weiterlesen hier: http://www.morgenpost.de/printarchiv/po ... twerk.htmlVenezuela: Armee besetzt Zementwerk
Mittwoch, 20. August 2008 02:15
Truppen der Armee haben in Venezuela die Filiale einer mexikanischen Zementfabrik besetzt, um den Verstaatlichungsprozess zu beschleunigen. Unterstützt wurden sie dabei von Einheiten der Nationalgarde. Da die Frist zur Einigung über die zu zahlende Entschädigung abgelaufen sei, solle das Unternehmen Cemex nun enteignet werden, erklärte Energie- und Ölminister Rafael Ramirez am Montagabend in der Hauptstadt Caracas.
Venezuela und die "Sozialistische Revolution"
Moderator: Barbarossa
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weiter lesen: http://www.tagesspiegel.de/politik/inte ... 23,2728530Massenproteste gegen Chavez
Es geht um das politische Schicksal von Präsident Hugo Chavez: Stimmen die Venezolaner am Sonntag für einen Entwurf zur Verfassungsänderung, dann kann sich der Staats- und Regierungschef nach Ende seiner Amtszeit 2012 erneut zur Wiederwahl stellen. Sagt das Wahlvolk Nein, endet seine Regierungszeit in drei Jahren.
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weiter lesen: http://www.morgenpost.de/printarchiv/po ... ommen.htmlJustiz
Kritiker von Chávez in Venezuela festgenommen
Samstag, 4. April 2009 02:57
In Venezuela ist ein prominenter Kritiker von Präsident Hugo Chávez festgenommen worden. Dem früheren Chávez-Vertrauten Raúl Baduel, der bis 2007 Verteidigungsminister war, wird die Unterschlagung von Millionensummen vorgeworfen, wie die Tageszeitung "El Universal" jetzt berichtete.
- Baduel wies die Beschuldigungen von Militärstaatsanwalt Ernesto Cedeño zurück. Man wolle ihn aus politischen Gründen zum Schweigen bringen, sagte er...
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weiter lesen: http://www.netzeitung.de/politik/ausland/1493579.htmlBetreiber wollten «Bedingungen aufzwängen»:
Chávez verstaatlicht Hilton-Hotel
Venezuelas Regierungschef fackelt nicht lange: Weil sie Ende September den Südamerika-Afrika-Gipfel behindert habe, hat Chávez die Zwangsverstaatlichung einer Hotelanlage auf einer Karibikinsel angeordnet...
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weiter lesen: http://www.netzeitung.de/politik/ausland/1518799.htmlNeue Spannungen nach Brückensprengungen :
Kolumbien will sich vor Venezuela schützen
Die Demontage von zwei Fußgängerbrücken hat den Konflikt zwischen Kolumbien und Venezuela weiter verschärft. «Sprengmeister» Hugo Chávez spricht von Routine, doch Kolumbien zieht sein Militär zusammen...
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weiter lesen: http://www.nzz.ch/nachrichten/panorama/ ... 94153.htmlStromabschaltungen in Venezuela
Chávez lässt Geschäfte schliessen – «Plünderer des Volkes»
Mit Stromabschaltungen will Venezuela seine Energiekrise meistern. Nach der drastischen Abwertung der Nationalwährung wurden zudem Geschäfte wegen Preiserhöhungen vorübergehend geschlossen...
Ah-ja, da sind sie schon, die typischen Auswirkungen des "Sozialismus". So etwas war zu erwarten, denn ich kenne das ja auch nicht anders...
In der DDR gab es übrigens einen passenden Witz dazu:
Was passiert, wenn die Wüste kommunistisch wird?
Nach einer Weile wird der Sand knapp.
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Die Lage zwischen beiden Ländern verschärft sich jetzt ganz erheblich: http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... =17&t=2369elysian hat geschrieben:Na, ob es da doch noch zu einem Krieg kommt?
Kolumbien hat ja erst kürzlich neue Verträge mit den USA geschlossen, welche Chavez dazu brachten, seinen Landsleuten einen Krieg in Aussicht zu stellen....
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weiter lesen: http://g-w.square7.ch/link/zweidrittelmehrheitverfehltVenezuela
Chavez gewinnt Parlamentswahl – Verfehlt aber Zwei-Drittel-Mehrheit
In Venezuela hat die Partei PSUV des linksgerichteten Präsidenten Hugo Chávez die Parlamentswahlen gewonnen. Die wiedererstarkte Opposition verhinderte aber eine Zwei-Drittel-Mehrheit der PSUV, die Chávez für sein Projekt „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ als Ziel genannt hatte...
