Haircut hat D schon 14 Mrd. gekostet, und das ist erst der Anfang.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/g ... 78283.html
Zu sagen, diese impertinente Haftungsunion sei ein Geschäft für die Gläubigerstaaten, halte ich angesichts der Faktenlage ehrlich gesagt für infam- und da ist von den gigantischen Targetverbindlichkeiten der PIGS noch keine Rede.
Karlheinz hat geschrieben:
Ernst wird es nur dann, wenn ein Land völlig Pleite geht, denn dann muss der Steuerzahler zum ersten Mal wirklich zahlen. Geht Griechenland vollends kaputt, läuft es vielleicht wie bei einer geschäftlichen Insolvenz. Das gesamte Staatseigentum, Immobilien, Infrastrukturen, die Akropolis, alles kommt unter den Hammer, wird verkauft, um die Schulden Griechenlands zu bezahlen. Reicht die erzielte Summe nicht aus, muss dann wohl der deutsche Michel ran. Dies ist jetzt nur zur Hälfte eine Satire.

...entbehrt aber keinswegs einer gewissen Grundlage. Durch die Schuldenvergemeinschaftung wird die Gefahr von Staatspleiten auch auf andere Staaten ausgedehnt.
Allein Österreich haftet mit über 80 Mrd- das sind fast 25% des BIPS.(Stand 2012) Und keiner wird angeischts des Verschuldungsgrades und der wirtschaftlichen Lage der betroffenen Staaten ernsthaft behaupten, das keine dieser Haftungen jemals schlagend wird.
http://derstandard.at/1345165278451/Oes ... -Eurokrise
Hätte man das alles VOR den Abstimmungen zum EU-Beitritt den Wählern kundgetan, hätte kein einziger Staat für einen Beitritt votiert. Dieses Zenario wurd vor der Abstimmung definitiv ausgeschlossen!