Der wissenschaftliche Mensch hat die Anmaßung sich einzubilden alles zu wissen, wie alles funktioniert und entstanden ist. Ist das denn wirklich so? Oder ist seine Sicht auf die Dinge nicht vergleichbar mit der Sicht eines gebündelten Laserstrahles auf ein Objekt? Erkennen mit dieser punktuellen Sichtweise wirklich alles?
Dem stimme ich zu, ja ich muss sagen das ist geradezu eine Erleuchtung!
Denn tatsächlich wird heute in Westeuropa eine Sichtweise favorisiert die alle Erkenntnisse auseinander dividiert und sozusagen in unabhängige (punktuelle) Schubfächer unterteilt. Dabei verliert man die gesellschaftlichen Querverbindungen aus den Augen und kommt zu dem Ergebnis das dies alles unabhängige getrennte Entwicklungen seien. Z.b. den Zusammenhang zwischen Industrie und Gesellschaft, die wir in Ministerien für Wirtschaft und Ministerien für Kultur, Soziales, Arbeit usw. unterteilen. So kommt man nie zur Vier-Tage-Woche oder Bedingungslosem Grundeinkommen oder anderen Vorschlägen.
Der Mensch wird hier an seinem wirtschaftlichem Wert gemessen und somit zu einem Produkt, nicht an seinem Geist, seiner Kreativität, seiner Kunst oder gar an seinen sozialen Fähigkeiten wie Befriedung oder Motivation. In Kuba z.b. werden Vorleser eingestellt die die Zigarrendreher während der Arbeit unterhalten. Auf so eine Idee ist man in den Webereien von Manchester nie gekommen.
Auch die gern postulierten Multiregionalen Thesen der Entstehung von Mensch, Domestikation aber auch Erfindungen haben sich meist als falsch heraus gestellt. Und trotzdem sind sie gerade in der Linguistik extrem verbreitet, wo alles an den Sprachen von Hochkulturen gemessen wird. Das ist wie eine geschönte Statistik.
Gerade was kulturelle Leistungen, Religion, Erfindungen und Sprachhe betrifft, so scheint sich einiges binnen kurzem weltweit verbreitet zu haben. Nehmen wir nur mal die Götter: Die Verbindung Anu - Kumarbi - Tessub entspricht Uranus - Kronos - Zeus oder auch El - Dagon - Adad oder römisch Jupiter - Saturn - Merkur, die sind allesamt bestenfalls 5000 Jahre alt.
Dabei war/ist das Konzept der Weltordnung überall gleich, egal ob im äußerstem Norden Sibiriens oder im tiefsten Dschungel Afrikas ja sogar auf pazifischen Inseln oder in Südamerika lassen sich Konzepte dieser Weltordnung finden.
Und auch zwischen China und Rom gibt es einige Parallelen, beide hatten ihre barbarischen Gegenstücke (Xiongnu, Germanen) die sie wahlweise bezahlten, rekrutierten und scheinbar sogar kontrollierten. Doch ihre Mauer/Limes haben sie nicht bewahrt, am Ende saßen Barbaren auf ihrem Thron. Insofern ist das heilige römische Reich auch keine deutsche Erfindung, sondern die symbolische Beerbung der Römer durch die Franken, die auch im Titel (römischer) Kaiser zum Ausdruck kommt, während der Zar zum Erbe des Oströmischen Reiches wurde. Beides leitet sich von Caesar ab, wie auch das ganze Adelssystem Europas auf das Militärwesen der Römer zurück geht.
Dieser Ost-Westblock in Europa ist daher durchaus auf Ost- und Westrom zurückzuführen. Auch hier wiederholt sich Geschichte.
Und während wir die Russen heute (mal wieder) als Barbaren hinstellen, ist es in Wahrheit die EU samt ihres amerikanischen Ablegers die wie Römer nicht nur Weltwunder bauen, sondern vor allen Dingen reichlich Blut vergießen. Der heutige Limes Europae (bzw. Limes Mexicano) zeigt wie wenig wir aus der Geschichte gelernt haben. Diese differenzierte römisch-punktuelle Sichtweise verhindert das wir neue gesellschaftliche Wege ausprobieren, stattdessen machen wirs genauso wie die Römer, die wir ja so gern als zivilisierte Kulturbringer verklären. Was beweist, wir sind "Der Planet der Affen".
Und sieht man sich mal die Entwicklung der modernen Menschen an, so erinnert mich das an den Busch der Australopithecina, von denen sich letztendlich nur einer zum Homo weiterentwickelte. Auch in der heutigen Menschheit sind einige Gruppen wesendlich dominanter als andere. Die anderen werden langfristig auf der Strecke bleiben, nicht bewusst, eher schleichend.
Aber sollte morgen eine Katastrophe eintreten bei der 90% der Menschheit ausradiert werden, könnte sich eine Gruppe durchsetzen, die niemand auf dem Plan hat. Auf ähnliche Weise verschwanden die Dinosaurier zugunsten der Säugetiere und der Neandertaler zugunsten des Homo Sapiens.
Insofern ist die geschichtliche Evolution eine Fortsetzung der biologischen Evolution und unterliegt den selben Gesetzen die sich in konvergente Entwicklungen manifestiert die eigentlich nur die Zeit trennt.
Unsere Einsicht Regeln aufzustellen (die unserem Wohl dienen), hinkt leider ständig hinter der Gier und Ausplünderung von Ressourcen (einschliesslich dem Produkt "Sklave", "Arbeiter", "Konsument" usw.) hinterher.
Und das verklären wir hoch wissenschaftlich als Freiheit, was der grenzenlosen Gier jegliches Maß nimmt. Da aber der Planet nicht endlos ist, gibt es nur zwei Wege: Entweder wir beschränken unsere Freiheit auf ein gesundes Maß (das betrifft insbesondere die Massenmanipulation der Meinung) oder wir ruinieren uns durch maßlosen Raubbau an uns (wie geförderte physische und psychische Abhängigkeiten) und unserem Planeten, also unser eigene Lebensgrundlage.
Dessen Auswirkungen kann man in zahlreichen SiFi-Scenarien sehen (erinnert sei hier an "1984" oder "die Insel"). Wir sägen an dem Ast auf dem wir sitzen und erklären dem es anders versucht - zum Barbaren. Fehler die er macht, werden dabei zum "empirischem Beweis" seiner Barberei.
Gerade unsere Willkommenskultur überschlägt sich ja derzeit damit, jene zu Barbaren zu erklären die ihre Grenzen dicht gemacht haben. Dabei wird die schleichende Spaltung der eigenen Gesellschaft medial ignoriert und Einwanderung zum Dogma der einzigen humanitären Lösung erklärt, was schlichtweg so nicht stimmt.
Man ist gar nicht bereit andere experimentelle Wege zu gehen, oder gar nachhaltig die Entwicklung Afrikas zu fördern, sondern baut lieber die Festung Europa aus. Genauso wie die Römer in ihren letzten Zügen die ihren Limes noch aufrüsteten.
Wir könnten viel aus der Geschichte lernen, wenn wir uns nicht ständig als moralische Instanz betrachten würden. Dazu kommt noch die Manipulation ganzer Bevölkerungen die geradezu verheerenden Schaden anrichtet und jedes Experimentieren von vornherein moralisch diffamiert. Schließlich weiss man doch alles besser. Aber stimmt das?