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weiter lesen: http://g-w.square7.ch/link/venezuelaverkauftMINERALÖL:
Hugo Chávez zieht sich aus Schwedt zurück
Venezuelas Staatspräsident verkauft Anteile an der Raffinerie PCK nach Russland
POTSDAM/SCHWEDT - Venezuelas Präsident Hugo Chávez ist immer für markige Sprüche gut. Auch, wenn es um die Deutschland-Aktivitäten seines staatlichen Mineralölkonzerns Petroleos de Venezuela (PDV) geht, nimmt der sozialistische Staatschef des südamerikanischen Landes kein Blatt vor den Mund. Über einen Besuch in einer zu PDV gehörenden Raffinerie in Gelsenkirchen (Nordrhein-Westfalen) lästerte er: „Ich habe gefragt, wie viele Venezolaner hier arbeiten? Keine. Wie viel Cent Gewinn für Venezuela hier erwirtschaftet werden? Keiner. Wie viel Barrel venezolanischen Öls hier verarbeitet werden? Keine.“ Alles in allem habe die Beteiligung in fast 30 Jahren für Venezuela „praktisch keinen Gewinn gebracht“, sagte Chávez gestern in seiner Hauptstadt Caracas.
Jetzt ist Chávez seinen deutschen Klotz am Bein los. Am vergangenen Freitag besiegelte er in Moskau mit seiner Unterschrift den Verkauf des 50-prozentigen Anteils der PDV an dem Gemeinschaftsunternehmen Ruhr Oel, das an sechs Ölraffinerien in Deutschland beteiligt ist, darunter die PCK-Raffinerie in Schwedt (Uckermark) mit rund 1100 Beschäftigten. Käufer des Anteils ist der staatliche russische Ölkonzern Rosneft. Für das Aktienpaket überweisen die Russen 1,6 Milliarden US-Dollar (1,13 Milliarden Euro) nach Caracas...
...und tschüß...
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Die Neuwahl in Venezuela brachte einen Wahlsieg der konservativen Oposition, da die Wirtschaft ruiniert wurde. Man muß die Kuh füttern, die man melken will. Es ist ein schwieriger Balanceakt, zwischen Marktwirtschaft und sozialer Gerechtigkeit.
Positiv ist, das die bisherige "Sozialistische" Regierung die demokratische Abwahl zulies und akzeptiert.
Wie schon bei den Sandinisten wurde für den Frieden die Demokratie hochgehalten.
Positiv ist, das die bisherige "Sozialistische" Regierung die demokratische Abwahl zulies und akzeptiert.
Wie schon bei den Sandinisten wurde für den Frieden die Demokratie hochgehalten.
viele Grüße
Paul
aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
Paul
aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
Na dann werden sie ja bald wieder Pleite sein, da ja die "bösen Sozialisten" den Schuldenstand Venezuelas erheblich gesenkt hatten, das ja unmittelbar vor dem Regierungsantritt von Chavez völlig pleite war. Mit einer konservativen Regierung kann die USA Südamerika wieder zum gefügigen Vasallen machen, so wie sie auch Deutschland mit der konservativen Regierung zu einem gefügigem US-Vasallen machen. Gratulation.
Die Pleite Venezuelas ist so nahe, dass eine Mehrheit der Bevölkerung die Sozialisten abgewählt hat, die für Mangelwirtschaft, Inflation und Armut statt Teilhabe aller Verantwortung trug.james hat geschrieben:Na dann werden sie ja bald wieder Pleite sein, da ja die "bösen Sozialisten" den Schuldenstand Venezuelas erheblich gesenkt hatten, das ja unmittelbar vor dem Regierungsantritt von Chavez völlig pleite war.
Abgesehen davon, dass Chavez, Ruhe in Frieden, nun natürlich ein lupenreiner Demokrat war, der abweichende Meinungen im Lande zuließ-*Ironiemodus*
Die Schwierigkeiten vieler lateinamerikanischer Staaten sind schlecht mit/ an europäischen Maßstäben zu messen, vieles läuft nunmal auf ganz anderer Denkebene als wir sie kennen, mit und ohne Einmischung von außen.
Muss die Welt einfach sein, wenn man sie mit diesen Schablonen belegt.Mit einer konservativen Regierung kann die USA Südamerika wieder zum gefügigen Vasallen machen, so wie sie auch Deutschland mit der konservativen Regierung zu einem gefügigem US-Vasallen machen. Gratulation.
