Erster Schultag - mit oder ohne religiöser Zeremonie?

Fragen und Informationen zu Schule, Studium und Chacen der Bildung in Deutschland

Moderator: Barbarossa

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Peppone
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dieter hat geschrieben:Lieber Beppe,
wieso :?: Glauben heißt nicht wissen. Auch Du weißt nicht, ob es einen Gott gibt oder nicht :?:
Aber ich glaube es. Das ist für mich entscheidend. In Umkehrung deines Spruches: Anders als in der Wissenschaft muss ich die Existenz Gottes nicht beweisen können, um an ihn glauben zu können.

Beppe
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dieter
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Lieber Beppe,
ich schrieb, dass solange mir die Nichtexistenz von Gott nicht bewiesen wird, ich an ihn glaube. :wink: Will also die Existenz von Gott nicht bewiesen haben, sondern seine Nichtexistenz. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Peppone
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dieter hat geschrieben:Lieber Beppe,
ich schrieb, dass solange mir die Nichtexistenz von Gott nicht bewiesen wird, ich an ihn glaube. :wink: Will also die Existenz von Gott nicht bewiesen haben, sondern seine Nichtexistenz. :wink:
Stimmt ja. Geschickter Dreh. :mrgreen:

Aber um wieder auf´s Thema zu kommen: Darum soll´s ja bei den Schulanfangsgottesdiensten auch gar nicht, die Existenz oder Nichtexistenz von Gott zu beweisen, oder auch nur das Christentum den Schülern näher bringen = Missionierung.
Sondern darum, das Schuljahr unter einen "guten" = sinnvollen Gedanken zu stellen.

Auch wenn das die meisten Schüler vor lauter Langeweile kaum bemerken dürften. Mit Ausnahme derer, die zur Mitwirkung amm Gottesdienst verdonnert wurden.

Ich seh diese Gottesdienste schon auch zweispältig, möchte aber auch nicht auf sie verzichten.

Beppe
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dieter
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Lieber Beppe,
ich auch nicht. Die drei frauen machten es gut, segneten jedes Kind einzeln, was ein großes Gedränge, bis alle gesegnet waren. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Marvin

Barbarossa hat geschrieben:Ist ja süß.
:mrgreen:

Aber eine Einschulung mit Gottesdienst in der Kirche, das würde bei uns hier im Osten so nicht funktionieren, weil die Kirche hier eben nicht "gestoppt voll" werden würde. Da sind doch Unterschiede feststellbar, auf die sich Lehrer, die aus dem Westen kämen, sich erst einmal einstellen müßten.
:wink:
Hab erst jetzt diesen Beitrag gelesen.

@Dieter ich hoffe deine Enkeltochter hat sich schon gut eingelebt in der Schule, ist ja schon ein grosser Schritt - sie werden so schnell gross.

Aber zum Thema, Einschulung mit Gottesdienst. Das würde bei uns auch nicht funktionieren. Was ist den mit den andern Religionen? Müssen die dann auch am Gottesdienst teilnehmen oder wurden diese Kinder dispensiert?

Religonsunterricht in der Schule finde ich ok, aber nur wenn man da eben die verschiedene Religonen kennenlernt, aber Religonsausübung gehört meiner Ansicht nach nicht in den Schulalltag.
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Barbarossa
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Marvin hat geschrieben:...Religonsunterricht in der Schule finde ich ok, aber nur wenn man da eben die verschiedene Religonen kennenlernt, aber Religonsausübung gehört meiner Ansicht nach nicht in den Schulalltag.
Religionsausübung - meist du damit auch das Beten in speziell dafür eingerichteten Gebetsräumen?

Es gab in Berlin ein Urteil, wonach eine Schule für einen muslimischen Schüler einen Gebetsraum bereitstellen musste. Siehe hier: Gericht erlaubt islamisches Gebet an Schule

Im Übrigen bin ich eher ein Anhänger eines Schulfaches "Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde (L-E-R)", als des reinen Religionsunterrichts. L-E-R gibt im Land Brandenburg wahlweise neben dem Religionsuterricht.
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Marvin

Barbarossa hat geschrieben:
Marvin hat geschrieben:...Religonsunterricht in der Schule finde ich ok, aber nur wenn man da eben die verschiedene Religonen kennenlernt, aber Religonsausübung gehört meiner Ansicht nach nicht in den Schulalltag.
Religionsausübung - meist du damit auch das Beten in speziell dafür eingerichteten Gebetsräumen?
Ja das gehöt für mich auch dazu.

