Der ganze Artikel hier in der Aargauer Zeitung:Der Chauffeur Julius B. hatte sich wohl nichts dabei gedacht, als er am Freitagabend kurz nach sechs in einer Bäckerei an der Konradstrasse in Zürich ein Couvert auf dem Boden liegen sah. Als er es aufhob und aufmachte, muss ihm aber kalt den Rücken hinuntergelaufen sein. Im Couvert war das Foto eines Mannes zu sehen, der noch vor wenigen Monaten die Welt mit Blut und Verderben überzogen hatte: Adolf Hitler. Im selben Umschlag fand Julius B. an jenem 18. November 1945 auch eine Fotomontage. Sie zeigt Churchill und Hitler auf einem Bild vereint. Dazu die Abschrift des Textes des Liedes «La Paloma». «Mich rief es an Bord, es wehte ein frischer Wind. Zur Mutter sprach ich: O, bete nur für dein Kind».
Julius B. war der Fund nicht geheuer. Er brachte das Couvert auf den nächsten Polizeiposten. Verdacht: «Nazipropaganda». Dort nahm man den Fall ernst und schaltete die politische Abteilung ein. Die Detektive Walter Hüni und Albert Frey auch bekannt als Büro HF übernahmen. Seit den 1920ern hatte die Stadtpolizei Beamte abgestellt, die «Umstürzler» und «politische Umtriebe» im Auge behalten sollten. Seit 1934 bestand das Büro HF.
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