Die müssen ja alle so etwas von dämlich in den Augen europäischer Sozialisten sein, die Venezolaner, wenn sie diese erfolgreiche Politik nicht mehr wollen!
Muttersprache: Deutsch Vaterland: Keins. Heimat: Europa
LG Ruaidhri
LG Ruaidhri
Hugo Chavez kann man wohl einordnen in die Reihe der links-nationalistischen populistischen Führer in Lateinamerika, von denen es viele gab. Cardenas in Mexiko (1934-1940), Vargas in Brasilien 1930-1945, Peron in Argentinien 1943-1955,1973-1974, Estenssoro in Bolivien 1952-1956. Sie sind eine Besonderheit von Lateinamerika und ein Ergebnis der
1. Unterentwicklung der wirtschaftlichen und politischen Strukturen des Kontinents und
2. Der Abhängigkeit vom Ausland
Nach der Unabhängigkeit 1824 betraten Caudillos die politische Bühne- mehr oder weniger einflussreiche Anführer militärischer Verbände, charismatische Personen, die ihren Anhängern Aussicht auf Beute versprachen und das politische Vakuum mit eiserner Hand ausfüllten. Andres als in den USA, in denen nach der Unabhängigkeit sich ein bürgerlicher Rechtsstaat mit einer Verfassung von fast sakralem Charakter herausbildete, entstanden in Lateinamerika eine Reihe Staaten, die von Oligarchien aus Grundbesitzern beherrscht wurden, angeführt von einer politischen Klasse aus Militärs, die ihre Länder mit Gewalt regierten. Das politische Leben wurde von der „violencia“ durchdrungen, Konflikte mit Gewalt ausgetragen, Verfassungen, Recht und Gesetz hatten keine Gültigkeit, die übliche Form des Regierungswechsels war der Militärputsch. Die Oligarchien waren eng mit dem Auslandskapital verflochten.
Im 20. Jahrhundert setzte ein Strukturwandel ein, die Urbanisierung nahm zu, Anfänge von Industrie entstanden. In dieser Zeit entstanden populistische Führer, die den traditionellen Caudillos durchaus ähnelten: Auch sie waren Militärs, jedoch nicht mit den traditionellen Eliten verbunden, dennoch sehr machtbewußt. Um an die Regierung zu kommen, brauchten sie das Volk zur Unterstützung, um die alten Eliten zurückzudrängen.
„Die zentrale Frage jedes populistischen Regimes lautet: Welche Gruppe bildet die Basis, wer steht hinter der jeweiligen Partei oder Militärdiktatur?
Für Christian Suter trägt der lateinamerikanische Populismus folgende Merkmale:
"Anrufung an das Volk und Artikulation eines Eliteantagonismus
Schließung klassenübergreifender Allianzen zwischen massenbasierten Gruppen aus den Mittel- und Unterschichten und Elitegruppen
Charismatische Führerfiguren"
http://www.lateinamerika-studien.at/con ... e-160.html
Die Populisten drängten den Einfluss der Oligarchien zurück, nahmen umfangreiche Nationalsierungen vor, um die Abhängigkeit vom Ausland zu reduzieren.
„Durch Reformen konnten die populistischen Machthaber substantielle Verbesserungen erreichen, durch die Bildung von staatstreuen oder para-staatlichen Gewerkschaften und Bauernverbänden wurde das sozialrevolutionäre Potenzial dieser Bewegungen abgefangen. Damit ging die Herausbildung eines klientelistischen Verteilungssystems einher. Gruppen und Bewegungen, die sich dieser Integration nicht beugten und staatlich nicht gebilligte Streiks und Proteste organisierten, begegneten die populistischen Machthaber unvermindert mit scharfer Repression. Den unteren Klassen der Gesellschaft wurde im Populismus einmal entgegengekommen, einmal entgegengetreten.“
http://www.lateinamerika-studien.at/con ... e-160.html
Die Populisten regierten ähnlich selbstherrlich wie die alten Caudillos und kümmerten sich wenig um Verfassungen und Rechtsstaatlichkeit. Sie schafften es aber nicht, weder den Einfluss der alten Oligarchien zu beseitigen oder die Macht des Auslands zu reduzieren. Ihre Volkswirtschaften waren nach wie vor abhängig von wenigen Exportprodukten (Erdöl in Venezuela, Kaffee in Brasilien, Rindfleisch in Argentinien). Der Preisverfall dieser Produkte setzte der Reformpolitik der Populisten enge Grenzen und führte letztendlich zu ihrem Sturz. Dies passierte aber auch vor allem deshalb, weil es auch unter ihren Regierungen zu einem massiven Missbrauch staatlicher Gewalt kam und keine sich selbst tragende Wirtschaft aufgebaut wurde.