Im Übrigen bin ich eher ein Anhänger eines Schulfaches "Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde (L-E-R)", als des reinen Religionsunterrichts. L-E-R gibt im Land Brandenburg wahlweise neben dem Religionsuterricht.
Bei uns heisst das Ethik und Religionen und wird vom Klassenlehrer unterrichtet. In diesem Schulfach werden folgende Themen behandelt:

Religionen und Kulturen
Lebensgestaltung und Gemeinschaft.

Der Religionsunterricht wird von der Kirche aus organisiert und die Kinder und Jugendlichen müssen (sofern sie in der Kriche sind) in ihrer Freizeit daran teilnehmen. Je nach Alter und Religionszugehörigkeit ist das unterschiedlich organisiert.
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Barbarossa
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Marvin hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben:
Marvin hat geschrieben:...Religonsunterricht in der Schule finde ich ok, aber nur wenn man da eben die verschiedene Religonen kennenlernt, aber Religonsausübung gehört meiner Ansicht nach nicht in den Schulalltag.
Religionsausübung - meist du damit auch das Beten in speziell dafür eingerichteten Gebetsräumen?
Ja das gehöt für mich auch dazu.
Ich denke aber, mein Beispiel mit dem muslimischen Schüler ist nur ein Sonderfall und stellt nicht die Regel dar. Aber man kann hier in Deutschland verlangen, eine solche Möglichkeit eingeräumt zu bekommen - das zeigt das Beispiel auf jeden Fall.
Streng gläubige Muslime beten ja 5 mal am Tag, also auch auf der Arbeit oder in der Schule - natürlich jeweils in der Pause. Die Religionsauübung muß laut Grundgesetz gewährleistet sein - also z. B. auch ein kurzes Gebet in der Mittagspause.
Marvin hat geschrieben:
Im Übrigen bin ich eher ein Anhänger eines Schulfaches "Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde (L-E-R)", als des reinen Religionsunterrichts. L-E-R gibt im Land Brandenburg wahlweise neben dem Religionsuterricht.
Bei uns heisst das Ethik und Religionen und wird vom Klassenlehrer unterrichtet. In diesem Schulfach werden folgende Themen behandelt:

Religionen und Kulturen
Lebensgestaltung und Gemeinschaft.

Der Religionsunterricht wird von der Kirche aus organisiert und die Kinder und Jugendlichen müssen (sofern sie in der Kriche sind) in ihrer Freizeit daran teilnehmen. Je nach Alter und Religionszugehörigkeit ist das unterschiedlich organisiert.
Hier in Brandenburg ist Religion neben L-E-R ein ordentliches Wahlpflichtfach. Man kann sich also zwischen dem Religionsunterricht und L-E-R entscheiden, aber eins davon muß man machen.
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dieter
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Marvin hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben:Ist ja süß.
:mrgreen:
Aber eine Einschulung mit Gottesdienst in der Kirche, das würde bei uns hier im Osten so nicht funktionieren, weil die Kirche hier eben nicht "gestoppt voll" werden würde. Da sind doch Unterschiede feststellbar, auf die sich Lehrer, die aus dem Westen kämen, sich erst einmal einstellen müßten.
:wink:
Hab erst jetzt diesen Beitrag gelesen.
@Dieter ich hoffe deine Enkeltochter hat sich schon gut eingelebt in der Schule, ist ja schon ein grosser Schritt - sie werden so schnell gross.
Aber zum Thema, Einschulung mit Gottesdienst. Das würde bei uns auch nicht funktionieren. Was ist den mit den andern Religionen? Müssen die dann auch am Gottesdienst teilnehmen oder wurden diese Kinder dispensiert?
Religonsunterricht in der Schule finde ich ok, aber nur wenn man da eben die verschiedene Religonen kennenlernt, aber Religonsausübung gehört meiner Ansicht nach nicht in den Schulalltag.
Lieber Marvin,
der Gottesdienst war vor dem Schulbeginn, sodass Muslime nicht daran teilnehmen mußten. 50 Kinder waren in der Kirche und beim anschließenden Schulbeginn waren es über 80 Kinder. :wink:
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Peppone
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Barbarossa hat geschrieben:Es gab in Berlin ein Urteil, wonach eine Schule für einen muslimischen Schüler einen Gebetsraum bereitstellen musste. Siehe hier: Gericht erlaubt islamisches Gebet an Schule
Passt zu der nur in Berlin und Brandenburg vorgeschriebenen Regelung zum Religionsunterricht, dass der Staat den Religionsgemeinschaften Unterrichtsräume zur Verfügung stellen muss. Weil man insbesondere den islamischen Lehrern nicht mehr traute, und weil außerdem vom konfessionellen Unterricht nur mehr eine Minderheit der Schüler erfasst werden konnte, wurde LER eingeführt.
Barbarossa hat geschrieben:Im Übrigen bin ich eher ein Anhänger eines Schulfaches "Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde (L-E-R)", als des reinen Religionsunterrichts. L-E-R gibt im Land Brandenburg wahlweise neben dem Religionsuterricht.
LER hat nur ein Problem:
"Entweder bewerten die Unterrichtsplaner mehr oder weniger offen religiöse Haltungen, dann wird der Staat zum Religionswächter. Oder aber sie enthalten sich aller kritischer Fragen an die Religionen; dann wird der Unterricht museal." (aus: Schule der Werte", SZ vom 14.4.2005; http://www.sueddeutsche.de/politik/komm ... e-1.807695)