1. Unterentwicklung der wirtschaftlichen und politischen Strukturen des Kontinents und
2. Der Abhängigkeit vom Ausland
Nach der Unabhängigkeit 1824 betraten Caudillos die politische Bühne- mehr oder weniger einflussreiche Anführer militärischer Verbände, charismatische Personen, die ihren Anhängern Aussicht auf Beute versprachen und das politische Vakuum mit eiserner Hand ausfüllten. Andres als in den USA, in denen nach der Unabhängigkeit sich ein bürgerlicher Rechtsstaat mit einer Verfassung von fast sakralem Charakter herausbildete, entstanden in Lateinamerika eine Reihe Staaten, die von Oligarchien aus Grundbesitzern beherrscht wurden, angeführt von einer politischen Klasse aus Militärs, die ihre Länder mit Gewalt regierten. Das politische Leben wurde von der „violencia“ durchdrungen, Konflikte mit Gewalt ausgetragen, Verfassungen, Recht und Gesetz hatten keine Gültigkeit, die übliche Form des Regierungswechsels war der Militärputsch. Die Oligarchien waren eng mit dem Auslandskapital verflochten.
Im 20. Jahrhundert setzte ein Strukturwandel ein, die Urbanisierung nahm zu, Anfänge von Industrie entstanden. In dieser Zeit entstanden populistische Führer, die den traditionellen Caudillos durchaus ähnelten: Auch sie waren Militärs, jedoch nicht mit den traditionellen Eliten verbunden, dennoch sehr machtbewußt. Um an die Regierung zu kommen, brauchten sie das Volk zur Unterstützung, um die alten Eliten zurückzudrängen.
„Die zentrale Frage jedes populistischen Regimes lautet: Welche Gruppe bildet die Basis, wer steht hinter der jeweiligen Partei oder Militärdiktatur?
Für Christian Suter trägt der lateinamerikanische Populismus folgende Merkmale:
"Anrufung an das Volk und Artikulation eines Eliteantagonismus
Schließung klassenübergreifender Allianzen zwischen massenbasierten Gruppen aus den Mittel- und Unterschichten und Elitegruppen
Charismatische Führerfiguren"
http://www.lateinamerika-studien.at/con ... e-160.html
Die Populisten drängten den Einfluss der Oligarchien zurück, nahmen umfangreiche Nationalsierungen vor, um die Abhängigkeit vom Ausland zu reduzieren.
„Durch Reformen konnten die populistischen Machthaber substantielle Verbesserungen erreichen, durch die Bildung von staatstreuen oder para-staatlichen Gewerkschaften und Bauernverbänden wurde das sozialrevolutionäre Potenzial dieser Bewegungen abgefangen. Damit ging die Herausbildung eines klientelistischen Verteilungssystems einher. Gruppen und Bewegungen, die sich dieser Integration nicht beugten und staatlich nicht gebilligte Streiks und Proteste organisierten, begegneten die populistischen Machthaber unvermindert mit scharfer Repression. Den unteren Klassen der Gesellschaft wurde im Populismus einmal entgegengekommen, einmal entgegengetreten.“
http://www.lateinamerika-studien.at/con ... e-160.html
Die Populisten regierten ähnlich selbstherrlich wie die alten Caudillos und kümmerten sich wenig um Verfassungen und Rechtsstaatlichkeit. Sie schafften es aber nicht, weder den Einfluss der alten Oligarchien zu beseitigen oder die Macht des Auslands zu reduzieren. Ihre Volkswirtschaften waren nach wie vor abhängig von wenigen Exportprodukten (Erdöl in Venezuela, Kaffee in Brasilien, Rindfleisch in Argentinien). Der Preisverfall dieser Produkte setzte der Reformpolitik der Populisten enge Grenzen und führte letztendlich zu ihrem Sturz. Dies passierte aber auch vor allem deshalb, weil es auch unter ihren Regierungen zu einem massiven Missbrauch staatlicher Gewalt kam und keine sich selbst tragende Wirtschaft aufgebaut wurde.
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