Beppe
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Barbarossa
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Peppone hat geschrieben:LER hat nur ein Problem:
"Entweder bewerten die Unterrichtsplaner mehr oder weniger offen religiöse Haltungen, dann wird der Staat zum Religionswächter. Oder aber sie enthalten sich aller kritischer Fragen an die Religionen; dann wird der Unterricht museal." (aus: Schule der Werte", SZ vom 14.4.2005; http://www.sueddeutsche.de/politik/komm ... e-1.807695)

Beppe
Du nennst es "museal". (gerade hab ich noch den Zeitungsartikel gelesen und dort wird es so bezeichnet :wink: )
Aber man kann alle wichtigen Religionen und Weltanschauungen der Welt kennenlernen, ohne sie zu bewerten.
Welches Weltbild man sich am Ende bildet, bleibt ohnehin jedem selbst überlassen.

So ganz bin ich mit dem SZ-Artikel nicht einverstanden. Wenn es heißt:
Der Werte-Unterricht ist ein Widerspruch zur Formel des ehemaligen Verfassungsrichters Ernst-Wolfgang Böckenförde, wonach der Staat die Werte nicht selber erschaffen kann, die über das Grundgesetz hinaus für das Gemeinwesen notwendig sind. Hier versucht er es, und das kann nur im Krampf enden.
(...)
Der Religionsunterricht schult das kulturelle Gedächtnis einer Gesellschaft, das keine Pisa-Studie erfasst, das aber so wichtig ist, wenn es um das Woher und Wohin geht, um Gerechtigkeit und Menschenrechte. Und das ist mindestens so viel wert wie ein guter Mathematik-Unterricht.
Aber im Grundgesetz sind alle wichtigen Werte in Form der Grundrechte enthalten. Der Staat schafft damit durchaus Wertvorstellungen, die sich allerdings zuvor in der Gesellschaft etabliert haben. Nur müssen diese Wertvorstellungen nicht immer nur aus religiösen Vorstellungen heraus entstehen. Das wird dabei immer vergessen. Werte können auch außerhalb von Glaube und Religion entstehen. Es kann hier nicht nur einen geben.
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Peppone
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Barbarossa hat geschrieben:Du nennst es "museal". (gerade hab ich noch den Zeitungsartikel gelesen und dort wird es so bezeichnet :wink: )
Richtig, deshalb ja auch das Zitat.
Wobei ich Drobinskis Aussagen schon nachvollziehen kann.
Barbarossa hat geschrieben:Aber man kann alle wichtigen Religionen und Weltanschauungen der Welt kennenlernen, ohne sie zu bewerten.
Welches Weltbild man sich am Ende bildet, bleibt ohnehin jedem selbst überlassen.
Kommt auf den Lehrer an. Da muss sich ein Lehrer schon gut im Griff haben, um seinen Schülern nicht sein eigenes Weltbild zumindest unterschwellig mitzuvermitteln. Und da wird´s dann gefährlich in Sachen "jedem sich selbst überlassen".
Und wie willst du denn eine Religion oder eine Weltanschauung kennen lernen, wenn dir lediglich Fakten und "Schulbuchwissen" darüber vermittelt werden?
Barbarossa hat geschrieben:
Der Werte-Unterricht ist ein Widerspruch zur Formel des ehemaligen Verfassungsrichters Ernst-Wolfgang Böckenförde, wonach der Staat die Werte nicht selber erschaffen kann, die über das Grundgesetz hinaus für das Gemeinwesen notwendig sind. Hier versucht er es, und das kann nur im Krampf enden.
(...)

Aber im Grundgesetz sind alle wichtigen Werte in Form der Grundrechte enthalten. Der Staat schafft damit durchaus Wertvorstellungen, die sich allerdings zuvor in der Gesellschaft etabliert haben.
Böckenförde ging´s um Werte, die über das Grundgesetz hinaus gehen. Das geht in den religiösen Bereich...und da kann der LER-Unterricht notgedrungen immer nur ansatzweise dienen. Vor allem, wenn nicht einmal der Lehrer Ahnung vom positiven Wert von Religion hat.

Beppe
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Barbarossa
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Peppone hat geschrieben:...Und wie willst du denn eine Religion oder eine Weltanschauung kennen lernen, wenn dir lediglich Fakten und "Schulbuchwissen" darüber vermittelt werden?
Wie sollte man sie sonst kennen lernen?
Peppone hat geschrieben:Böckenförde ging´s um Werte, die über das Grundgesetz hinaus gehen. Das geht in den religiösen Bereich...und da kann der LER-Unterricht notgedrungen immer nur ansatzweise dienen. Vor allem, wenn nicht einmal der Lehrer Ahnung vom positiven Wert von Religion hat.

Beppe
Wenn du als Lehrer nun aber eine überwiegend atheistische Klasse vor dir hast, dann kannst du nur eine grobe Orientierung geben und grunsätzliche Werte, wie die Grundrechte und darüber hinaus reines Wissen über die verschiedenen Religionen vermitteln.
Bekehrungsversuche sind da unbedingt zu vermeiden, weil du es dann wahrscheinlich mit ziemlich wütenden Eltern zu tun bekommst. Natürlich haben die Eltern eine Vorbildfunktion, die ihre eigene Weltanschauung und Wertvorstellung ihren Kindern vermitteln. Daraus und aus den Erfahrungen, die die Kinder im Laufe der Zeit selbst sammeln, bilden sie sich dann ihr eigenes Weltbild.
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Peppone
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Barbarossa hat geschrieben:Wenn du als Lehrer nun aber eine überwiegend atheistische Klasse vor dir hast, dann kannst du nur eine grobe Orientierung geben und grunsätzliche Werte, wie die Grundrechte und darüber hinaus reines Wissen über die verschiedenen Religionen vermitteln.
Das wäre aber nicht wirklich produktiv.
Wenn ich mir überlege, was ich meinen Schülern so alles über Bismarck bezubringen versuche, und wieviel davon ein halbes Jahr danach noch "da" ist, bringt ein über wenige Wochen hinweg gelehrtes FAktensammelsurium zu einer Religion auch nix.

Ein dezidiert nichtreligiöser Unterricht sollte die Religionen außen vor lassen, sich mit Grundwerten und Wertvorstellungen beschäftigen und sich Ethik nennen - das isses dann nämlich.
Dabei kann man ruhig behandeln, inwiefern sich die Wertevorstellungen in den einzelnen Religionen unterscheiden, ohne dann aber den Anspruch zu erheben, man habe die Kinder über die jeweiligen Religionen informiert.

Das kann m.E. nur der Religionsunterricht. Allerdings auch nicht so, dass wie in Brandenburg und Berlin lediglich Räume zur Verfügung gestellt werden, in denen dann externe Lehrer ihren Unterricht machen, ohne dass konkrete Kontrolle durch den Staat möglich wäre...

Beppe
Renegat
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Zu Merkel paßt meine Frage nicht, ich habe auf die Schnelle keinen besser passenden Strang gefunden, obwohl es davon viele geben muß, die man an der Überschrift manchmal nicht erkennt.

Ist es Im Westen heute die Regel, dass der Einschulungstag mit einem Gottesdienst begonnen wird?
Am Samstag hatte ich Gelegenheit, daran teilzunehmen. Dabei ist mir aufgefallen, dass nur im Gottesdienst die Gefühle angesprochen wurden, auch Trauer/Unglücklichsein, Frust, die ja auch mit Schule verbunden sein können. Es wurde in kindgerechter Form Gott als Ansprechpartner in solchen Fällen angeboten durch das Gebet. Der Gottesdienst war sehr kurz und kindgerecht, enthielt aber die wesentlichen Elemente, Lied, Predigt, Gebet, Segen.
Ich hätte mir gewünscht, dass außer dem ev. Pfarrer und dem kath. Priester auch ein Imam und je nach Schülerzusammensetzung weitere Religionsgemeinschaften diesen durchgeführt hätten. Gibt es das schon irgendwo?

Die Feier in der Schule setzte dagegen eher auf die Elemente Spaß, Freude und Leistung, in dem betont wurde, was die Kinder am Ende der 1. Klasse schon alles können werden. Kummer, Frust und Ärger kamen nicht vor.
Da fragte ich mich, ob das symptomatisch ist, ob in einem religionslosen Umfeld beim Umgang mit Gefühlen etwas fehlt. Was meint ihr?
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